Vergleich der offenen und der transurethralen radikalen Prostatektomie bei Patienten über 70 Jahren im Hinblick auf die onkologischen Langzeitergebnisse

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/81960
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-819605
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-23352
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2018
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Stenzl, Arnulf (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2018-04-03
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Urologie , Prostatakrebs , Prostatektomie
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

In der vorliegenden Arbeit wurde die Stellung der radikalen transurethralen Prostatektomie als Alternative zur offen retropubischen Prostatektomie untersucht. Hierzu wurden die perioperativen Daten von Patienten gesammelt, die zwischen 2002 und 2008 an der Universitätsklinik für Urologie Tübingen offen retropubisch und an der Reuter-Klink Urologie Stuttgart transurethral prostatektomiert worden waren. Im Anschluss wurden die Patienten kontaktiert und zum onkologischen Verlauf ihrer Erkrankung befragt, die Zeitspanne nach OP sollte nicht unter 4 Jahren betragen. Insgesamt erhielten 360 Patienten Eingang in die Studie, die in ein offen und ein transurethral versorgtes Kollektiv getrennt wurden. Durch Bildung einer wissenschaftlichen Kontrollgruppe der 70-72jährigen Patienten konnte der Störeinfluss einer ungleichen Altersverteilung ausgeschlossen werden. Die Auswertung zeigte, dass die Kollektive im Hinblick auf ihren präoperativen Gesundheitszustand und ihre Tumorlast vergleichbar waren. Im perioperativen Verlauf war der transurethrale Eingriff zwar schneller als die offen-retropubische Operation, jedoch mit einer längeren Hospitalisierungsdauer und häufigeren Mehrfacheingriffen zum Erreichen der Tumorfreiheit verbunden. Die Nachbeobachtung, in der 281 Patienten erreicht werden konnten, zeigte ein häufigeres biochemisches Rezidiv und einen signifikant häufigeren Gebrauch antihormoneller Therapie in der transurethral behandelten Gruppe. Auffallend war auch, dass zwar in beiden Gruppen kaum ein Patient an einem Prostatakarzinom verstarb, das Gesamtüberleben der transurethral therapierten Patienten jedoch hochsignifikant kürzer war. In einer abschließenden Beurteilung lässt sich sagen, dass die transurethrale Prostatektomie aus rein chirurgischer Sicht durchaus mit der konventionellen offen- retropubischen Variante vergleichbar scheint. Da sie aber auch Mehrfacheingriffe, einen häufigeren Einsatz hormonablativer Therapie und ein hochsignifikant kürzere Gesamtüberleben mit sich bringt, muss sie kritisch gesehen werden. Ihr Einsatz sollte einem genau definierten Patientenkollektiv vorbehalten sein.

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