The carnivorans (Carnivora, Mammalia) from the hominid locality of Hammerschmiede (Bavaria, Germany)

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/130916
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1309169
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-72276
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2022-08-16
Sprache: Englisch
Fakultät: 7 Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
Fachbereich: Geographie, Geoökologie, Geowissenschaft
Gutachter: Böhme, Madelaine (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2022-07-22
DDC-Klassifikation: 560 - Paläontologie
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Die vorliegende Arbeit konzentriert sich auf die Erforschung der in der Hominidenfundstelle Hammerschmiede entdeckten Fleischfresser. Die Lokalität befindet sich in Bayern, Deutschland und ihr Alter liegt am Anfang des Späten Miozäns. Basierend auf diesem Material wurden bereits fünf Artikel geführt, während weiteres Material hier präsentiert wird, begleitet von einer Diskussion über die Raubtiere der Fundstelle als Ganzes. Die Einleitung dieser Arbeit umfasst drei Kapitel. Das erste Kapitel befasst sich mit der Ordnung Carnivora. Die phylogenetischen Beziehungen dieser Gruppe werden diskutiert, gefolgt von einer ausführlichen Präsentation der Vertreter dieser Ordnung während des Miozäns in Europa. Dieser Teil wurde als wesentlich erachtet, da die extreme Vielfalt der Hammerschmiede-Raubtiere ein tiefes Verständnis des aktuellen Wissens über diese Gruppe erforderte. Der zweite Teil der Einführung befasst sich mit einigen Merkmalen des Miozäns Europas. Die Raubtiere mehrerer Lokalitäten werden untersucht, gefolgt von einigen Bemerkungen zur Paläogeographie und Paläoklimatologie. Schließlich hat der letzte Teil der Einleitung mit dem Fundort Hammerschmiede zu tun. Dargestellt sind die aktuellsten Daten zu Fauna, Flora und abiotischen Bestandteilen des Fundortes, zusammen mit einer historischen Zusammenfassung der Studien zur Hammerschmiede. Das Kapitel Material und Methoden enthält eine detaillierte Tabelle mit dem in diesem Projekt verwendeten Material sowie den für seine Untersuchung verwendeten Methoden (Zahn Nomenklatur, anatomische Nomenklatur, Messungen, Gildenanalyse). Der nächste Teil der Dissertation umfasst die fünf Artikel, die bereits in akademischen Peer-Review-Zeitschriften veröffentlicht wurden. Die erste Veröffentlichung besteht aus einer taxonomischen, biostratigraphischen und paläoökologischen Übersicht der Gattung Semigenetta (Viverridae) und berichtet über Material von Semigenetta sansaniensis und Semigenetta grandis von Hammerschmiede. Die zweite Veröffentlichung berichtet über das Vorkommen einer neuen Otterart, Vishnuonyx neptuni (Mustelidae), begleitet von paläogeographischen und paläoökologischen Notizen. Der dritte Artikel betrifft das Material von Hyänen (Hyaenidae), die in der Lokalität gefunden wurden, und präsentiert Zahnmaterial der ictithere Thalassictis montadai zusammen mit einer großen knochenbrechenden Hyäne sowie eine biostratigraphische Übersicht über relevante Formen in Europa. Der vierte Beitrag präsentiert die extreme Diversität der Kleinraubtierformen in Hammerschmiede, zusammen mit einem vorläufigen paläoökologischen Vergleich. Zu den entdeckten Arten gehören: “Martes” sansaniensis, “Martes” cf. munki, “Martes” sp., Circamustela hartmanni (eine neue Art für diese Gattung), Laphyctis mustelinus, Guloninae indet., Eomellivora moralesi, Vishnuonyx neptuni, Lartetictis cf. dubia, Paralutra jaegeri, Trocharion albanense, Palaeomeles pachecoi, Proputorius sansaniensis, Proputorius pusillus, Alopecocyon goeriachensis, Simocyoninae indet., Potamotherium sp., Semigenetta sansaniensis, Semigenetta grandis und Viverrictis modica. Schließlich befasst sich die fünfte Arbeit mit Material des primitiven Riesenpandas Kretzoiarctos beatrix (Ursidae), begleitet von einer Einschätzung der Ernährung diese Art, basierend auf einer Analyse der Zahntextur von Microwear. Weiteres Material, das entweder nach den Veröffentlichungen entdeckt oder als eigenständiges Thema angesehen wurde, wurde für folgende Familien untersucht: Amphicyonidae (1 Art), Ailuridae (weiteres Material von Alopecocyon goeriachensis), Mephitidae (weiteres Material von Proputorius sansaniensis), Mustelidae (weiteres Material von Paralutra jaegeri und Lartetictis cf. dubia), Phocidae (1 Art), Felidae (Pseudaelurus quadridentatus und Metailurini indet.), Barbourofelidae (1 Art) und Hyaenidae (weiteres Material von Thalassictis montadai). Zusätzlich wird eine vorläufige Beschreibung der in der Lokalität gefundenen Koprolithen erbracht. Folglich umfassent die Raubtiere die Lokalität 28 Arten. Damit ist Hammerschmiede der drittreichste Fundort im Miozän Europas (übertroffen nur von Spaltenfüllungs Wintershof-West und La Grive-Saint-Alban). Dies ist besonders beeindruckend, basierend auf der relativ geringen Anzahl identifizierbarer Exemplare (n = 122), wie auch die Verdünnungsanalyse zeigt. Allein die HAM 5-Schicht hat 21 Arten hervorgebracht, im Vergleich zu den 15 Arten, die in HAM 4 gefunden wurden. Eine biostratigraphische Analyse zeigte, dass die Lokalität hauptsächlich aragonische, aber auch einige vallesische Formen umfasst, darunter mehrere Daten des ersten und letzten Auftretens. Die Artenvielfalt der entdeckten Familien zeigt, dass das Profil in Hammerschmiede nicht dem anderer miozäner Fundorte in Europa ähnelt. Eine detaillierte Zuordnung aller entdeckten Arten zu den verfügbaren Kategorien für Ernährungsgewohnheiten, lokomotorische Lebensweise und Körpermasse wurde vorgelegt. Die quantitative Analyse dieser Daten zeigt, dass der Fundort hauptsächlich kleine bis mittelgroße Fleischfresser umfasst, insbesondere in HAM 4. Außerdem sind viele Arten Kletterer oder semi-aquatisch, was den starken Einfluss des bewaldeten Flusses in dem Fundort beweist. Der paläoökologische Vergleich der entdeckten Arten (durch Clusteranalyse und 2D+-Plots) zeigt, dass die meisten Arten ohne Konkurrenz koexistieren können, während andere sehr ähnliche Nischen besetzen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Fundort Hammerschmiede eine erstaunliche Vielfalt an Raubsäugern beheimatet. Aufgrund der präsentierten Daten ist es sicher, dass es sich um eine Referenzlokalität für die Studie der miozänen Raubtiere Europas in Bezug auf Taxonomie, Biostratigraphie und Paläoökologie handeln wird. Einige mögliche zukünftige Ziele werden am Ende der Diskussion erwähnt.

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