Ergebnisse der ablativen Radioiodtherapie nach Thyreoidektomie beim differenzierten Schilddrüsenkarzinom

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/98297
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-982973
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-39678
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2019-02-21
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Bares, Roland (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2019-11-25
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Schilddrüse
Freie Schlagwörter: Radioiodtherapie
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Inhaltszusammenfassung:

Bei der konventionellen ablativen Radioiodtherapie kommt eine standardisierte Radioaktivitätsmenge (hier 3,7 GBq) zur Anwendung. Mit einem individualisierten Vorgehen könnte die Zahl der Zweittherapien vermindert und gleichzeitig bei einem Teil der Patienten die Aktivitätsmenge reduziert werden. Dies würde für einige Patienten zu einer Abnahme der Strahlenexposition führen. Ziel dieser retrospektiven Arbeit ist es, Patienten zu identi zieren, welche ein besonders hohes oder niedriges Risiko für eine Zweittherapie aufweisen. Zu diesem Zweck wurde ein Patientengut mit nicht metastasierten differenzierten Schilddrüsenkarzinomen gebildet, welches im Zeitraum zwischen 2007 und 2011 eine ablative Radioiodtherapie (RIT) an der Universitätsklinik Tübingen erhalten hatte. Diese Patienten wurden in eine Hauptgruppe mit einer Standardtherapie (3400 MBq bis 4000 MBq) und in eine Sondergruppe (Therapieradioaktivität < 3400 MBq) eingeteilt. Die prätherapeutisch erhobenen Parameter wurden in Relation zum Ergebnis der RIT gesetzt, um Auffälligkeiten zu erkennen. Eine weitere RIT war dann indiziert, wenn nach drei Monaten entweder ein noch messbarer hTg-Wert (> 0,3 ng/ml) und/oder im Szintigramm eine eindeutige Iod-Speicherung im Schilddrüsenbett nachzuweisen war. Bei auffälligen Parametern wurde mit Hilfe eines Mantel-Haenszel-Tests ein Cut-Off- Wert ermittelt. Bei den 142 Patienten der Hauptgruppe lag die Rate an Zweittherapien bei 19,21 %. Es können sieben prätherapeutische Parameter identi ziert werden, die einen Einfluss auf die Häu gkeit von Zweittherapien haben. Dabei handelt es sich um den hTg- Wert, 24h-Iod-Uptake, Kreatinin im Serum, eGFR, Iod im Urin pro g Kreatinin, Herdanzahl im Technetium-Szintigramm und den Quotienten 24h-Iod-Uptake/hTg. Anhand der Einzelparameter wird das Patientengut in fünf Gruppen mit verschiedenen Therapiewiederholungs-Quoten eingeteilt. In der Gruppe mit einem hTg <= 9 ng/ml und Kreatinin im Serum <= 0,9 mg/dl und <= zwei Herden im Technetium Szintigramm und Iod im Urin pro g Kreatinin <= 70 µg/g Kreatinin benötigte kein Patient eine Zweittherapie. Eine Quote von 100,00 % Therapiewiederholern hat hingegen die Gruppe mit einem prätherapeutischen hTg <= 9 ng/ml und Kreatinin im Serum <= 0,9 mg/dl und > zwei Herden im Technetium-Szintigramm. Nach den Ergebnissen dieser Studie erscheint eine Verminderung der Therapieaktivität bei Patienten möglich, welche die nachfolgenden prätherapeutisch erhobenen Parameterkombinationen aufweisen: 1) hTg <= 9 ng/ml und das Kreatinin im Serum > 0,9 mg/dl 2) hTg <= 9 ng/ml, das Kreatinin im Serum <= 0,9 mg/dl, <= zwei Herde im Technetium- Szintigramm und das Iod im Urin pro g Kreatinin <= 70 <µg/g Kreatinin 67 Patienten erf ullen die Kriterien zu 1) und 2), ihre Therapiewiederholungs-Quote betrug 1,49%. 3) Der Quotient 24h-Iod-Uptake/hTg > 6,0 % pro ng/ml Eine Aktivitätserhöhung erscheint dann sinnvoll, wenn die nachfolgenden Parameterkonstellationen erf ullt sind: 1) hTg > 9 ng/ml 2) hTg <= 9 ng/ml, das Kreatinin im Serum <= 0,9 mg/dl und > zwei Herde im Technetium-Szintigramm 26 Patienten erfüllen die Kriterien zu 1) und 2) mit einer Therapiewiederholungs- Quote von 53,85 %. 3) Der Quotient 24h-Iod-Uptake/hTg <= 6,0 % pro ng/ml Diese Ergebnisse bedürfen jedoch einer Überprüfung im Rahmen einer prospektiven Studie, bei der die Effektivität einer Therapie mit Standardradioaktivität mit der einer Therapie mit an das Risiko eines Mißerfolges angepasster Radioaktivität gemäß den Ergebnissen dieser Studie verglichen wird.

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