Ethische Implikationen transgener Nutrazeutika. Ein Vergleich der Lebensräume Deutschland und Kolumbien aus philosophischer Perspektive

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URI: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-69515
http://hdl.handle.net/10900/43961
Dokumentart: PhDThesis
Date: 2013
Language: German
Faculty: 8 Zentrale, interfakultäre und fakultätsübergreifende Einrichtungen
Department: Interdisziplinäre Einrichtungen
Advisor: Engels, Eve-Marie (Prof. Dr.)
Day of Oral Examination: 2013-06-03
DDC Classifikation: 100 - Philosophy
Keywords: Bioethik , Philosophie , Ernährung , Biotechnologie , Kolumbien
Other Keywords: Funktionelle Lebensmittel , Gentechnisch veränderte Nahrungsmittel , Technikfolgenabschätzung , Ethische Bewertung
Bioethics , Food Ethics , Functional Food , Biotechnology , Ethical technology assessment
License: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Die in dieser Arbeit durchgeführte Untersuchung ist an einer interdisziplinären Schnittstelle der Biotechnologie und der Bioethik angesiedelt. Im Rahmen einer ethischen Technikbeurteilung wird eine prospektive Bewertung von gentechnisch modifizierten Pflanzen für die menschliche Ernährung in den Untersuchungsräumen Kolumbien und Deutschland durchgeführt. Die Untersuchung fokussiert auf das Problem einer unzureichenden Kalziumaufnahme der Bevölkerungen beider Untersuchungsräume. Die in den Untersuchungsräumen vorliegende Ernährungssituation wird über die vier Untersuchungsbereiche Gesundheit, Sozio-Ökonomie, Konsumentensouveränität und Umwelt dargestellt. Bewertet wird in diesem spezifischen Kontext der Einsatz einer gentechnisch mit Kalzium angereicherten Karotte („Kalzium-Karotte“) als ein Lösungsansatz für das Problem des Kalziummangels einerseits und andererseits als ein gesundheitsbezogener Beitrag zur Eindämmung von Osteoporose. Mit modernen gentechnischen Methoden wurde das Erbgut von Karotten so modifiziert, dass diese bei entsprechenden Wachstumsbedingungen etwa doppelt so viel Kalzium enthalten wie gewöhnliche Karotten. Mit ihrer Anreicherung soll die sogenannte „Kalzium-Karotte“ zu einer besseren Kalziumversorgung im Rahmen der menschlichen Ernährung beitragen. Die Bewertung erfolgt im Licht der vier ethischen Prinzipien Respektierung von Autonomie, Wohltun, Nichtschädigung und Gerechtigkeit, wobei jeweils die Perspektiven von Konsumenten und Produzenten, die Belange nichtmenschlicher Betroffener (Pflanzen, Tiere) sowie Ökosysteme berücksichtigt werden. Auch wenn die Einführung einer Kalzium-Karotte nicht stattfinden würde, ist sie als ein Modellbeispiel geeignet, anhand dessen ethische Aspekte von Nahrungsmittelentwicklungen und Zusammenhänge mit den genannten Untersuchungsbereichen sichtbar gemacht und bewertet werden können.

Abstract:

This work is situated at the interdisciplinary interface between biotechnology and bioethics. A prospective evaluation of genetically modified plants for human consumption is carried out in the examination spaces Colombia and Germany, providing an ethical assessment of this technology. The study focuses on the problem of insufficient calcium uptake of each population. The nutritional situation is represented by the four examination areas health, socioeconomy, consumer sovereignty and environment. In this specific context the use of a genetically enriched carrot (“calcium-carrot”) is evaluated as an approach for the problem of calcium deficits and as health-related contribution for the containment of osteoporosis. At optimum growing conditions the gene-modified carrots contain about twice as much calcium as conventional carrots. The enriched carrot should contribute to a better calcium supply in the human nutrition. Its evaluation takes place in the light of the four ethical principles respect of autonomy, beneficence, non-maleficence, and justice. The different perspectives of consumers and producers, the needs of nun-human stakeholders (plants, animals) and ecosystems are considered. Even if the introduction of a “calcium-carrot” does not occur, it is a suitable example, by which ethical aspects of food developments and relations with the mentioned examination areas can be made visible and evaluated.

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