Chronologisch-chorologische Untersuchung des späthallstatt- und frühlatènezeitlichen "Fürstensitzes" auf dem Münsterberg von Breisach (Grabungen 1980 - 1986)

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Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-22776
http://hdl.handle.net/10900/46264
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2003
Sprache: Deutsch
Fakultät: 5 Philosophische Fakultät
Fachbereich: Sonstige - Kulturwissenschaften / Kunstgeschichte)
Gutachter: Eggert, Manfred K. H.
Tag der mündl. Prüfung: 2004-05-07
DDC-Klassifikation: 930 - Alte Geschichte, Archäologie
Schlagworte: Breisach <Rhein> / Münsterberg , Latène-Zeit , Hallstattkultur , Keramikherstellung , Importgut
Freie Schlagwörter: Fürstensitz , Hallstattzeit , Frühlatènezeit , Drehscheibenkeramik
Breisach , princely site , late Hallstatt period , early La Tène period , wheeled pottery
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Als einer der wenigen früheisenzeitlichen "Fürstensitze" nördlich der Alpen wurde das etwa 10 ha große Plateau des Breisacher Münsterberges ab den 1930ern punktuell ergraben und erbrachte eine Vielzahl an Besiedlungsstrukturen. Die zwei bisher größten Grabungen fanden zwischen 1980 und 1986 in der Kapuzinergasse und bei der Rathauserweiterung statt. In vorliegender Studie wurden alle dort aufgefundenen und dokumentierten späthallstatt- und frühlatènezeitlichen Siedlungsstrukturen und Funde ausgewertet. Von etwa 1000 kg hallstatt- und frühlatènezeitlichen Fundmaterial aus insgesamt 127 Gruben und weiteren sonstigen Siedlungsstrukturen hatten die Keramikfunde den größten Anteil. Diese und Vergleichskeramik anderer Fundorte wurde formal und, soweit möglich, im Original und im Dünnschliff untersucht. Auch Fremdfunde wie Vixien-Keramik und slowenische Dolienfragmente sowie eindeutige Importfunde wie Fragmente massaliotischer Amphoren und attischer schwarz- und rotfiguriger Gefäße konnten identifiziert werden. Aufgrund des hohen Anteils an gedrehter Keramik sowohl aus der späten Hallstattzeit (Ha D3) als auch der Frühlatènezeit wurde der Drehscheibenkeramik besondere Beachtung geschenkt. Es konnten eine chronologisch zu bewertende, formale und technologische Entwicklung der Scheibenware von der späten Hallstatt- zur frühen Latènezeit aufgezeigt werden. Dabei erwies sich die Einführung einer neuen Zeitstufe ("Übergangszeit") als sinnvoll. Eine Kartierung verschiedener Fundgruppen zeigt datierungsspezifische Eigenheiten, aber keine Konzentrationen auf Arealen. Handwerkerviertel oder "Herrenhäuser" konnten nicht ausgemacht werden. Fremdfunde und Drehscheibenkeramik verteilen sich relativ gleichmäßig über die bisher erforschte Siedlungsfläche. Einzig mehrere menschliche Sonderbestattungen in Gruben wurden auf einem begrenzten Areal gefunden.

Abstract:

The plateau of the Münsterberg of Breisach, covering some 10 hectares, is one of the few "princely sites" north of the Alps which has been at least partially excavated - with the first campaigns dating back to the nineteen-thirties - and which has yielded a large number of settlement remains. The two largest excavations were undertaken between 1980 and 1986 in the Kapuzinergasse and during the extension of the town hall. In this study the total of all discovered and recorded settlement structures and finds from the Late Hallstatt and Early Latène periods are analysed. The largest part of the approx. 1000 kilograms of Hallstatt and Early Latène finds from the 127 pits and further settlement structures are ceramics. These - and comparative finds from other sites - were analysed formally and, if possible, in the original and in transparent cuts. Finds of foreign provenance, such as Vix-style ceramics and fragments of Dolia from Slovenia, as well as clearly imported fragments of amphorae from Massalia and Attic black- and red-figured vessels could be identified. Special attention was given to the wheeled pottery due its large proportion among the finds from the Late Hallstatt (Ha D3) and Early Latène periods. A progression of the wheeled pottery from the Late Hallstatt to the Early Latène was shown which is of appraisal on a chronological, formal and technological level. The introduction of a new temporal stage ("transitional period" or "Übergangszeit") proved to be sensible. A mapping of the various assemblages of finds showed idiosyncrasies that were temporally specific, but not recognisably concentrated in certain areas. Craftsmen's quarters or "manors" could not be recognised. Finds of foreign provenance and wheeled pottery are spread evenly across the so-far surveyed settlement area. Solely a number of specially placed human burials in pits were discovered in a confined area.

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