Überleben am Rande der bewohnbaren Welt

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/128070
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1280700
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-69433
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2022-06-17
Sprache: Deutsch
Fakultät: 7 Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
Fachbereich: Ur- und Frühgeschichte
Gutachter: Floss, Harald (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2022-04-11
DDC-Klassifikation: 300 - Sozialwissenschaften, Soziologie, Anthropologie
500 - Naturwissenschaften
570 - Biowissenschaften, Biologie
580 - Pflanzen (Botanik)
590 - Tiere (Zoologie)
610 - Medizin, Gesundheit
930 - Alte Geschichte, Archäologie
Freie Schlagwörter: anatomisch moderne Menschen
anthropogene Spuren
Aurignacien
Bedarfsdeckung
Boviden
Brandspuren
Dental micorwear
dominante Tierart
Ernährung
ernährungsphysiologische Grundlagen
essentielle Fettsäuren
Europa
Faunadaten Fundstellen
Fische
Fleisch
Gebrauchsspurenanalysen von Steinartefakten
Gravettien
Hühnervögel
Isotopenanalysen
Jagdmuster
Jagdsaison
Klimaphasen
Knochenfett
Knochenmark
Knochenmarkgewinnung
Kohlenhydrate
letzte Eiszeit
Lipide
Mittelpaläolithikum
Makroreste von Pflanzen
Mammut
Mineralstoffe
monospezifische Jagd
Neandertaler
nutritionally basics
OIS 3
Pferd
Pflanzen DNA
Pollenanalysen
Proteine
Paläolithikum
Prähistorische Archäologie
Rentier
Reproduktion und Ernährung
Rückstandsanalysen
Schlacht- und Schnittspuren
Skelettteilverwertung
Stärkebestimmung auf Zähnen und Steinartefakten
Vitamin D
Vitamine
bone marrow
bovids
carbohydrates
dental microwear
diet
essential fatty acids
Europe
fulfillment of nutrition demands
horse
hunting season
isotope analysis
last ice age
lipids
mammoth
Neanderthals
nutrionally basics
OIS 3
proteins
reproduction and diet
residue analysis
starch analysis teeth, stone artefacts
vitamins
vitamin D
reindeer
anatomically modern human
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Inhaltszusammenfassung:

Für den Zeitraum der OIS 3 sind im nördlichen Europa (>43°bis 52° nördlicher Breite) viele Fundplätze nachgewiesen, die von Neandertalern und modernen Menschen besiedelt waren. Dabei stellt sich die Frage, auf welcher Nahrungsgrundlage die Hominiden ihr Leben dort gestaltet haben. Waren sie von ständigem Hunger bedroht oder konnten sie ein Leben in Gesundheit mit optimalen Bedingungen für die Fortpflanzung führen? Es wurden die tierischen Ressourcen der OIS 3 für 80 Fundplätze in der o.g. Region und nach folgenden Merkmalen aufgenommen: dominante Tierart, monospezifische Jagd, Vorkommen kleiner Tiere, Skelettteilrepräsentanz, Jagdsaison und anthropogene Spuren. Eine statistische Auswertung ergab, dass die Unterschiede zwischen dem Mittelpaläolithikum und dem Aurignacien kleiner waren, als zwischen dem Aurignacien und dem Gravettien, was bedeutet, dass sich Neandertaler in Bezug auf die tierischen Ressourcen ähnlich verhalten haben wie der AMH des Aurignacien. Die tierischen Ressourcen bildeten die Grundlage zur Berechnung der Bedarfsdeckung an Energie, Makro- und Mikronährstoffen. Darauf aufbauend konnte berechnet werden, welche Mengen an Makro- und Mikronährstoffen, die sich als Defizite (Kohlenhydrate, Calcium, Vitamin D, C, Folsäure) aus einer ausschließlichen Ernährung aus tierischen Ressourcen ergeben, noch durch Pflanzen gedeckt werden mussten. Die Pflanzen der OIS 3 wurden aus der Biomisation, die das Stage 3 Projekt (Davis und van Andel, 2003) zur Verfügung stellte, mit Wildpflanzennährwerten verknüpft. Auf dieser Basis war es möglich, die noch fehlenden Makro- und Mikronährstoffe zu berechnen. Bei erfolgreicher Jagd und Kenntnis der Pflanzenstandorte war es möglich, ausreichend Energie sowie fast alle Makro- und Mikronährstoffe zu konsumieren. Die Auswirkungen der mit dieser auf Proteinen und Fetten beruhenden, veränderten Stoffwechsellage, sowie die Folgen defizitärer Nährstoffe bleiben ungeklärt.

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