Analyse des Patientenkollektivs einer universitären orthopädischen Notfallambulanz

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/157466
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1574661
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-98798
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2024-09-16
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Mittag, Falk (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2024-07-31
DDC-Klassifikation: 320 - Politik
360 - Soziale Probleme, Sozialdienste, Versicherungen
610 - Medizin, Gesundheit
Freie Schlagwörter: Überfüllte Notaufnahmen
Krankenhausreform
Notaufnahme
Orthopädie
INZ
ILS
Portalpraxis
Notfallgebühr
Triage
Emergency Room
Overcrowding
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

In der vorliegenden monozentrischen retrospektiven Arbeit wurde das Patientenkollektiv einer orthopädischen Hochschulambulanz quantitativ und qualitativ epidemiologisch ergründet. Dazu zählt einerseits die Entwicklung des Patientenaufkommens der Jahre 2011 – 2019 sowie die präzise Analyse der Patienteneigenschaften, anhand einer Vielzahl von Parametern innerhalb einer repräsentativen zufälligen Stichprobe. Zusammenfassend wurde diese Studie erstellt, um das Patientenkollektiv der orthopädischen Notfallambulanz des UKT zu charakterisieren und zukünftige Umstrukturierungen an den Status-Quo und an die tatsächlichen Anforderungen anpassen zu können. Dafür wurden alle Patientenfälle der orthopädisch-/ unfallchirurgischen Universitäts-Notfallambulanz in Tübingen der Jahre 2011 bis 2019 gesammelt. Anhand von Ein- und Ausschlusskriterien wurde der Datensatz so gefiltert, dass 16.065 notfallmäßige Patientenfälle gewonnen wurden. Um das Notfallpatientenkollektiv noch detaillierter zu beschreiben, wurde eine Stichprobe von 350 Fällen pro Jahr erhoben. Die Arztbriefe der 3.150 Patientenfälle wurden studiert, Aufnahmeverträge und Röntgenbilder dokumentiert und alles in einer Excel-Tabelle zusammengefügt. Es folgte die deskriptive Analyse mittels Häufigkeits- und Kreuztabellen sowie die Korrelationsanalyse durch Chi-Quadrat-Tests und Regressionsanalysen. Dadurch konnte festgestellt werden, dass die Fallzahlen des untersuchten Patientenkollektivs über den Untersuchungszeitraum von 9 Jahren durchschnittlich jährlich anstiegen. Dieser Anstieg folgte jedoch keiner statistisch signifikanten Linearität. Es lässt sich demzufolge keine Prognose im Sinne eines „Trends“ für die Zukunft daraus ableiten. Auffällig war außerdem der sprunghafte Fallzahlanstieg von 2012 auf 2013, welcher durch die Abschaffung der Praxisgebühr 2012, die gesteigerte Migration oder andere potenzielle Ursachen geprägt worden sein könnte. Übereinstimmend mit Daten auf Bundesebene26 war das Jahr 2016 das besuchsreichste Jahr in der untersuchten Studie. 2017 und 2018 stagnierten die Fallzahlen zunächst, bis sie 2019 wieder leicht zunahmen. Zusammenfassung 97 Montags wurde die Sprechstunde besonders häufig besucht. Außerhalb der Sprechstunde war das Patientenaufkommen montags, freitags und am Wochenende besonders hoch. Dabei hat sich die Anzahl der über 70-jährigen Patienten über die Jahre mehr als verdoppelt. Obwohl auf den ersten Blick davon auszugehen ist, dass in eine Notaufnahme vor allem Traumata behandelt werden, war das Verhältnis von traumatischen und nicht traumatischen Erkrankungen in der untersuchten Studie ausgeglichen. Es bestätigt allerdings die Annahme, dass die meisten Unfälle in Tübingen durch die BG-Unfallklinik abgefangen werden und sich das Patientenkollektiv der Orthopädie in der CRONA des UKT um solche traumatischen Patienten reduziert. Faktisch lag die Anzahl der ambulanten und atraumatischen Patientenfälle für den Fachbereich Orthopädie- und Unfallchirurgie ungewöhnlich hoch, wodurch die Frage aufgeworfen wird, wie viele dieser Patienten auch vertragsärztlich/ zu den regulären Sprechzeiten behandelbar gewesen wären. Rückenschmerzen im Lendenwirbelsäulenbereich war dabei die häufigste Diagnose innerhalb der 3.150 Patientenfälle. Die Bewertung der Behandlungsdringlichkeit ist durch das vorliegende Studiendesign nicht möglich gewesen, da jeder Patientenfall individuell betrachtet werden muss.

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