Inhaltszusammenfassung:
Die Künstlerin Anni Albers wird in der Forschung im allgemeinen dem Bereich der Textilkunst zugeordnet, obwohl ihr künstlerisches Schaffen weit darüber hinaus von Bedeutung ist. Findet sie in der Literatur Erwähnung, dann im Kontext des Bauhauses und der dort ansässigen Webereiwerkstatt. Erst durch ihre Emigration in die USA konnte dort eine Rezeption ihres Werkes einsetzen, die Anni Albers in einen komplexeren Zusammenhang stellt. Ihre künstlerische Position umfassend in seiner Bedeutung darzustellen, sie auf der Höhe ihrer Zeit und aus sozialgeschichtlichen Aspekten einzuordnen, ist Ziel dieser Arbeit.
Das Leben und das künstlerische Schaffen von Anni Albers – sie lebte von 1899 bis 1994 – umfasste nahezu ein Jahrhundert. Von den 1920er Jahren ausgehend war sie bis in die 80er Jahre des 20. Jahrhunderts künstlerisch tätig. Sie begann ihren Weg als Künstlerin in einer Zeit, die der Frau in der Kunst kaum eine wirkliche Position und Möglichkeit bot und sie wählte ein Medium, das Weben, das bis dahin nicht als Kunst anerkannt wurde, sondern als handwerkliche und insbesondere weibliche Beschäftigung galt und in den Bereich des Kunsthandwerkes eingeordnet wurde.