Beiträge zur Industriegeschichte der Papier-, Pappe- und Folien-Verarbeitung in Deutschland

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Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-36757
http://hdl.handle.net/10900/44064
Dokumentart: Buch
Erscheinungsdatum: 2009
Sprache: Deutsch
Fakultät: 9 Sonstige / Externe
Fachbereich: Sonstige/Externe
DDC-Klassifikation: 900 - Geschichte
Schlagworte: Folie , Papier , Papierwarenindustrie , Kunststoffverarbeitung , Karton , Geschichte , Papierverarbeitung , Pappeverarbeitung
Freie Schlagwörter: Industriegeschichte
Paper-Converting , Cardboard-Converting , Plastic-Converting
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Die Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitende Industrie bildet zusammen mit der Papiererzeugung und der Druck-Industrie einen der drei Teilbereiche der Papierwirtschaft. Der Anteil der Papierverarbeitung am Gesamtumsatz der Papierwirtschaft liegt seit vielen Jahrzehnten durchgehend an zweiter Stelle hinter der Druckindustrie und vor der Zellstoff und Papier erzeugenden Industrie. Seit Ende des 14. Jahrhunderts war die Papier- und Pappeverarbeitung in Deutschland ausschließlich eine Angelegenheit des zunftgebundenen Handwerks. Ende des 18. Jahrhunderts gingen Teilbereiche zur manufakturellen Produktionsform über. Sie gehörten im Übergang zum Fabrikzeitalter des 19. Jahrhunderts zu den begründenden Sparten der Papier und Pappe verarbeitenden Industrie. Ab der zweiten Hälfte der 1850er Jahre entwickelte sich die spartenübergreifende Papierwarenindustrie. Damit verbunden war die Bildung einer definitorische Mehrdeutigkeit, die vor allem eine übersichtliche, klar gegliederte Darstellung der Branche nachhaltig erschwerte. Einige Bereiche (u.a. Tapeten, Buntpapiere) blieben weiterhin branchengebundene Wirtschaftszweige und wurden – insbesondere mit ihrem kulturgeschichtlichen Hintergrund - in der Literatur ausgiebig gewürdigt. Andere Bereiche wurden neu begründet (u.a. Papiergarn, Zigarettenpapier, Tragetaschen). Sie wurden trotz (wegen?) ihres massenphänomenalen Auftritts öffentlich jedoch kaum zur Kenntnis genommen. Die Anfänge der Ausweitung hin zur Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitenden Industrie reichen über den vielseitigen, halbsynthetischen Werkstoff Papiermasse/-maché bis ins 18. Jahrhundert zurück. Seit dem ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts bilden die Werkstoffe Papier und vollsynthetische Kunststoffe (Bakelit) u.a. über die Hartpapier-Produktion einen Verbund. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges setzten sich Kunststoffe (vor allem Polyethylen/-Folie) als gleichberechtigte Werkstoffe in der Papier und Pappe verarbeitenden Industrie durch. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts war die Papier und Pappe verarbeitende Industrie insbesondere über den Bereich Verpackungsmittel der größte Abnehmer der Kunststoffe herstellenden Industrie. Die Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitende Industrie gehört zu den Ökonomiebereichen, in denen sich die wirtschafts- und sozialgeschichtlichen, aber auch die kultur-, alltags-, politik- und zeitgeschichtlichen Veränderungen des 19., 20. und 21. Jahrhunderts z.B. über die Themenkomplexe Konsum, Kommunikation, Verwaltung, Natur-, Umwelt-, Klimaschutz usw. in besonderer Weise widerspiegeln. Die Entstehung und Entwicklung der industriellen Papierverarbeitung ist als historische Fragestellung bislang weder umfassend erforscht noch in allgemeiner Form dargestellt worden. Sie ist selbst im Forschungsbereich Papiergeschichte ein weitgehend unbeachtetes Thema geblieben. Die wissenschaftliche und publizistische Geringschätzung der industriellen Papierverarbeitung – im Gegensatz zur handwerklichen - erklärt sich weitgehend durch die Vieldeutigkeit des Begriffes, durch die Vielschichtigkeit ihres Angebotes und nicht zuletzt durch ihre mangelnde Nähe zur Hochkultur oder zum vordergründig Spektakulären der Schwerindustrie . Mit der vorliegenden Arbeit sollen erste Schritte zu einer Gliederung und Gesamtdarstellung gemacht werden, sollen bekannte Spuren gesichert und neue aufgezeigt werden. Eine größere Anzahl der erstellten Befunde wird hier zum ersten Mal veröffentlicht. Daneben wird eine Fülle weiterer Fragestellungen und Forschungsansätze eröffnet.

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