Retrospektive Studie zur Differenzierung des Guillain-Barré-Strohl-Syndroms (GBS) und der chronisch inflammatorisch demyelinisierenden Polyradikuloneuropathie (CIDP) mittels moderner Untersuchungsverfahren über einen Zeitraum von 6 Monaten

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/172350
http://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1723504
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-113675
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2025-11-19
Originalveröffentlichung: Veröffentlichung des vorliegenden Dokuments erschienen in: Zeitschrift Neurotherapeutics 16, 2019, S. 838–847.
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Grimm, Alexander (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2025-08-22
Freie Schlagwörter: Guillain-Barré-Syndrom
GBS
CIDP
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Die Abgrenzung zwischen dem Guillain-Barré-Syndrom (GBS) und der chronisch inflammatorisch demyelinisierenden Polyradikuloneuropathie (CIDP) ist im frühen Krankheitsstadium häufig schwierig. Ziel dieser Arbeit war es, den diagnostischen Nutzen moderner Verfahren – insbesondere der Elektrophysiologie und des hochauflösenden Nervenultraschalls – für die frühe Differenzierung und Verlaufskontrolle zu untersuchen. Hierzu wurden Patientinnen und Patienten sowohl bei Erstvorstellung als auch nach sechs Monaten mit einem standardisierten Untersuchungsprotokoll untersucht. Die Auswertung erfolgte anhand elektrophysiologischer, sonografischer und klinischer Scores. Es zeigte sich, dass Patientinnen und Patienten mit CIDP im Gegensatz zu GBS eine ausgeprägtere und meist multifokale Nervenvergrößerung aufwiesen. Beim GBS fanden sich hingegen vor allem vergrößerte Nervenwurzeln und ein charakteristisches ultrasound sensory sparing pattern, bei dem rein sensible Nerven unauffällig bleiben. Dieses Muster, kombiniert mit einer Vergrößerung von Wurzeln und Vagusnerven, erwies sich als typisches Kennzeichen des GBS. Eine erhöhte Echointensität der Nerven wurde ausschließlich bei CIDP beobachtet. Nach sechs Monaten zeigten sich bei GBS weitgehende Normalisierungen der Ultraschallbefunde, während die Nervenveränderungen bei CIDP persistierten. Klinische, elektrophysiologische und sonografische Befunde korrelierten im Verlauf signifikant miteinander. Die Ergebnisse zeigen, dass der Nervenultraschall – insbesondere in Kombination mit elektrophysiologischen Parametern – ein wertvolles Instrument zur frühen Unterscheidung von GBS und akut beginnender CIDP darstellt. Während sich die Nervenveränderungen bei GBS im Verlauf zurückbilden, bleiben sie bei CIDP bestehen, was die unterschiedlichen Krankheitsmechanismen und Therapieerfordernisse widerspiegelt.

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