Therapie chronischer Rückenschmerzen: Vergleich der Wirksamkeit von Weichteilosteopathie gegenüber klassischer Krankengymnastik sowie einer Kombination beider Therapiearten mit einem Herzratenvariabilitätstraining

Abstract

Ziel der Arbeit war die Untersuchung der Wirksamkeit einer manipulativen Technik, der Weichteilosteopathie, im Vergleich zur klassischen krankengymnastischen Therapie, die Stabilisationsübungen umfasste. Ein weiterer Gegenstand dieser Arbeit stellte die Frage nach der Effektivität eines Herzratenvariabilitätstrainings (HRV-Training, ein spezielles Atemtraining) dar. In einem kontrollierten Design wurden 124 Patienten mit chronischen Rückenschmerzen zufällig auf eine von vier Interventionsbedingungen (klassische Krankengymnastik, klassische Krankengymnastik & HRV-Training, Weichteilosteopathie, Weichteilosteopathie & HRV-Training) verteilt und über fünf Wochen (10 Sitzungen) behandelt. Die Ergebnisse zeigten, dass die Weichteilosteopathie die Schmerzintensität stärker reduzierte als die klassische Krankengymnastik. Zudem stieg in den Gruppen, die weichteilosteopathisch behandelt wurden, die Herzratenvariabilität unmittelbar nach den Behandlungssitzungen stärker an. In den Gruppen, die klassisch krankengymnastisch therapiert wurden, brachen mehr Patienten die Behandlung ab als in den osteopathisch therapierten Gruppen. Die Beeinträchtigung und den Medikamentenkonsum betreffend ergaben sich keine Unterschiede zwischen den beiden Behandlungsarten. Die vor den jeweiligen Behandlungen erfasste Herzratenvariabilität zeigte im Laufe der gesamten Therapie in allen Gruppen keine Veränderungen. Auch der Einsatz eines HRV-Trainings zeigte keinen signifikanten Einfluss auf die erhobenen Maße. Hinsichtlich der Nachhaltigkeit der Befunde unterschieden sich die beiden Behandlungsarten nicht. Insgesamt betrachtet scheint die Weichteilosteopathie der klassischen Krankengymnastik gegenüber teilweise gleichwertig, in einigen Bereichen, wie etwa der Schmerzreduktion, auch überlegen zu sein. Die Effektivität eines HRV-Trainings konnte mit vorliegender Arbeit nicht belegt werden.

The aim of this study was to examine the efficiency of a manipulative technique, in comparison to conventional physiotherapy that comprised stabilising exercise. One of the objectives of this study was to determine the effectiveness of heart rate variability training (HRV training, special breathing training). In a controlled case study, 124 patients suffering from chronic back pain were assigned to one of four treatments (conventional physiotherapy; conventional physiotherapy and HRV training; soft part osteopathy; and soft part osteopathy and HRV training) and were treated over a period of five weeks (10 sessions). Results showed that soft part osteopathy reduced pain intensity to a higher degree than did conventional physiotherapy. Furthermore, in groups treated with soft part osteopathy, heart rate variability increased at a higher rate immediately after treatment sessions. A greater number of patients discontinued treatment in those groups treated with conventional physiotherapy than in the groups treated osteopathically. No differences between the two treatment methods were revealed with respect to impairment and medication consumption. Heart rate variability measured before each respective treatment did not change for all groups during the entire treatment period. Application of HRV training also revealed no significant influence on collected data. Regarding the sustainability of results, no differences between the two treatment methods could be established. On a general level, soft part osteopathy seems to be equivalent to conventional physiotherapy, yet in some areas, for example pain reduction, it appears to be superior. The efficiency of HRV training could not be proved with the present study.