Kardiovaskuläre Bewegungstherapie bei Patienten mit Implantierbarem Cardioverter Defibrillator (ICD) - Einfluss psychosozialer Faktoren auf kardiale Re-Ereignisse und Bewegungsverhalten

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URI: http://hdl.handle.net/10900/58570
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-585702
Dokumentart: PhDThesis
Date: 2015
Language: German
Faculty: 4 Medizinische Fakultät
Department: Medizin
Advisor: Zipfel, Stephan (Prof. Dr.)
Day of Oral Examination: 2014-12-18
DDC Classifikation: 610 - Medicine and health
Keywords: Bewegungstherapie , Lebensqualität , Defibrillator , Angst , Depression
License: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Der aktuelle Stand der Forschung bietet im Bereich von Therapieoptionen für psychische Komorbiditäten bei Patienten mit Implantiertem Cardioverter Defibrillator bisher nur wenige Erkenntnisse. Im Rahmen einer Kooperationsstudie der Abteilungen III (Kardiologie), V (Sportmedizin) und VI (Psychosomatische Medizin und Psychotherapie) der Medizinischen Universitätsklinik Tübingen wurde die BETA-Studie (Beneficial Effects of Exercise Training in Patients With Implantable Cardioverter-Defibrillators) durchgeführt. Es handelte sich um eine prospektive, randomisierte monozentrische Studie zur Überprüfung der Auswirkung eines Trainingsprogrammes auf die Herzfunktion, die Trainingskapazität und die Lebensqualität bzw. psychische Komorbiditäten bei Patienten mit implantierten Defibrillatoren. Im Rahmen dieser Dissertation wurden ausschließlich Daten zur Lebensqualität und zu den psychischen Begleiterkrankungen der o.g. Patienten untersucht. Herzinsuffiziente Patienten mit ICD wurden für die Dauer von 6 Monaten in einen Sport- und einen Kontrollarm randomisiert. Die Patienten der Trainingsgruppe erhielten Pedometer zur Messung ihres Bewegungsumfanges. Diese Patienten wurden zu Beginn der Studie in ein kardiovaskuläres Training eingeführt, welches sie selbstständig durchführen sollten. Kontrolluntersuchungen wurden 1, 3 und 6 Monate nach Studienbeginn durchgeführt. Zu den jeweiligen Untersuchungszeitpunkten wurden die Patienten dazu aufgefordert, verschiedene Fragebögen zur Messung der Lebensqualität und der psychischen Begleiterkrankungen auszufüllen. Die Auswertung der Fragebögen erfolgte durch die Untersucherin mittels Varianzanalysen, welche mit dem etablierten Statistikprogramm SPSS durchgeführt wurden. Der stärkste Effekt des Trainingsprogrammes zeigte sich in Bezug auf die Lebensqualität. Hier zeigte sich eine signifikante Verbesserung des subjektiven psychischen Gesundheitszustandes, sowie eine deskriptive Zunahme der subjektiven körperlichen Gesundheit. In Bezug auf Ängste zeigt sich eine Reduktion von Ängsten über den Untersuchungszeitraum, welcher aufgrund von Gruppenunterschieden zu Beginn der Studie schwer zu interpretieren ist. Ebenso zeigt sich eine deskriptive Verminderung der Depressivität der Patienten der Trainingsgruppe. Unter Einbezug und Diskussion des derzeitigen Standes der Forschung kamen wir zu dem Ergebnis, dass ein Trainingsprogramm für Patienten mit ICD ungefährlich durchführbar ist und zu einer Verbesserung der Lebensqualität sowie der psychischen Begleiterkrankungen dieses Patientenkollektivs führen kann. Um zukünftig diese Ergebnisse zu festigen und weiter auszubauen sind größer und länger angelegte Fallstudien notwendig. Schon bei der Randomisation sollte ein Augenmerk auf psychische Variablen gelegt werden, um Gruppenunterschiede wie in dieser Studie zu vermeiden. Zusätzlich ist es wichtig, auf ein standardisiertes Sportprogramm zu achten. Des Weiteren sollte beachtet werden, dass eventuell nicht die Trainingstherapie, sondern die engmaschigere persönliche Betreuung der Patienten ursächlich für die Verbesserung der Lebensqualität ist. Ziel sollte sein, diesen Patienten Tools an die Hand zu geben, anhand derer sie sich und ihren Körper besser kennenlernen und somit Ängste und Depressionen reduzieren können.

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