Sonographische Prädiktion der axillären Tumorlast beim invasiven Mammakarzinom

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/87685
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-876854
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-29071
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2019-04-10
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Taran, Florin-Andrei (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2019-02-28
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Brustkrebs , Ultraschalldiagnostik , Lymphknoten
Freie Schlagwörter:
Ultrasound
breast cancer
axillary lymph node
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Das invasive Mammakarzinom ist nach wie vor die häufigste maligne Tumorerkrankung der Frau. Die stetige Weiterentwicklung der diagnostischen und therapeutischen Verfahren führte bereits zu einer deutlichen Reduktion der Mortalität und Morbidität. Einen wesentlichen Beitrag hierzu leistete die Einführung der Sentinel-Lymphknotenbiopsie. Die Ergebnisse der ACOSOG Z0011-Studie deuten jedoch darauf hin, dass auch bei positivem Sentinel-Lymphknotenbefall auf eine Axilladissektion verzichtet werden kann. Die Rolle der Sonographie im präoperativen Staging der axillären Lymphknoten ist dabei Gegenstand aktueller Forschung und noch nicht abschließend geklärt. Die hier vorliegende retrospektive Studie untersuchte die sonographische Prädiktion der axillären Tumorlast bei Patientinnen mit invasivem Mammakarzinom an der Universitätsfrauenklinik Tübingen im Zeitraum von 2009 bis 2013. Neoadjuvant vorbehandelte Patientinnen sowie an der Brust oder ipsilateralen Axilla voroperierte Patientinnen wurden von einer Studienteilnahme ausgeschlossen. Für die Auswertung standen letztendlich die Datensätze von 2039 Patientinnen zur Verfügung. Primärer Endpunkt der Studie war dabei der negative Prädiktionswert für den Ausschluss einer hohen axillären Tumorlast definiert als ein Befall von mehr als drei axillären Lymphknoten. Sekundäre Endpunkte stellten die Sensitivität, die Spezifität sowie der negative und der positive Prädiktionswert der sonographischen Untersuchung der Axilla für die Vorhersage jeglicher axillärer Lymphknotenmetastasen dar. Des Weiteren wurde der Einfluss der Tumorhistologie, der Tumorgröße, des Rezeptorstatus, des Differenzierungsgrades sowie des Vorhandenseins einer Lymphangiosis carcinomatosa auf den negativen Prädiktionswert für den Ausschluss eines Befalls von mehr als drei axillären Lymphknoten untersucht. Die Sensitivität und die Spezifität der axillären Sonographie lagen mit 39,1% und 94,1% im Bereich der in der Literatur angegebenen Werte. Eine eindeutig aufgehobene Mark-Rinden-Struktur erwies sich als verlässliches Kriterium zur Einstufung der axillären Lymphknoten als sonographisch pathologisch. Durch eine präoperative Gewebeuntersuchung mittels Feinnadelaspiration oder Stanzbiopsie auffälliger Lymphknoten konnten Spezifität und positiver Prädiktionswert der axillären Sonographie weiter erhöht werden. Der negative Prädiktionswert für den Ausschluss eines Befalls von mehr als drei axillären Lymphknoten betrug 96,5%. Somit wiesen lediglich 3,5% der Patientinnen mit einem unauffälligen axillären Sonographiebefund mehr als drei axilläre Lymphknotenmetastasen auf. Die mediane Größe der Lymphknotenmetastase bei Patientinnen mit falsch-negativer axillärer Sonographie lag dabei bei 2,2mm. Die Größe des Primärtumors, der Östrogenrezeptorstatus, der histologische Differenzierungsgrad sowie eine vorhandene Lymphangiosis carcinomatosa beeinflussten den negativen Prädiktionswert in signifikanter Weise. Tumorhistologie, Progesteronrezeptor- sowie Her2neu-Status zeigten keinen signifikanten Einfluss auf den negativen Prädiktionswert von mehr als drei Lymphknotenmetastasen. In der Patientengruppe, welche die Einschlusskriterien der ACOSOG Z0011-Studie erfüllte, konnte durch eine unauffällige axilläre Sonographie der Anteil an Patientinnen mit mehr als drei axillären Lymphknotenmetastasen sogar auf 2,2% reduziert werden. Die hier erzielten Ergebnisse werden durch ähnlich geringe Prozentangaben in der Literatur bestärkt. Für die letztendliche Implementierung dieser Ergebnisse in die aktuellen Empfehlungen der Leitlinien werden jedoch prospektive Studien zur Verifizierung sowie zur Untersuchung der Langzeitauswirkungen benötigt.

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