Zwangsglobalisierung. Die USA, die Araber und die Muslime vor und nach den Ereignissen des September 2001

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URI: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-46763
http://hdl.handle.net/10900/46625
Dokumentart: Book
Date: 2010
Language: German
Faculty: 5 Philosophische Fakultät
Department: Asien- und Orientwissenschaften
DDC Classifikation: 320 - Political science
Keywords: Globalisierung , Elfter September , Arabische Staaten , Nahostkonflikt , Ägypten
Other Keywords:
Globalization , September 11 , Arab states , Middle East conflict , Egypt
Other Contributors: Hoffmann, Friedhelm (Übersetzer)
License: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Prof. Galal Amins Buch „Zwangsglobalisierung. Die USA, die Araber und die Muslime vor und nach den Ereignissen des September 2001“ wurde, wie der Titel schon anzeigt, vor dem 11. September begonnen und nahm dann zwangsläufig die weltweite Erschütterung durch die Anschläge von New York und Washington in das Thema der Globalisierung mit auf. Prof. Amin bietet als ägyptischer Ökonom eine stark globalisierungskritische Perspektive aus Kairo, Hauptstadt Ägyptens und größter Metropole der arabischen Welt. Amin verteidigt in Anlehnung an Keynes staatliche Eingriffe in die Wirtschaft für eine geplante Entwicklungspolitik und legt energischen Widerspruch gegen wirtschaftsliberale Entwicklungsversprechungen ein. In der hegemonialen Stellung der USA im Mittleren Osten sieht er neokoloniale Herrschaftsformen, zu deren Durchsetzung – aus seiner Sicht – der Staat Israel dient. Israels Politik gegenüber den Palästinensern delegitimiert in seinen Augen den westlich dominierten Menschenrechtsdiskurs, indem er ihn zu einem einseitigen Herrschaftsinstrument degradiert. Hinter ideologischen oder Kulturkonflikten stehe letztlich nur wirtschaftliche Interessenpolitik. Dies sei die eigentliche Triebfeder der amerikanischen Mittelostpolitik und müsse deshalb auch als Erklärungsmaßstab herangezogen werden. Die Übersetzung dieser globalisierungskritischen Stimme von den Ufern des Nil möchte dem deutschsprachigen Leser einen direkten Zugang zu einheimischen Reaktionen auf die Globalisierung bieten. Sicherlich ist Amins Perspektive nur eine von vielen arabischen Positionen und ließen sich auch noch viele andere Stimmen vom südlichen Mittelmeerraum anführen – dies sei späteren Übersetzungsprojekten vorbehalten. Die Themen, die er aufgreift, und die Haltung, die er dabei einnimmt, spiegeln jedenfalls wichtige aktuelle Debatten wider, wie sie in den letzten Jahren in Ägypten und anderen arabischen Ländern geführt wurden. Der ursprüngliche Kairener Verleger Dar El Shorouk ist eines der renommiertesten ägyptischen Verlagshäuser. „Zwangsglobalisierung“ wurde für ein ägyptisches Publikum geschrieben und ist nicht wie so manche andere „Stimme aus der arabischen Welt“ eine Auftragsarbeit für eine westliche Forschungseinrichtung. Der deutsche Tourist, der sich in Kairo vom Ägyptischen Museum aus mit seinen Exponaten aus pharaonischer Zeit durch das Verkehrschaos des weiträumigen Midân at-Tahrîr, des „Platzes der Befreiung“, hindurchkämpft und sich dann links von der Amerikanischen Universität hält, findet am kreisrunden Midân Tal’at Harb neben Hotels, Bekleidungsgeschäften und Reiseagenturen viel frequentierte Buchhandlungen mit ihren Auslagen. Wer in den Bücherregalen bei den Neuerscheinungen stöbert oder sich bei einem der freundlichen Buchhändler und Buchhändlerinnen erkundigt, bekommt sicherlich einige der Bücher von Prof. Amin präsentiert.

Abstract:

As the title indicates, Prof. Galal Amin started to write his book “Zwangsglobalisierung. Die USA, die Araber und die Muslime vor und nach den Ereignissen des September 2001” [“Globalization by Force. The USA, the Arabs and the Muslims before and after the Events of September 2001”] before September 11, and when the world was shaken by the attacks of New York and Washington, he quite naturally included them into the topic of globalization. As Egyptian economist, Prof. Amin offers a strongly critical perspective on globalization seen from Cairo, capital of Egypt and largest metropolis in the Arab world. Amin defends, based on Keynes, interventions by the state in the economy in the interest of planned developmental politics. He emphatically contradicts promises of development by free market liberalism. He sees the hegemonic position of the USA in the Middle East as forms of neo-colonial rule, which to implement is – from his viewpoint – the task of the State of Israel. In his eyes, Israel’s politics towards the Palestinians delegitimize the human rights discourse, which is dominated by the West anyway, by abasing it to a unilateral instrument of domination. In the end, conflicts of ideologies and civilizations are merely the expression of politics of economic interest. According to him, this is the very motivation behind the American Middle East policy and, therefore, this has to be used as the explanatory criterion. By translating into German this voice from the banks of the river Nile, the German-speaking reader is provided with direct access to an indigenous reaction from the Arab world towards globalization. For sure, Amin’s perspective is only one among many Arab positions and there are many other voices from the southern shore of the Mediterranean which could be quoted – yet this has to be left to later translation projects. The topics he addresses and the attitude he exposes thereby do reflect important topics, as they have been in the public discourse in Egypt and other Arab countries during the last years. The original Cairene publisher Dar El Shorouk is one of the leading Egyptian publishing houses. “Zwangsglobalisierung” was written for an Egyptian public and, thus, was not commissioned by some western research institute as so many other “voices from the Arab world” have been. The Western tourist who, after visiting the Egyptian Museum with all its Pharaonic glories, manages to cross the traffic jam of the wide Midân al-Tahreer, the “Liberation Circus”, and follows one of the streets to the left of the American University, finally will reach the circle of Midân Tal’at Harb, which is surrounded by hotels, clothing stores, travel agencies and highly frequented bookshops with their display. If he searches through the latest arrivals in the bookshelves or asks some of the friendly booksellers, he will certainly be offered some of Prof. Amin’s books.

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