Zellulärer Immunstatus unter primärer Radiotherapie bei lokalisiertem Prostatakarzinom

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/76080
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-760807
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-17482
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2017
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Rammensee, Hans-Georg (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2017-04-04
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Prostatakrebs , Immunsystem , Durchflusscytometrie , Impfung , Strahlentherapie , Immuntherapie
Freie Schlagwörter: Peptidvakzinierung
Immunmonitoring
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

In der vorliegenden Arbeit wurde der Immunstatus von 21 Patienten während der Radiotherapie ihres Prostatakarzinoms untersucht. Längerfristig soll der optimale Zeitpunkt für die Applikation einer Immuntherapie in Kombination mit der Bestrahlung festgelegt werden. Hierzu wurde vor, während und nach der Bestrahlungstherapie Blut abgenommen, die Lymphozyten isoliert und mittels Durchflusszytometrie analysiert. Es wurden die Verläufe der Zellanteile über die Therapie hinweg untersucht, darüber hinaus wurden Vergleiche zwischen unterschiedlichen Therapiegruppen (Hormon-ablative Therapie, Vorliegen einer erweiterten Bestrahlung des pelvinen Lymphabflusswegs, Applikation einer lokalen Steroidtherapie) und mit sechs gesunden Probanden vorgenommen. Nach Sichtung der Ergebnisse konnten einige Veränderungen im Immunstatus der untersuchten Patienten erkannt werden: Die absoluten Zahlen der Leukozyten und Lymphozyten nahmen während der Bestrahlungstherapie ab. Davon besonders betroffen waren B- und T-Zellen, während der relative Anteil der NK-Zellen zunahm. Außerdem stieg der Anteil der regulatorischen T-Zellen unter der Bestrahlung an. Bei fast allen untersuchten Zellpopulationen konnte gegen Bestrahlungsende eine deutlich erhöhte Proliferationsrate detektiert werden. Im Vergleich mit den Ergebnissen der gesunden Probanden konnten vor allem die erniedrigte Immunzellzahl und die erhöhte Proliferationsrate nachgewiesen werden. Als Simulation für Tumorantigen-spezifische CD8+-T-Zellen wurden in der Studie Virusantigen-spezifische Zellen der Patienten untersucht (für CMV, EBV und Influenza). Bei diesen Zellen konnten unter der Radiotherapie keine einschränkenden Veränderungen nachgewiesen werden, sodass es naheliegt, dass eventuell vorhandene anti-Tumor-Immunzellen ebenfalls keinen Schaden nehmen würden. Dies sollte durch speziell dafür konzipierte Studien bestätigt werden. Die Ergebnisse der durchgeführten Arbeit zeigen, dass einer Kombination von immuntherapeutischen Verfahren, zum Beispiel eine Peptidvakzinierung, mit der Radiotherapie möglich ist. Ein Beginn der Immuntherapie ist entweder mindestens drei Monate nach Ende der Bestrahlung denkbar, wenn das Immunsystem sich bereits wieder teilweise erholt hat. Alternativ scheint ein überlappendes Therapieprotokoll sinnvoll, das die erhöhte Proliferationsrate der Immunzellen unter der Radiotherapie ausnutzen würde. Diese Ansätze sollten in einer vergleichenden Studie gegeneinander getestet werden.

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