Dissertation ist gesperrt bis 01. Oktober 2025 !
Die Entwicklung von Impfstoffen und antiviralen Medikamenten sind die Eckpfeiler der Grippeprävention und -behandlung. Derzeit verfügbare Impfstoffe und antivirale Medikamente sind anfällig für Resistenz, da weiterhin neue Stämme auftauchen. Dementsprechend ist es dringend erforderlich, Alternativen zu entwickeln. Erkenntnisse aus früheren Pandemien zeigen, dass Menschen mit einer vorbestehenden zellulären Immunantwort entweder geschützt sind oder die Infektion weniger schwer verläuft. Auch Influenzaviren sind auf zellbasierte Signalwege angewiesen, um sich effizient zu vermehren. Diese Beobachtungen führten zum Vorschlag neuer Ansätze, die sich mit zellulären Faktoren gegen Influenzaviren befassen.
In diesem Zusammenhang befassen sich die Ergebnisse in Teil I mit der Entwicklung des MEK-Inhibitors Zapnometinib als Wirtszell-gerichtetes antivirales Medikament gegen das Influenza-A-Virus (IAV). Kapitel 1 und Kapitel 2 betonen, dass Zapnometinib die Replikation verschiedener Influenzaviren Stämme stören kann, einschließlich Baloxavir-resistenter Stämme, indem es die Influenza-vRNP nukleare Retention bewirkt. Darüber hinaus erweitert Kapitel 2 detailliert Untersuchungen, die zeigen, dass die Kombination von Zapnometinib und Baloxavir marboxil eine synergistische Wirkung hat, wenn sie in geringeren Dosen als bei alleiniger Anwendung eingesetzt wird. Kapitel 3 stellt das doppelte therapeutische Potenzial von Zapnometinib vor, indem es die Immunantwort moduliert, anstatt sie vollständig zu unterdrücken, und verwendet dazu ein Modell für akuten Lungenverletzungsmodell (ALI). Insgesamt heben die Ergebnisse wichtige Erkenntnisse hervor, die die Entwicklung von Zapnometinib zur Behandlung von Influenzaviren Infektionen voranzutreiben.
In Teil II stellt sich Kapitel 4 auf die Anwendung eines massenspektrometrischen Ansatzes zur Identifizierung und weiteren Charakterisierung natürlich präsentierter IAV-abgeleiteter MHC-I Epitope. Die funktionelle Charakterisierung enthüllte neun neuartige Epitope, die verschiedene virale Proteinsegmente umfassen und auf verschiedene HLA-Allele, HLA-A*24:02, HLA-A*68:01, HLA-B*07:02 und HLA-B*51:01, restringiert sind. Konservierungsanalyse zeigten, dass die meisten Epitope hoch konserviert sind, wobei mögliche Substitutionen nur einer Aminosäure in der Nähe des Ankerrests möglich sind, ohne dass die Bindungsaffinität wesentlich beeinträchtigt wird. Diese Erkenntnisse zeigt, wie identifizierte Epitope heterosubtypischen Schutz verleihen und potenzielle Ziele für die Impfung darstellen können.