Awareness of Shared Goals and Adaptation of Information to Support Learning in Museums

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Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-41389
http://hdl.handle.net/10900/49325
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2009
Sprache: Englisch
Fakultät: 7 Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
Fachbereich: Psychologie
Gutachter: Hesse, Friedrich W. (Prof. Dr. Dr. )
Tag der mündl. Prüfung: 2009-07-22
DDC-Klassifikation: 150 - Psychologie
Schlagworte: Museum , Informelles Lernen , Lernziel , Mobile Computing
Freie Schlagwörter: Informationsverarbeitungstiefe
Informal learning , Learning goals , Depth of information processing , Mobile computing
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Beim informellen Lernen im Museum verfolgen BesucherInnen vielfach keine Lernziele und verarbeiten Information oft nur oberflächlich. Ausgehend von diesen Merkmalen der Lernsituation wurden zwei Möglichkeiten abgeleitet, wie Lernen im Museum unterstützt werden kann: (1) Die Bewusstmachung von geteilten Lernzielen unterstützt Besucherdyaden in zielgerichteterem Besuchsverhalten; in der gemeinsamen (Selbst-)Steuerung der Informationsverarbeitung, in der tieferen Verarbeitung von Information und letztendlich im Lernen. (2) Da Informationsverarbeitung in informellen Lernumgebungen normalerweise eher oberflächlich ist, bedarf es einer zweiten Unterstützung, die den Besucherdyaden hilft ihre zielgerichtete Informationsverarbeitung während des gesamten Besuchs aufrechtzuerhalten: Eine Lösung bieten adaptive mobile Medien, die den BenutzerInnen Zusatzinformationen präsentieren, welche die Exponate im Bezug zu deren Lernzielen setzen und so re-kontextualisieren. Dadurch werden die Anforderungen zur Suche nach zielrelevanten Exponaten und Information reduziert und es stehen mehr kognitive Ressourcen zur tiefen Verarbeitung und Elaboration der Informationen zur Verfügung. Daneben verstärkt die adaptive zielrelevante Zusatzinformation die Bewusstheit des geteilten Lernziels und erhält diese während des gesamten Besuchs aufrecht. Diese beiden Unterstützungsansätze für tiefe, zielorientierte Informationsverarbeitung und Lernen in Museen wurden in zwei Studien empirisch überprüft. Studie 1 wurde in einer virtuellen Ausstellung durchgeführt, Studie 2 in einer Laborausstellung. Diese beiden Settings unterscheiden sich hinsichtlich ihres formalen Charakters und erlauben es den Einfluss der Formalität einer Lernumgebung auf die Effektivität der beiden Unterstützungsansätze zu untersuchen. Durch die Bewusstmachung geteilter Ziele verarbeiteten Besucherdyaden in der virtuellen Ausstellung (Studie 1) zielirrelevante Exponate länger, wenn diese von zielrelevanter Zusatzinformation am mobilen Medium begleitet wurden. Die zusätzliche Adaptation der Zusatzinformation führte zu einem höherem Lernerfolg der BesucherInnen und mehr Sicherheit in ihr eigenes Wissen (Vollwissen), einem Indikator für tiefere Informationsverarbeitung. In der Laborausstellung (Studie 2) erwarben alle BesucherInnen mit bewussten geteilten Lernzielen (unabhängig von der Adaptation) mehr Vollwissen. Bewusste Ziele hatten keinen Effekt auf die Dauer der Exploration, jedoch auf eine zielgerichtete Nutzung der mobilen Medien: Ohne Adaptation fragten die Besucherdyaden im speziellen Zusatzinformation zu zielirrelevanten Exponaten an. Erhielten die BenutzerInnen auf ihre Anfrage zielrelevante Information nutzten sie in der Folge das mobile Endgerät verstärkt; erhielten die BenutzerInnen jedoch zielirrelevante Information wurde es in der Folge eher ignoriert. Die Ergebnisse der beiden Studien zeigen, dass die Bewusstmachung geteilter Lernziele ein zielgerichteteres Besuchsverhalten und die (gemeinsame) Selbststeuerung des Lernprozesses hervorrufen kann. Wenn jedoch die Information nicht mit dem aktivierten Ziel übereinstimmt, werden die Erwartungen der BesucherInnen enttäuscht und der Besuch früher abgebrochen. Adaptive mobile Medien können dem entgegensteuern, indem sie die Suche der BenutzerInnen nach zielrelevanter Information befriedigen. Sie reduzieren die Anforderungen für die Informationsselektion und können sogar die Bewusstheit der geteilten Lernziele während des Besuchs verstärken. Die Kombination beider Ansätze scheint ein viel versprechender Weg zu sein, wie Museen ihre BesucherInnen in selbstgesteuerter, tiefer Informationsverarbeitung unterstützen können.

Abstract:

In informal learning visitor often do not pursue any learning goals and normally do not process information in a deep manner. From these characteristics of the learning setting two approaches were derived how learning in museums can be supported: (1) Making visitor dyads aware of a shared learning goal helps them to visit a museum in a more focused way, regulate their information processing socially, process information deeper, and thereby acquire more knowledge. (2) As normally information processing in informal settings is rather superficial, a second support is needed which helps visitor dyads to maintain deep, goal-oriented processing throughout their visit: An adaptive mobile device displays additional information that re-contextualize an exhibit in the context of a dyad’s shared learning goal. Adaptation of content reduces requirements to search for goal-relevant information and thereby frees cognitive resources for elaborating the information. As a side effect, awareness of a shared goal is reinforced by each goal-relevant information that is received on the device and can be maintained throughout the visit with less effort. Two studies were conducted to test whether these two ways of support can enhance deep, goal-oriented information processing and learning in an exhibition. Study 1 was conducted in a virtual exhibition and study 2 in a laboratory exhibition. These two settings differ with respect to their formality and allow analyzing effects of the learning environment’s formality on the efficiency of the two approaches. In the virtual exhibition (study 1) visitors with awareness of shared goals processed goal-irrelevant exhibits longer if they were accompanied by goal-relevant additional information. Adaptation of information led to higher learning outcomes and more full knowledge, indicating deeper processing of information with adaptation. In the real exhibition (study 2) visitors with awareness of shared goals acquired more full knowledge than visitors without awareness – independent from adaptation of information. Awareness did not effect exploration duration, but a goal-directed use of the mobile device: Without adaptation visitors especially requested additional information on goal-irrelevant exhibits. If in this case the device presented goal-relevant information they were fast to use it again; but if the device presented goal-irrelevant information is was more likely to be neglected in the following. Results from both studies indicate that awareness of shared goals elicits goal-directed behavior (exploration duration, evaluation of information) and self- / socially shared regulation processes. But if the exhibits do not meet the visitors’ activated goals they are likely to be disappointed and terminate their visit earlier. Adaptive mobile devices can help to satisfy their search for goal-relevant information. Additionally, they reduce requirements of exhibit selection and maintain and even reinforce the awareness of the shared learning goal. Combining both ways of support seems to be a promising way how museums might assist their visitors in self-directed, deep processing of information.

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