Hochschultypen und duales Studium: Über Image- und Studierendenunterschiede in einer zunehmend ausdifferenzierten Hochschullandschaft

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/77251
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-772513
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-18652
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2017-07-25
Sprache: Deutsch
Fakultät: 6 Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät
Fachbereich: Erziehungswissenschaft
Gutachter: Nagengast, Benjamin (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2017-06-23
DDC-Klassifikation: 000 - Allgemeines, Wissenschaft
080 - Allgemeine Sammelwerke
150 - Psychologie
300 - Sozialwissenschaften, Soziologie, Anthropologie
310 - Allgemeine Statistiken
370 - Erziehung, Schul- und Bildungswesen
Schlagworte: Hochschule , Tertiärbereich , Duales Studium , Bildung , Selbstbild , Markenimage , Kernkompetenz , Kompetenz
Freie Schlagwörter: Hochschultypen
Images
Duale Hochschule
Hochschule dual
university
university image
competence
dual studies
self-concept
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Wenn junge Menschen ihr Studium planen, müssen sie sich unter anderem für einen bestimmten Hochschultyp entscheiden. In vielen Studiengängen können sie zwischen Universitäten, Hochschulen für angewandte Wissenschaften und verschiedenen dualen Studienanbietern wählen. Die Wahl für eine dieser verschiedenen Hochschuloptionen geht mit der Wahl für einen bestimmten akademischen Qualifizierungsweg einher, obgleich sich Studienangebote verschiedener Hochschultypen durch zunehmende (Ent-)Differenzierungsprozesse in der Hochschullandschaft auch überlappen können. Korrespondierend dazu agieren Hochschulen und Hochschultypen unter zunehmenden Wettbewerbsbedingungen, um geeignete Studierende zu akquirieren. Sie sind bestrebt, sich positiv darzustellen und wollen Studieninteressierte von den persönlichen und beruflichen Chancen ihres Bildungsangebots überzeugen. Dabei ist nicht hinlänglich bekannt, welches Bild Studieninteressierte von den verschiedenen Hochschultypen tatsächlich haben. Im Zuge der Ausdifferenzierungsprozesse wird zudem das duale Studium viel diskutiert, das in den letzten Jahren beachtlich gewachsen ist und dem weiteres Ausbaupotenzial zugesprochen wird. Obgleich dual Studierende zum Teil stark umworben werden, existieren bislang nur rudimentäre Erkenntnisse über ihr Leistungsprofil und ihre Entwicklungsmöglichkeiten durch das duale Studium. Die vorliegende Dissertation greift die genannten Forschungsdesiderate auf und verfolgt das Ziel, Imageunterschiede zwischen Hochschultypen und Studierendenunterschiede zwischen dualen und nicht-dualen Studienformaten in leistungs- und persönlichkeitsbezogenen Variablen zu eruieren, um dadurch Erkenntnisse zur Hochschultypwahl sowie zum Profil dual Studierender und zur Funktionalität des dualen Studiums in einer zunehmend ausdifferenzierter werdenden Hochschullandschaft zu gewinnen. Insgesamt wurden hierfür drei Studien durchgeführt: Studie I untersuchte, welche Images die Hochschultypen Universität, Hochschule für angewandte Wissenschaften und Duale Hochschule Baden-Württemberg bei Abiturientinnen und Abiturienten besitzen und welche Zusammenhänge sich hieraus für die Hochschultyppräferenz ergeben. Als Datengrundlage dienten die Daten von N = 1 465 baden-württembergischen Abiturientinnen und Abiturienten allgemeinbildender Gymnasien aus dem Nationalen Bildungspanel (NEPS), die ein wirtschafts- oder ingenieurwissenschaftliches Studium anstrebten. Es zeigte sich, dass die jungen Menschen trotz der Veränderungsprozesse in der Hochschullandschaft in vielen Aspekten ein relativ klares Bild von den Hochschultypen hatten. Auffallend war, dass die Universität und die Duale Hochschule Baden-Württemberg als starke Kontrastprogramme wahrgenommen wurden, während die Hochschule für angewandte Wissenschaften weniger extreme Konturen aufwies. Ferner ließen sich „Fangruppen“ identifizieren, die entweder von der Universität oder von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg über nahezu alle Aspekte überzeugt waren. Für die Hochschultyppräferenz spielten einzelne Imageaspekte allerdings eine größere Rolle als der „Fanstatus“. Studie II und Studie III bildeten eine Längsschnittstudie, in der das duale Studium an Hochschulen für angewandte Wissenschaften im Fokus stand. Studie II widmete sich der Frage, wie sich Anfängerinnen und Anfänger in dualen Studiengängen von Anfängerinnen und Anfängern in nicht-dualen Studiengängen in Bezug auf Hochschulzugangsnoten, Selbstkonzepte und Schlüsselkompetenzen – also in Merkmalen, die für den Erfolg im Studium und Beruf relevant sind – unterscheiden. Verglichen wurden N = 1 612 Studienanfängerinnen und -anfänger an siebzehn staatlichen bayerischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften, die ein wirtschafts- oder ingenieurwissenschaftliches Studium einschließlich Informatik nicht-dual oder dual im Modell hochschule dual aufgenommen hatten. Es konnte gezeigt werden, dass Anfängerinnen und Anfänger in dualen Studiengängen sich durch bessere Hochschulzugangsnoten auszeichneten, dass diese von ihren kognitiven Fähigkeiten überzeugter waren und sich als lernbereiter und selbständiger beschrieben als Studienanfängerinnen und -anfänger in nicht-dualen Studiengängen. Studie III untersuchte, ob sich die oben genannten Variablen (Hochschulzugangsnoten, Selbstkonzepte, Schlüsselkompetenzen) bei den in Studie II Befragten im dualen Studium anders entwickelten als im nicht-dualen Studium. Dazu wurden die Studierenden erneut im vierten Studienmodellhalbjahr (N = 565) befragt. Die Eingangsvoraussetzungen wurden bei den Analysen kontrolliert. Die Befunde zeigten, dass der beste Prädiktor zur Vorhersage der Hochschulleistungen die Hochschulzugangsnoten waren, das Studienmodell (dual oder nicht-dual) spielte dafür keine Rolle. In Bezug auf Selbstkonzepte und fachübergreifende Schlüsselkompetenzen konnten keine differenziellen Entwicklungseffekte von dual und nicht-dual Studierenden im Vergleich zueinander nachgewiesen werden. Die Befunde dieser drei Studien werden im abschließenden Teil der vorliegenden Dissertation zusammengefasst und diskutiert. Mit Implikationen für die zukünftige Forschung und für die Praxis der Studienberatung, des Hochschulmanagements, der Bildungspolitik und der betrieblichen Personalentwicklung endet diese Arbeit.

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