Kognitive Verhaltenstherapie bei chronischem Tinnitus: Evaluation neuer Ansätze. Eine Studie zu potentiellen Therapieeffekten verbesserter Edukation und apparativer Versorgung mit therapeutischen Rauschgeneratoren

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Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-2683
http://hdl.handle.net/10900/47224
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2001
Sprache: Deutsch
Fakultät: 6 Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät
Fachbereich: Sonstige - Sozial- und Verhaltenswissenschaften
Gutachter: Hautzinger, Martin
Tag der mündl. Prüfung: 2001-07-02
DDC-Klassifikation: 150 - Psychologie
Schlagworte: Psychotherapie
Freie Schlagwörter: Tinnitus , Retraining , Langzeiteffekte , Geräuschtherapie
tinnitus , psychotherapy , retraining , long-term-effects , sound therapy
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Kognitiv-verhaltenstherapeutische Programme zur Behandlung des chronisch-komplexen Tinnitus werden bereits viele Jahre in der Praxis eingesetzt und können als evaluiert gelten. Daneben macht seit einiger Zeit die sogenannte Tinnitus-Retraining-Therapie (TRT) als angeblich neue, sehr erfolgreiche Form der Habituationstherapie von sich reden. Hauptelemente der TRT sind intensive Patientenaufklärung und Geräuschtherapie, bevorzugt über direkt am Ohr getragene Rauschgeneratoren. In der vorliegenden Studie wurden Elemente aus der kognitiven Verhaltenstherapie und der TRT zu zwei verschiedenen Gruppenprogrammen kombiniert. Diese Programme sind für spezifische Gruppen von Patienten bestimmt, die sich im Ausmaß der erlebten Belastung durch den Tinnitus unterscheiden. Weiterhin wurde die Hälfte der teilnehmenden Patienten mit Rauschgeneratoren versorgt, um einen möglichen zusätzlichen Effekt der Geräuschtherapie zu überprüfen. Die vorläufigen Ergebnisse zeigen mit höchst signifikanten Ergebnissen und großen Effektstärken die Effektivität beider Therapieprogramme über drei Messzeitpunkte hinweg (direkt vor und nach der Therapie sowie sechs Monate später). Verglichen mit je einem stationären und ambulanten Therapieprogramm schneidet das hier realisierte Modell besser ab. Diese Effektivität wird in der Diskussion auf die Bedarfsorientierung der Therapieprogramme und die durch Hinzunahme des neurophysiologischen Tinnitus-Modells (aus der TRT) verbesserte Edukation der Patienten zurückgeführt. Ein zusätzlicher therapeutischer Effekt der Geräuschtherapie kann nicht gezeigt werden und deutet sich noch nicht einmal tendenziell an. Selbst wenn man zugesteht, dass sich ein solcher Effekt noch einstellen könnte, stellt sich die Frage, wie groß dieser Effekt für den einzelnen Patienten sein müsste, um die mit der Geräuschtherapie verbundenen Kosten und Mühen in Kauf zu nehmen.

Abstract:

In the therapy of chronic tinnitus a number of psychological, cognitive-behavioral programs have been established and proven to be effective. In addition to these programs, the so-called „Tinnitus-Retraining-Therapy“ (TRT) which is said to be a new and very effective kind of habituation therapy, has become widespread during the last few years. In this study elements of cognitive-behavioral therapy and TRT have been combined to provide different group treatments for different target populations of patients depending on the degree of tinnitus distress. In addition, half of the subjects in each treatment received sound therapy by behind-the-ear broadband noise generators to examine a possible therapeutic effect of additional auditory stimulation. Up to now, the patients have been examined three times: before treatment, directly after treatment and six months later. The results show the effectiveness of both treatments, even when compared with two other well established programs, one for in-patients and one for out-patients. Two reasons for the good effects of the treatments are discussed: the especially designed programs for the two specific populations (low and high degree of tinnitus-related distress) and the intense education of the patients. In the educational parts of the programs the neurophysiological model of tinnitus is used. This model derives from the theory behind TRT. Absolutely no effect of sound therapy can be shown. Even if there might be one in the long run it has to be quite significant to justify the costs and efforts for the patients. Besides these results, the study provides a short introduction into the different approaches in research and therapy of chronic tinnitus.

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