Regionalentwicklung an der europäischen Peripherie: die Rolle des Tourismus an der westlichen Costa de la Luz (Spanien)

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Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-18871
http://hdl.handle.net/10900/48795
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2005
Sprache: Deutsch
Fakultät: 7 Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
Fachbereich: Sonstige - Geowissenschaften
Gutachter: Schenk, Winfried
Tag der mündl. Prüfung: 2004-12-03
DDC-Klassifikation: 550 - Geowissenschaften
Schlagworte: Regionalentwicklung , Fremdenverkehr , Peripherie , Rückstand
Freie Schlagwörter: Steuerungsinstrument
regional development , tourism , periphery , backlog , control mechanism
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Die westliche Costa de la Luz stellt einen geographischen und ökonomisch-funktionalen Peripherraum innerhalb der Region Andalusien, des spanischen Staates und der Europäischen Union dar. Die Regionalentwicklung des traditionell primärwirtschaftlich geprägten und durch einen Entwicklungsrückstand gekennzeichneten Küstenabschnitts wird seit den 1960er Jahren, in größerem Umfang jedoch erst seit Ende der 1980er Jahre durch eine quantitative und qualitative Expansion des Fremdenverkehrs beeinflusst. Dabei sind verschiedene Entwicklungsphasen zu unterscheiden: Bis Anfang der 1970er Jahre charakterisierte sich der Tourismus der westlichen Costa de la Luz durch die Strukturen des traditionellen veraneo. In den 1970er und 1980er Jahren entwickelte sich die westliche Costa de la Luz zu einem Reiseziel für regionale und zunehmend auch nationale Urlauber, wobei das Übernachtungs-angebot überwiegend aus inoffiziellen Ferienwohnungen bestand. Erst ab Ende der 1980er Jahre wurde der Küstenabschnitt auch für den internationalen Hoteltourismus erschlossen. Nationale und internationale Hotelketten und Reiseveranstalter beeinflussen nun das touristische Angebot, weshalb das Übernachtungsangebot in Luxushotels und die Zahl der komplementären Einrichtungen (z.B. Golfplätze, Sporthäfen) gegenwärtig ansteigen. Aufgrund der Transformation des Tourismusmodells nahmen die Einkommens- und Beschäftigungseffekte und damit der Einfluss des Tourismus auf die Wirtschafts- und Raum-strukturen seit Ende der 1980er Jahre deutlich zu. Zugleich verstärkte sich auch die Nutzungskonkurrenz zwischen dem Fremdenverkehr und der Bewässerungslandwirtschaft. Insgesamt ist festzuhalten, dass der Tourismus für die westliche Costa de la Luz ein bedeutendes Instrument zum Abbau des regionalen, nationalen und europäischen Entwicklungsrückstands darstellt. In einer empirischen Untersuchung konnte sowohl die Rolle der privaten und öffentlichen Akteure als auch der Wandel der regionalpolitischen Steuerungsinstrumente der westlichen Costa de la Luz erforscht werden. Dabei wurde festgestellt, dass nach dem Ende des Franco-Regimes und insbesondere im Anschluss an den Beitritt Spaniens zur Europäischen Union die Bedeutung der regionalen und lokalen Akteure sowie die überörtlichen Akteursvernetzungen auf Kosten der nationalstaatlichen Ebene signifikant zunahmen. Zugleich wurden auch die europäischen Entwicklungskompetenzen gestärkt. Veränderte gesellschaftliche und politische Rahmenbedingungen, neue Steuerungselemente der Regionalentwicklung und die Expansion des touristischen Sektors führten seit Ende der 1980er Jahre dazu, dass sich in dem europäischen Peripherraum gegenwärtig ein tiefgreifender Wandel der ökonomischen, sozialen, siedlungsstrukturellen und ökologischen Strukturen vollzieht.

Abstract:

The western Costa de la Luz represents a geographical and economically functional periphery within the region of Andalusia, Spain and the European Union. The regional development of this coastal region traditionally and primary-economically influenced, signified by a developmental backlog has been influenced since the 1960s and to a larger extent since the end of the 1980s by an expansion of tourism in respect of both quantity and quality. Three different developments have to be differentiated. Until the beginning of the 1970s the tourism of the western Costa de la Luz was characterised by the structures of the traditional veraneo. In the 1970s and 1980s the western Costa de la Luz became a holiday destination for regional and increasingly even national holiday makers, with accommodations consisting mainly of unofficial holiday apartments. Only since the end of the 1980s this coastal region was developed for the international hotel tourism. National and international hotel chains and tourist agencies now influence the tourist range. That is the reason for the presently growing number of hotel beds in luxury hotels and accompanying facilities like golf courses and marinas. Because of the transformation of this model of tourism income and employment figures have risen considerably in connection with the influence of tourism on the economical and area structures since the late 1980s. Simultaneously the competition between tourism and irrigation agriculture has increased. All in all one can maintain that the tourism for the western Costa de la Luz is an important means for reducing the regional, national and European development backlog. In an empirical investigation the role of private and public agents and the change of the regional political control mechanisms of the western Costa de la Luz could be explored. It was found out that after the end of the Franco regime, particularly because of Spain's joining the European Union, the importance of the regional and local agents together with the integration of the district agents, at the cost of the national level, has increased significantly. Simultaneously the European development competence was increased. The altered social and political framework, new elements of regulating the regional development and the expansion on the tourist sector since the late 1980s resulted in a radical change of the economic, social, settlement structural and ecological structures.

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