Komposition der löslichen, angeborenen Immunbarriere der Leber und deren Rolle bei pädiatrischen cholestatischen Lebererkrankungen und nach Lebertransplantation

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dc.contributor.advisor Sturm, Ekkehard (PD Dr.)
dc.contributor.author Basenach, Jule
dc.date.accessioned 2025-11-25T15:55:21Z
dc.date.available 2025-11-25T15:55:21Z
dc.date.issued 2025-11-25
dc.identifier.uri http://hdl.handle.net/10900/172599
dc.identifier.uri http://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1725998 de_DE
dc.identifier.uri http://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1725998 de_DE
dc.identifier.uri http://dx.doi.org/10.15496/publikation-113924
dc.description.abstract Einleitung: Die Gallengangatresie (GGA) ist eine lebensbedrohliche cholestati- sche Lebererkrankung Neugeborener und die häufigste Ursache einer LTx im Kindesalter. Eine fortschreitende entzündlich-fibrotische Obstruktion der Gallen- gänge mit unklarer Pathogenese führt im Verlauf zu einer Leberfibrose. Eine früh- zeitige Diagnosestellung ist daher für die Prognose der Kinder entscheidend. Ak- tuelle Studien legen eine durch perinatale Toxine und/oder durch Mikroben indu- zierte immunologische Dysregulation in den Gallenwegen und im Lebergewebe nahe. Antimikrobielle Peptide (AMPs), Moleküle der Erstlinienverteidigung des angeborenen Immunsystems, schützen das Gewebe gegen eindringende Mikro- ben und besitzen modulierende Wirkung auf Entzündungs- und Immunreaktionen (z.B. durch Chemoattraktion). Während gezeigt werden konnte, dass die Dysre- gulation von AMPs eine zentrale Rolle in der Pathogenese entzündlicher Dar- merkrankungen spielt, ist die Rolle bei pädiatrischen cholestatischen Leberer- krankungen bisher nicht ausreichend erforscht. Ziel dieser Arbeit ist es, die Ex- pression antimikrobieller Peptide und Proteine bei Kindern mit GGA und nach LTx zu untersuchen, mit gesundem Lebergewebe und Gewebe anderer pädiatri- scher cholestatischer Lebererkrankungen zu vergleichen und die Ergebnisse mit den klinischen Verläufen in Beziehung zu setzen. Material und Methoden: Die Expression relevanter antimikrobieller Peptide und Proteine (humane β-Defensine (hBD) 1 & 2, TXN, LL-37, LEAP-1, Lysozym, MBL und C5) wurde im Lebergewebe von Patient*innen mit GGA bei Diagnosestellung (fGGA) und im Krankheitsverlauf (sGGA) analysiert und mit altersentsprechen- dem normalem Lebergewebe von Krebspatient*innen (GLG), Patient*innen mit transienter neonataler Cholestase (TNC) und familiären Cholestaseerkrankun- gen (FCE) im frühen (fFCE) und späten Krankheitsstadium (sFCE) verglichen. Gruppenunterschiede wurden via ANOVA oder Kruskal-Wallis-Test mit anschie- ßenden paarweisen Vergleichen analysiert (*= p ≤ ,05; ** = p ≤ ,01; *** = p ≤ ,001; ns, nicht signifikant). Klinische Auswirkungen wurden anhand des Kaplan-Meier- Schätzers sowie anhand von Korrelationsanalysen mit dem profibrotischen Zyto- kin TGFβ und Cholestasemarkern wie Serumbilirubin untersucht. Ergebnisse: LL-37 zeigt sich im frühen Krankheitsstadium im Vergleich zur spä- ten GGA und normalem Lebergewebe signifikant erhöht exprimiert (Abb. 8A). Die Expression des hBD1 ist in der späten GGA im Vergleich zum frühen Krankheits- stadium und zu normalem Lebergewebe signifikant hochreguliert (Abb. 2B). Beide Peptide korrelieren mit dem profibrotischen Zytokin TGFβ (Abb. 4C und 8C), wobei diese Korrelation bei LL-37 nur für das frühe Stadium signifikant aus- fällt (hBD1_GGA: R² = ,17, p = ,01; LL-37_eGGA: R² = ,44, p = ,02), jedoch nicht mit dem Serumbilirubin (Abb. 6A). Höhere hBD1-Expressionslevel sind bei fGGA assoziiert mit einem kürzeren Überleben mit nativer Leber (hBD1: p = ,09), (Abb. 7A). Auch im pädiatrischen Lebertransplantat ist die Expression von hBD1 signi- fikant erhöht, unabhängig von Indikation der Biopsie (Abb. 15A) und steigt ten- denziell mit dem Transplantatalter weiter an (Abb. 15C). Hier besteht im Gegen- satz zu den nativen Leberbiopsien eine signifikant positive Korrelation zu Serum- bilirubin (r = ,32, p = ,01), (Abb. 16). LEAP-1 ist bei fortgeschrittener Lebererkran- kung signifikant vermindert exprimiert (Abb. 9A), wobei eine niedrigere Expres- sion mit einem kürzeren Überleben mit nativer Leber einhergeht (Abb. 9D). Die Expression des Lysozyms variiert zwischen den untersuchten pädiatrischen Cho- lestaseerkankungen und ist bei fFCE signifikant niedriger als bei fGGA (Abb. 11A). Eine niedrige Expression der Komplementfaktoren MBL und C5 ist bei GGA assoziiert mit einer früher notwendigen LTx (Abb. 13). Eine erfolgreiche Bilirubin- Clearance drei Monate nach Kasai-Operation ist assoziiert mit einem niedrigeren Risiko für eine frühe LTx und einer niedrigeren MBL-Expression (Abb. 14). Fazit: Während die frühe Induktion der LL-37-Expression bei GGA als Antwort auf die Inflammation zu Beginn der Erkrankung zu erklären wäre, könnte die deut- lich erhöhte hBD1-Expression im Spätstadium einen Marker für den fibrotischen Umbau im Krankheitsverlauf darstellen. Basierend auf der Korrelation des hBD1 mit dem Fibrosemarker TGFβ und dem schlechteren Outcome bei höheren hBD1-Expressionswerten ist eine Eignung des hBD1 als prädiktiver Biomarker zur Risikostratifizierung zu prüfen. Angesichts der bisher mangelnden Biomarker und der aufgrund der individuellen Krankheitsverläufe herausfordernden Thera- pieplanung bieten die in dieser Arbeit gemessenen veränderten Expressionspro- file der AMPs neue wichtige Ansätze, welche weiterer Forschung bedürfen. de_DE
dc.language.iso de de_DE
dc.publisher Universität Tübingen de_DE
dc.publisher Universität Tübingen de_DE
dc.rights ubt-podno de_DE
dc.rights.uri http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de de_DE
dc.rights.uri http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en en
dc.subject.classification Gallengangsatresie , Immunologie , Lebertransplantation , Defensine de_DE
dc.subject.ddc 610 de_DE
dc.title Komposition der löslichen, angeborenen Immunbarriere der Leber und deren Rolle bei pädiatrischen cholestatischen Lebererkrankungen und nach Lebertransplantation de_DE
dc.type PhDThesis de_DE
dcterms.dateAccepted 2025-09-03
utue.publikation.fachbereich Medizin de_DE
utue.publikation.fakultaet 4 Medizinische Fakultät de_DE
utue.publikation.noppn yes de_DE
utue.publikation.noppn yes de_DE

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