Intentionale Grundlegung der philosophischen Logik : Studien zur Intentionalität des Denkens bei Hervaeus Natalis im Traktat "De secundis intentionibus"

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URI: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-22646
http://hdl.handle.net/10900/46262
Dokumentart: PhDThesis
Date: 2004
Language: German
Faculty: 5 Philosophische Fakultät
Department: Sonstige - Philosophie und Geschichte
Advisor: Wieland, Georg
Day of Oral Examination: 2005-04-18
DDC Classifikation: 100 - Philosophy
Keywords: Hervaeus <Natalis> , Thomismus , Intentionalität <Philosophie> , Logik / Geschichte 1000-1500
Other Keywords: Erste Intention , Zweite Intention , Thomas von Aquin , scholastische Erkenntnistheorie
Hervaeus Natalis , Thomism , Intentionality , Scholastic Epistemology , History of Logic
License: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Die vorliegende Dissertation hatte zum Ziel, die erste explizite Intentionalitätstheorie der Philosophiegeschichte des französischen Dominikaners und Generalmeisters des Ordens Hervaeus Natalis (1250/1260-1323), die er in seinem Traktat 'De secundis intentionibus' vorgelegt hatte, zu analysieren und den darin enthaltenen Gedankengang zu rekonstruieren. Von der ersten expliziten Intentionalitätstheorie ist hier insofern die Rede, als Hervaeus zum ersten Mal den folgenreichen Terminus technicus der Intentionalität (intentionalitas) erarbeitet und einführt. Diese Intentionalität wird vom Verfasser als erste Voraussetzung der Möglichkeit des logischen Denkens und damit der objektiven Erkenntnis bestimmt. Daher handelt es sich um eine Intentionalitätstheorie, die sich durch einen epistemologischen Zusammenhang mit der Logik auszeichnet. Diese Theorie ist nicht als ein antiquarisches Lehrstück zu betrachten, denn ihr Geltungsbereich kann ohne weiteres mit den Grundmotiven der modernen Intentionalitätstheorien verglichen werden. Sie zeigt, wie die Wissenschaft der Logik vor dem Hintergrund des erkenntnistheoretischen Realismus begründet werden kann. Das Eigentümliche der hervaeischen Lehre ist die Ausrichtung der Intentionalität. In der Arbeit wird der Nachweis erbracht, dass mit diesem Traktat die Begriffsgeschichte der Intentionalität als einer erkenntnistheoretischen Größe eingeläutet wird. Mann kann zwei Grundausrichtungen der Studien unterscheiden. Einerseits kommt es zur Übersicht über die Geschichte der gegenwärtigen Intentionalitätstheorien und zur Hinfürung zum Text (Teil I). Andererseits wird der Ort der hervaeischen Lehre innerhalb des Thomismus zu bestimmen gesucht. Die Wirkung der hervaeischen Intentionalitätstheorie wird anhand des Ausmaßes, der die von Natalis iniziierte Debatte im 14. Jahrhundert angenommen hatte und angesichts des hohen Ansehens des Autors unter den frühen Thomisten veranschaulicht (Teil III). Das Hauptanliegen der Arbeit, den Gedankengang des Hervaeus Natalis ans Licht zu bringen, wird in der Einführung des Hauptteils (Teil II) thesenhaft formuliert. Die Abschnitte in der Analyse werden von den Schlussfolgerungen begleitet, die das Ganze übersichtlich und verständlich machen sollen. Die Studien enden mit dem Ausblick auf einige moderne Grundzüge der Intentionalitätstheorie, die sich mit der hervaeischen Lehre vergleichen lassen.

Abstract:

The Author of the first explicite theory of intentionality in the history of western philosophy Hervaeus Natalis (1250/1260 - 1323) initiated at the Paris University in the first quarter of the fourteenth century the debate aboute the intentionality with his treatise 'De secundis intentionibus'. The first concept of intentionality is a logical one. It derives from the relation between an object of knowledge and mind. The intention means an understood thing as such. Those seconde intentiones are logical phanomenons exist only in the mind in an intentional kind of being. Not only introduction of technical term 'intentionality' as alignment with the object of knowledge is the philosophical merit of Hervaeus, but also the clear separation of the logical realm from the res of any other sciences. This theory, called here an intentionalistic realism, is analysed in the presented work, in order to reconstruct the reasoning of the dominican author. The uniqueness of the theory of Hervaeus appears primarily in the direction of such alignment, from things to mind and not otherwise. Furthermore is researched to determine, what is the main message of these tenet from the historical outlook over the modern theories of intentionality and over the topic discussion, and the topic realistic positions. Howevere, the purpose of these studies is to illustrate that the relevance of the Hervaeus’ theory for the early thomistic school, insofar as we may speak of an unificated school, is obvious and immense. The fourteenth century is the time of early thomism and so the time of thomism with intentionalistic logic in the central place. It is a century of an other thomistic authority apart from Aquinas, an another name forgotten for many savants after the renaisannce, Hervaeus Natalis. The scholastic gave him the name doctor rarus, as if they knowed he did the foundation of thomism in a rare, instructive manner consisting in the revelation of the dispositional rationality of the real things and it is thereby a foundation for philosophical logic.

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