Zusammenhang zwischen Drehbewegungen und Sturzgefährdung bei idiopathischen Parkinsonpatienten: Klinische Validierung und quantitative Erfassung in der Klinik und im häuslichen Umfeld mittels tragbarer Sensoren

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/97105
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-971053
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-38488
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2020-01-17
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Maetzler, Walter (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2017-09-15
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Parkinson-Krankheit , Drehung , Neurologie
Freie Schlagwörter: tragbare Sensoren
Movement Disorders
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Bis zu 68% der Patienten mit idiopathischem Parkinson-Syndrom (IPS) stürzen beim Gehen oder Drehen und mehr als die Hälfte aller IPS-Patienten werden aufgrund bestehender motorischer Defizite bei der Durchführung von Drehbewegungen und des damit verbundenen erhöhten Sturzrisikos in ihrer Lebensqualität erheblich eingeschränkt. Eine etablierte Methodik um den Krankheitsverlauf der Betroffenen zuverlässig beurteilen und motorische Veränderungen insbesondere des Drehverhaltens aufzeigen zu können, stellen Bewegungsmessung mittels tragbarer Sensoren dar. Um herauszufinden, ob sich Drehbewegungen von IPS-Patienten, die bereits mehr als zweimal im vergangenen Jahr gestürzt sind – im Vergleich zu IPS-Patienten ohne Stürze in der Anamnese – signifikant unterscheiden, wurden entsprechende Bewegungsmessungen sowohl unter standardisierten Bedingungen (lab assessment) mittels instrumented Timed-Up-and-Go-Test, als auch unter nicht-standardisierten Bedingungen (zweiwöchiges home assessment) durchgeführt. Anschließend wurden die Messergebnisse der beiden Kohorten mit Hilfe eines neu entwickelten, validierten Algorithmus analysiert, statistisch ausgewertet und verglichen. Hierbei zeigten sich keine signifikanten Unterschiede bezüglich der Drehbewegungsparameter (Zeitdauer, Anzahl der Schritte beim Drehen und maximale Winkelgeschwindigkeit). Ergänzend wurde eine Kohorten-Einteilung entsprechend des FES-I Wertes (The Falls Efficacy Scale International Fragebogen) der 43 IPS-Patienten vorgenommen, um den Einfluss der Sturzangst (bei zugleich positiver Sturzanamnese) auf die Wahrscheinlichkeit von zukünftigen Stürzen evaluieren zu können. Die Hypothese, dass sich IPS-Patienten mit großer Sturzangst langsamer drehen als IPS-Patienten ohne Sturzangst, ließ sich für die Messungen unter standardisierten Bedingungen (lab assessment) bestätigen. Dies kann darin begründet sein, dass zum einen aufgrund der Sturzangst Schwierigkeiten bei der Durchführung von koordinativ anspruchsvollen Aufgabenstellungen, wie dem Drehen, verstärkt auftreten, und zum anderen der Einfluss des Angstgefühls eine Art psycho-emotionale Hemmung auf die Motorik der IPS-Patienten ausübt. Eine mögliche Reduktion der Sturzangst, etwa durch gezieltes körperliches Training, das mit verhaltenstherapeutischen Maßnahmen einhergeht, könnte sich demnach für die Betroffenen als förderlich erweisen.

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