Inhaltszusammenfassung:
Untersucht wurden je 15 bzw. 20 Jurahornsteine von vier verschiedenen neolithischen Rohmaterialfundstellen der Schwäbischen und Fränkischen Alb (Süddeutschland).
Folgende Methoden wurden zur UInterscheidung der Jurahornsteine verwendet:
- Optischer Vergleich
- Schätzung des Schwammnadelgehaltes
- Bestimmung des Gehaltes an stabilen Sauerstoffisotopen einiger Hornstoffe
- Chemische Analyse der Hornstoffe mittels WDRFA (wellenlängendispersiver Röntgenfluoreszenzanalyse)
- Verschiedene statistische Methoden
Eine Trennung von Jurahornsteinen verschiedener Fundorte war unterschiedlich erfolgreich:
- Beim optischen Vergleich der einzelnen Hornsteine störte vor allem die Patinierung. Frisch gesägtes Material war dagegen zu ca. 74% dem richtigen Fundort zuzuordnen.
- Mit dem geschätzten Schwammnadelgehalt der Hornsteine konnten zwei der Fundorte mit einer Wahrscheinlichkeit von geschätzten 79% und 87% von den übrigen abgetrennt werden.
- Aufgrund des stabilen Sauerstoffisotopiegehaltes der untersuchten Hornsteine wurde eine der Fundstellen sicher von den übrigen getrennt.
- Eine sehr gute Trennung aller Fundorte erfolgte mit einer Wahrscheinlichkeit zwischen 85% und 94% aufgrund der mit der WDRFA bestimmten elementaren Zusammensetzung der Hornsteine mittels multivariater statistischer Methoden, der Clusteranalyse und insbesondere der Diskriminanzanalyse.
Einblicke in die Hornsteinentstehung vermittelten die mittels stabiler Sauerstoffisotopie gewonnenen Werte von 30 Hornsteinen.