Quantitative dopplersonografische Bestimmung der Hirndurchblutung bei Neugeborenen mit angeborenem Herzfehler

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/97062
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-970620
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-38445
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2020-01-16
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Kerst, Gunter (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2019-05-03
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Gehirn , Durchblutung , Herzfehler , Doppler-Sonografie , Druckwindkessel , Links-rechts-Shunt
Freie Schlagwörter: Windkesselleck
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Zentrale Frage dieser Arbeit war, ob die bei Neugeborenen durch einen angeborenen Herzfehler veränderte Hämodynamik zu einem verminderten zerebralen Blutflussvolumen führt. Es wurde die Hypothese untersucht, ob ein negativer Zusammenhang zwischen gesamtem zerebralem Blutflussvolumen (CBFV) und Schweregrad eines Windkessellecks (WKL), bedingt durch einen extrakardialen Links-Rechts-Shunt, besteht. Als erster Teil der Arbeit wurde in einer prospektiven Test-Retest-Studie zwischen November 2008 und April 2009 die Reliabilität der quantitativen dopplersonografischen Bestimmung des CBFV an 20 jugendlichen Probanden untersucht und nachgewiesen (Variationskoeffizient 10,0 %, Pearson-Korrelationskoeffizient und Intraklassenkoeffizient jeweils 0,86, absolute und relative Untersucherdifferenz 2,6 ± 80 ml/min bzw. 0,5 ± 9,7 %). Dadurch konnte gezeigt werden, dass die verwendete Methodik auch bei neu eingelernten Untersuchern reliable Ergebnisse liefert. In einer prospektiven Pilot-Studie wurde zwischen März 2009 und März 2011 bei 38 Neugeborenen mit AHF im postmenstruellen Alter (PA) von 33,6 - 44,4 (Median 40,4) Wochen das gesamte CBFV vor dem ersten herzchirurgischen operativen Eingriff dopplersonografisch bestimmt. Die Neugeborenen mit AHF hatten ein gesamtes CBFV von 62 ± 20 (17 - 106) ml/min und eine gesamte Hirnperfusion (CBFVH) von 17 ± 6 (6 - 29) ml/100 g Hirngewicht/min bei einem berechneten Hirngewicht von 368 ± 70 (221 - 552) g. CBFV, CBFVH und Hirngewicht stiegen mit dem PA signifikant an. Ein signifikanter Zusammenhang zwischen gesamtem CBFV und Hirngewicht war nicht nachweisbar. Die Versorgung des Gehirns erfolgte zu 24 ± 8 % über das hintere Stromgebiet und änderte sich nicht mit steigendem PA. Sowohl das Gesamtkollektiv als auch Neugeborene mit schwerem WKL wiesen ein signifikant vermindertes gesamtes CBFV auf (98,34 % - Konfidenzintervall der auf ein altersentsprechendes Normkollektiv bezogenen Z-Werte: -0,938 - (-0,688) bzw. -2,389 - (-0,051)). Neugeborene ohne WKL hatten kein signifikant vermindertes gesamtes CBFV. Deskriptiv zeichnete sich in Abhängigkeit der Schwere des WKL ein Rückgang der diastolischen Perfusion ab, wohingegen die maximalen systolischen Flussgeschwindigkeiten (Vs) gegenüber dem Normkollektiv erhöht waren. Zusammenfassend weisen die Ergebnisse dieser Studie auf ein erhöhtes präoperatives Risiko für zerebrale Schädigungen bei Neugeborenen mit AHF hin, bedingt durch ein signifikant vermindertes zerebrales Blutflussvolumen bei hämodynamisch relevantem Windkesselleck und die erhöhte Inzidenz an Frühgeburten. Die bei Neugeborenen mit AHF überhäufig vorhandenen kleinen Kopfumfänge lassen eine bereits intrauterin beeinträchtigte Hirnentwicklung vermuten.

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