Myeloide Suppressorzellen an der humanen fetomaternalen Grenzschicht und ihre Bedeutung für die immunologische Toleranz zwischen Mutter und Fetus

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/73772
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-737722
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-15180
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2016
Originalveröffentlichung: Teile wurden bereits veröffentlicht in: J Immunol 2016;196(3):1132-45
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Gille, Christian (PD Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2016-02-03
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Myeloide Suppressorzelle , Schwangerschaft , Immunologie , Präeklampsie , Hypoxie , Plazenta , Arginase
Freie Schlagwörter: fetomaternale immuntoleranz
iNOS
ROS
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Während der Schwangerschaft muss das mütterliche Immunsystem in der Lage sein Infektionen adäquat abzuwehren, gleichzeitig aber einen semiallogenen Organismus tolerieren. Das Zustandekommen dieser fetomaternalen Toleranz ist bisher nur unvollständig verstanden. In der vorliegenden Promotionsarbeit wurde die Bedeutung von granulozytären myeloiden Suppressorzellen (GR-MDSC) für den komplikationslosen Verlauf einer Schwangerschaft untersucht. GR-MDSC wurden in der Plazenta durchflusszytometrisch quantifiziert, die Expression wichtiger Effektormechanismen analysiert und ihre Kapazität zur Hemmung der T-Zell-Proliferation untersucht. Um den Effekt eines verringerten Sauerstoffangebotes auf die Funktion von GR-MDSC und damit einen pathogenetischen Aspekt verschiedener Schwangerschaftskomplikationen genauer zu beleuchten, wurden GR-MDSC unter hypoxischen Kulturbedingungen funktionell analysiert. Außerdem erfolgte eine Quantifizierung von GR-MDSC im Blut von Präeklampsie-/ HELLP-Syndrom-Patientinnen und Frauen nach assistierter Reproduktionsbehandlung. Es konnte gezeigt werden, dass GR-MDSC an der fetomaternalen Grenzschicht akkumulieren, die Effektorenzyme Arginase 1 und induzierbare Stickstoffmonoxid-Synthase exprimieren, reaktive Sauerstoffspezies produzieren und suffizient in der Lage sind, die T-Zellproliferation zu unterdrücken. Außerdem scheinen PL-MDSC stärker aktiviert zu sein als GR-MDSC aus der Peripherie. Nach Kultur unter hypoxischen Bedingungen war die T-Zell-suppressive Kapazität von PL-MDSC vermindert. Die Quantifizierung von GR-MDSC im Blut von Präeklampsie-/ HELLP-Syndrom-Patientinnen zeigte ein vermehrtes Vorkommen dieser Zellen verglichen mit gesunden Schwangeren. Bei Frauen nach assistierter Reproduktionsbehandlung waren unabhängig vom Erfolg der Behandlung ebenfalls erhöhte Zahlen von GR-MDSC zu finden. Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit geben Hinweise darauf, dass GR-MDSC eine Bedeutung für die immunologische Toleranz zwischen Mutter und Fetus haben. Aufbauend auf unseren Ergebnissen könnten in Zukunft Strategien entwickelt werden, immunologische Schwangerschaftskomplikationen wie Präeklampsie oder Aborte besser behandeln zu können.

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