Inhaltszusammenfassung:
Gewalt von und zwischen Kindern und Jugendlichen löst - nach wie vor - ein hohes öffentliches Interesse aus. Berichte von spektakulären Einzelfällen schwerer jugendlicher Gewalt (beeindruckend differenziert im ZEITMAGAZIN, 27.01.2011: „Tod am Jungfernstieg“ von Sabine Rückert) und ihre Skandalisierungen in der Boulevardpresse sowie auch die Polizeiliche Kriminalstatistik suggerieren eine ständige Zunahme der Jugendgewalt in Deutschland. Brutale Einzeltaten tragen dazu bei, dass Jugendliche häufig als unkontrollierbare gewalttätige Bedrohung der Gesellschaft wahrgenommen werden, ein Bild, das jedoch eher die mediale Fokussierung auf spektakuläre Ereignisse widerspiegelt.
Nachfolgend werden Möglichkeiten, aber auch Schwierigkeiten aufgezeigt, ein möglichst wirklichkeitsnahes Bild zur – insbesondere strafrechtlich relevanten - Gewalttätigkeit von Jugendlichen in Deutschland zu skizzieren. Daran anknüpfend werden einige empirische Erkenntnisse vorgestellt und Kernaussagen zu Häufigkeit und deliktischer Verteilung des Gewaltverhaltens der Altersgruppe unter 18 Jahren formuliert.