Inhaltszusammenfassung:
Die vorliegende Dissertation untersucht die Gerechtigkeitswahrnehmung Studierender in Bezug auf die Notenvergabe. Der Fokus liegt auf den Verfahren anhand derer Noten vergeben wer-den: Inwiefern sind die Studierenden in den Benotungsprozess involviert? Sind die Verfahren objektiv, oder lassen sie Platz für Willkür? Wie werden die Studierenden über die Notenvergabe informiert?
Um ein möglichst umfassendes Bild notenbezogener Gerechtigkeitswahrnehmung zu liefern, nähert sich die Dissertation der Thematik mittels zwei komplementärer Perspektiven. Der erste Teil der Dissertation untersucht, welche Konsequenzen wahrgenommene Ungerechtigkeit mit sich bringt. Daran anknüpfend widmet der zweite Teil sich der Entstehung von Gerechtigkeits-wahrnehmung. So wird zum einen die praktische Relevanz fairer Benotungsverfahren de-monstriert, zum anderen werden konkrete Ansatzpunkte identifiziert, über die einem negativen Gerechtigkeitsempfinden entgegengewirkt werden kann.
Diese Punkte waren Gegenstand von insgesamt drei Artikeln. Der erste Artikel befasst sich mit der Frage, inwiefern als ungerecht wahrgenommene Benotungsverfahren sich auf das Vorha-ben auswirken, das Studium vorzeitig zu beenden. Der zweite Artikel analysiert, wie Gerechtig-keitswahrnehmungen vor dem Hintergrund unterschiedlicher struktureller Rahmenbedingungen im Vergleich zwischen Studienfächern entstehen. Der dritte Artikel untersucht schließlich die Mechanismen, über welche die Studierenden verschiedene Merkmale einer Situation kombi-nieren um zu einem Gerechtigkeitsurteil zu gelangen.