HLA-Bw4 im humanen Thymus: Unterschiede zwischen kortikalen und medullären HLA-B-Komplexen

DSpace Repositorium (Manakin basiert)


Dateien:

Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/64171
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-641710
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-5593
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2015
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Müller, Claudia (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2015-07-07
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Thymus , HLA , Immunsystem
Freie Schlagwörter: T-Zell-Selektion
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
Zur Langanzeige

Inhaltszusammenfassung:

Die Selektion von T-Zellen im humanen Thymus dient dem Aufbau eines zur Immunabwehr befähigten, jedoch nicht autoaggressiven T-Zell-Repertoires. Die Interaktion zwischen T-Zell-Rezeptoren reifender Thymozyten und HLA-Komplexen im Mikromilieu des Thymus spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Im Rahmen der „positiven Selektion“ im Cortex des Thymus wird der programmierte Zelltod funktionsfähiger T-Zellen verhindert. Publikationen der letzten Jahre weisen darauf hin, dass hierfür Cortex-spezifische Prozessierungs-mechanismen existieren, die im menschlichen Körper einzigartige HLA-Komplexe hervorbringen könnten. Es besteht die Möglichkeit, dass diese HLA-Komplexe niedrig-affine Peptide präsentieren, die nach ihrer Ablösung eine leere Bindungstasche hinterlassen. In dieser Arbeit wurden eingehend charakterisierte monoklonale Antikörper mit Spezifität für die supertypische HLA-B-Determinante Bw4 und „common“-HLA-B-Antikörper verwendet, um strukturelle Unterschiede zwischen HLA-B-Komplexen in Cortex und Medulla des Thymus serologisch zu erfassen. Immunhistochemische Analysen von humanen Thymi mit Immunperoxidase-Einfachmarkierungen und Immunfluoreszenz-Doppelmarkierungen zeigten hierbei eine besondere Verteilung der jeweiligen Antigene auf: Erwartungsgemäß wurden Bw4- und HLA-B-Komplexe in der Medulla gleichermaßen detektiert; Zellen wie medulläre Epithelien zeigten eine simultane Expression der Antigene. Demgegenüber waren Bw4-Antigene im Cortex im Vergleich zu HLA-B-Komplexen wider Erwarten kaum oder nur relativ schwach nachweisbar. Zu den wenigen Bw4-positiven Strukturen gehören Endothelzellen, sowie nahe an der Medulla gelegene Epithelzellen. Auch auf durchflusszytometrisch analysierten CD1-positiven kortikalen Thymozyten war die Bw4-Determinante auf HLA-B-Komplexen kaum nachzuweisen. Da die Bindung der Bw4-spezifischen Antikörper an ihr Epitop von der Präsenz eines Peptids in der Peptidbindungstasche des HLA-Moleküls abhängig ist, liefert dieser Befund einen Hinweis auf das Vorhandensein von Peptid-freien HLA-Komplexen im Cortex des menschlichen Thymus. Nach dieser Hypothese würde die hier stattfindende positive Selektion heranreifender Thymozyten unabhängig von HLA-gebundenen Peptiden, den eigentlichen immunogenen Zielobjekten des T-Zell-Rezeptors, stattfinden.

Das Dokument erscheint in: