Der operative Verschluss eines persistierenden Ductus Arteriosus bei Frühgeborenen durch ein mobiles OP-Team auf der neonatologischen Intensivstation. Qualitäts- und Sicherheitsindikatoren

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/71969
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-719693
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-13381
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2016-09-05
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Doll, Kai-Nicolas (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2016-07-25
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Ductus arteriosus , Frühgeborenes
Freie Schlagwörter: Frühgeborene
operativer Verschluß
extremely low birth weight infants
surgical closure
patent ductus arteriosus
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Zwischen September 2002 und August 2013 wurde bei insgesamt 95 Frühgeborenen ein hsPDA durch ein mobiles OP-Team auf der neonatologischen Intensivstation verschlossen. Von 85 Kindern konnten retrospektiv die vollständigen Datensätze erhoben werden. Diese 85 frühgeborenen Kinder waren die Datengrundlage der vorliegenden Dissertation. Es haben neonatologische Intensivstationen von acht Kliniken an der Studie teilgenommen. Die Zuweisungsfrequenz der einzelnen Kliniken in diesem Zeitraum lag zwischen 38 Kindern (Zentrum A) und einem Kind (Zentrum G). Die Kliniken lagen in einem Umkreis von 50 Kilometer Luftlinie um die Sana Herzchirurgie Stuttgart. Es gab keine operations- oder anästhesiebedingte Mortalität. Das mittlere Gestationsalter der Frühgeborenen betrug 177 (SD +/- 10) Tage oder 25, 2 SSW. Ihr mittleres Geburtsgewicht lag bei 686 (SD +/- 160) Gramm. Zur Operation kamen die Babys durchschnittlich nach 26,3 (SD +/-9) Tagen und einem mittleren Körpergewicht von 864 (SD +/- 244) Gramm. Zuvor wurden im Mittel 2,6 medikamentöse Verschlussversuche mit Indomethacin oder/und Ibuprofen unternommen. Die geplante Operation konnte bei allen Kindern auch durchgeführt werden. Im Mittel benötigten die Frühgeborenen präoperativ eine FiO2 von 0,43. Intraoperativ steigerte sich die benötigte FiO2 auf 0,69 um dann 24 Stunden postoperativ auf 0,39 abzufallen. Der Spitzenbeatmungsdruck konnte im Durchschnitt bei allen Kindern präoperativ mit rund 21 mbar, intraoperativ mit 23 mbar und postoperativ mit rund 19 mbar bestimmt werden Der MAP fiel intraoperativ auf 30 mm Hg ab um dann postoperativ auf 44 mm Hg anzusteigen nachdem präoperativ 35 mm Hg gemessen wurden. In einer ANOVA Analyse dieser Daten mit Bonferroni Korrektur konnten diese Werte als hochsignifikant bestimmt werden (P<0,001). Nach den hier vorliegenden Daten verbesserten sich die Frühgeborenen mit einem hsPDA durch die OP signifikant. 20% aller operierten Kinder konnten innerhalb drei Tagen extubiert werden. Die Nachbeatmungszeit war signifikant mit dem intraoperativen FiO2 verbunden, der Anstieg des postoperativen CRP auf Werte über 10 mg% war statistisch signifikant abhängig vom Gewicht bei der Operation. Bleibende Schäden durch die Operation konnten wir in keinem Fall feststellen. Es kam zu insgesamt sechs Komplikationen während der Eingriffe. Zweimal musste intraoperativ eine transfusionspflichtige Blutung versorgt werden, zweimal musste postoperativ ein Pneumothorax bzw. einmal ein seröser Pleuraerguss drainiert werden. In einem Fall wurde echokardiographisch ein Restshunt festgestellt, der sich spontan bis zur Entlassung des Kindes ohne weitere Massnahmen verschloss. In dem von uns beobachteten Zeitraum von drei Tagen kam es zu keinen weiteren Komplikationen. Durchschnittlich betrug die OP-Zeit 37 Minuten. 90% der Kinder, die mit einem Clip versorgt wurden, benötigten eine OP-Zeit von über 40 Minuten, 27% der mit einer Ligatur verschlossenen Ducten lagen mit ihrer OP-Zeit unter 30 Minuten. In der Analyse waren diese Unterschiede nicht signifikant. In der vorliegenden Arbeit war der operative Verschluss eines hsPDA auf der neonatologischen Intensivstation durch ein mobiles OP-Team ein sehr sicheres, effektives Verfahren, um einen als hämodynamisch bedeutsamen Ductus arteriosus bei Frühgeborenen zu verschließen.

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