Chinese Glass before the Han Dynasty

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URI: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-36621
http://hdl.handle.net/10900/46312
Dokumentart: PhDThesis
Date: 2008
Language: English
Faculty: 5 Philosophische Fakultät
Department: Ur- und Frühgeschichte
Advisor: Pernicka, Ernst (Prof. Dr.)
Day of Oral Examination: 2008-12-10
DDC Classifikation: 930 - History of ancient world to ca. 499
Keywords: Handynastie
Other Keywords:
Chu , Han , Glass , Glassmaking , Glass eye bead
License: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Entsprechend den archäologischen Erkenntnissen wurden die ältesten Glasaugenperlen in Ägypten entdeckt; sie können bis in das frühe dritte Jahrtausend v. Chr. zurückdatiert werden. Die frühestens Glasaugenperlenfunde in China sind für das 9. Jhdt. v. Chr. bestätigt. Hierbei stellte es sich heraus, dass diese Perlen nicht nur westlichen Fundstücken hinsichtlich ihrer Dekorationselemente ähneln, sondern auch in ihrer chemischen Zusammensetzung deutliche Parallelen aufweisen. Weitere Arten von Kunstgegenständen aus Glas entwickelten sich nach den ersten Glasaugenperlenfunden. In diesem Zusammenhang lassen eindeutige Ähnlichkeiten in Form und Dekorationsmotiven keinen Zweifel daran, dass es sich bei Glas „bi“-Scheiben und Glasverzierung von Schwertern um Imitationen von traditionellen chinesischen Jade- oder Bronze-Kunstgegenständen handelt. Diese augenfälligen Analogien lassen den Rückschluss zu, dass die geschmiedeten Glasprodukte in China hergestellt wurden.Die Glasaugenperlen aus Blei und Barium und typische chinesische Glasprodukte wie Glas „bi“-Scheiben und gläsernen Schwerteinfassungen legen die Vermutung nahe, dass in den mittleren Zeit der Streitenden Reiche die Chinesen bereits in der Lage waren, Glas herzustellen. Andererseits ist die Tatsache, dass die Chinesen bereits kurz nach der Einführung gläserner Augenperlen in die Provinz von Hunan selber begannen, echtes Glas herzustellen, ein Zeichen dafür, dass die für die Glasmanufaktur erforderliche Technik zeitgleich mit der Erfindung der Glasaugenperlen ablief. Sie war die Voraussetzung dafür, dass Changsha zum neuen Zentrum der Glasproduktion avancierte, im Gegensatz zu anderen Staaten in Nordchina. Die Verteilung der Glaskunstgegenstände zeigt, dass es eine enge Verbindung zwischen dem neuen Material und der Chu-Kultur gibt. Changsha wurde kurz nach der Entdeckung der Glasaugenperlen zum Zentrum der Glasindustrie . Neue Arten von Perlen und anderen Glaskunstgegenständen entstanden, so dass Glasprodukte schnell Eingang in die verschiedensten Lebensbereiche der Chu fanden. Ab der mittleren Warring States wurden Spiegel aus Bronze, Perlen, lackierte Tassen u. ä. bei den Chu zu Statussymbolen der Mittelklasse; bei vielen der Perlen handelte es sich um Glasperlen. Aufgrund verschiedener Umstände verschwanden die Glaskunstgegenstände, Glasaugenperlen und gläsernen Schwerteinfassungen schließlich im 2. Jahrhundert v. Chr. von der Bühne der chinesischen Geschichte. Auslöser hierfür waren zum einen äußere Umstände –die Eroberung der Chu durch die Qin- sowie die Tatsache, dass die Chu sich an die sinitische Kultur gewöhnten. Die Kultur der Chu, als eigenständige Kulturform in der chinesischen Geschichte fand damit ihren Endpunkt.

Abstract:

According to archaeological evidence, the earliest glass eye beads were discovered in Egypt, which date back to early third millennium B.C. The eye beads occurred as the earliest glass products in China after ninth century B.C. It soon became clear that these beads not only resembled Western specimens were decorative motifs where concerned, but also paralleled their chemical composition. Other kinds of glass artifacts emerged after the first occurrences of glass eye beads. In this context, unmistakable similarities in shape and decorative motifs leave no doubt that glass bi discs and glass furniture for swords are imitations of traditional Chinese jade or bronze artifacts. The visible analogies also allow for the conclusion that such forged glass products were manufactured in China. The glass eye beads with composition of lead and barium and Chinese typical characteristic glass products, such as glass bi discs and glass furniture for swords suggest that at least in middle Warring States Chinese could produce glass on their own. On the other hand, the fact that Chinese began to manufacture true glass shortly after eye beads were first imported into Hunan province, indicates that the technique necessary for glass-making was introduced simultaneously with glass eye bead and allowed for Changsha to become a new center of glass production other than other states in north China. As the distribution of glass artifacts shows, a close connection existed between the new material and Chu culture. Changsha became the center of the glass industry soon after the introduction of glass eye beads and new types of beads and other glass artifacts were developed, so that glass quickly penetrated different aspects of Chu life. From the middle Warring States onward, bronze mirrors, beads, and lacquered cups were symbols of Chu middle class life and many beads were glass eye beads. Due to an external reason, Qin conquering Chu, and an internal reason, Chu accustoming to Sinitic culture, the glass artifacts, glass eye bead, and glass sword furniture, finally vanished on the Chinese history stage along with Chu culture disappearing as a completely independent culture.

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