Erfassung und Veränderung der allgemeinen Unterrichtsqualität im Rahmen der Lehrerfortbildungsstudie „Lernen mit Plan“

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/59036
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-590361
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-460
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2015-02
Sprache: Deutsch
Englisch
Fakultät: 6 Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät
Fachbereich: Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät
Gutachter: Trautwein, Ulrich (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2014-11-27
DDC-Klassifikation: 300 - Sozialwissenschaften, Soziologie, Anthropologie
370 - Erziehung, Schul- und Bildungswesen
Schlagworte: Lehrer , Unterricht , Training
Freie Schlagwörter: Lehrerfortbildung
Unterrichtsqualität
Selbstregulation
Instructional Quality
Self-Regulation
Teacher Training
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Die Qualität von Unterricht hat einen bedeutenden Einfluss auf das Lernen und die Motivation von Schülerinnen und Schülern. In zahlreichen Forschungsarbeiten wurden daher bereits Merkmale von erfolgreichem Unterricht identifiziert, diese zu Dimensionen zusammengefasst und Maßnahmen konzipiziert, um die Unterrichtsqualität zu verbessern. Gleichzeitig lässt sich jedoch feststellen, dass es auch im Zusammenhang mit der Erfassung von Unterrichtsqualität noch einige ungeklärte Fragen gibt. So ist bisher nicht untersucht, ob die in Querschnittserhebungen vielfach monierte geringe Übereinstimmung von Lehrer- und Schülerurteilen auch in Längsschnitterhebungen bestätigt werden kann. Hierbei ist insbesondere von Interesse, ob die geringe Übereinstimmung zwischen Lehrer- und Schülerurteilen durch situative Einflüsse zum jeweiligen Erhebungszeitpunkt erklärt werden kann und sich die Übereinstimmung zwischen Lehrer- und Schülereinschätzungen der Unterrichtsqualität durch die Aggregation mehrerer Messzeitpunkte verbessert. Darüber hinaus stellt sich die Frage, ob Fortbildungsmaßnahmen, die in das Unterrichtsgeschehen eingreifen, nicht nur Auswirkungen auf trainierte Aspekte des Unterrichts haben, sondern möglicherweise auch „Nebenwirkungen“ auf andere, nicht adressierte Aspekte der Unterrichtsgestaltung, die sich dann wiederum auf die Leistungsentwicklung der Schülerinnen und Schüler auswirken. Die vorliegende Dissertation entstand im Kontext des Forschungsprojekts „Lernen mit Plan“, das zum Ziel hatte, mithilfe einer Lehrerfortbildung im Rahmen des Mathematikunterrichts die Selbstregulationskompetenz von Schülerinnen und Schülern der fünften Jahrgangsstufen an Haupt- und Werkrealschulen in Baden-Württemberg zu fördern. Anhand von drei Teilstudien, die auf den Daten der Studie „Lernen mit Plan“ basieren, untersucht die vorliegende Dissertation daher drei Forschungsfragen: Teilstudie 1 untersucht die Forschungsfrage, inwieweit Lehrer- und Schülerratings der Unterrichtsqualität zu den drei Erhebungszeitpunkten der Studie messzeitpunktspezifische und messzeitpunktübergreifende Varianzanteile aufweisen. Außerdem wird in dieser Teilstudie untersucht, ob die Übereinstimmung zwischen Lehrer- und Schülerurteilen der Unterrichtsqualität durch Kontrolle der messzeitpunktspezifischen Varianz höher ist als die bisher nur in Querschnittstudien ermittelte Lehrer-Schülerübereinstimmung. Teilstudie 2 geht der Fragestellung nach, inwieweit sich aus Lehrer- und Schülersicht die Teilnahme der Lehrkräfte an der Fortbildung „Lernen mit Plan“ nicht nur auf die Umsetzung der fokalen Trainingsinhalte (selbstregulationsspezifische Unterrichtsqualität), sondern auch auf die nicht trainierten Aspekte der Unterrichtsqualität (allgemeine Unterrichtsqualität) ausgewirkt hat. In Teilstudie 3 wird aufbauend auf den Befunden von Teilstudie 2 geprüft, ob die Fortbildung wie erwartet eine Verbesserung der Mathematikleistung der Schülerinnen und Schüler bewirkt hat und ob dieser Effekt durch die Umsetzung der fokalen Trainingsinhalte oder durch die mögliche fortbildungsbedingte Veränderung der allgemeinen Unterrichtsqualität vermittelt wird. Die Ergebnisse der Studien weisen zum einen darauf hin, dass die bisher in der Forschungsliteratur benannten Diskrepanzen zwischen Lehrer- und Schülerurteilen bei der Erfassung von Unterrichtsqualität auch auf messzeitpunktspezifische Einflüsse zurückzuführen sind. Darüber hinaus lassen die Befunde der vorliegenden Dissertation die Annahme zu, dass eine Lehrerfortbildung zur Förderung der Selbstregulation von Schülerinnen und Schülern auch Veränderungen auf nicht trainierter Aspekte der Unterrichtsqualität haben kann, diese nicht intendierten Veränderungen jedoch keinen Einfluss auf die als Outcome untersuchte Mathematikleistung der Schülerinnen und Schüler haben. Die vorliegende Dissertation stellt damit einen wichtigen Beitrag zur weiteren Erforschung der Eigenschaften von Lehrer- und Schülerurteilen zur Erfassung der Unterrichtsqualität dar. Darüber hinaus leistet die Dissertation einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung der Wirkmechanismen von Lehrerfortbildungen als Maßnahme zur Förderung der Selbstregulation von Schülerinnen und Schülern und der Auswirkungen solcher Fortbildungen auf die Mathematikleistung dar. In der vorliegenden Dissertation werden zunächst die in den Teilstudien erarbeiteten Forschungsfragen theoretisch hergeleitet. Daran anschließend werden die drei Teilstudien vorgestellt. Die Ergebnisse der Teilstudien werden abschließend in einer Gesamtdiskussion zusammengeführt und erörtert. Im letzten Kaptiel werden auch die Grenzen der vorliegenden Dissertation und die Implikationen für die jeweiligen Forschungsfelder und die Praxis dargestellt.

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