Inhaltszusammenfassung:
Die kumulativ verfasste Promotionsschrift setzt sich in fünf Studien mit wirtschafts- und entwicklungspolitischen Themen auseinander. Zentral ist die globale und nicht-monetäre sondern vielmehr auf den biologischen Lebensstandard fokussierende Analyse der jeweiligen Themen. In der ersten Studie wird vornehmlich die Bildungsungleichheit in Lateinamerika vom 17. bis 19. Jahrhundert sowie Bildungsungleichheit im 20. Jahrhundert für einen größeren Länderquerschnitt untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass Bildungsungleichheit in Lateinamerika bis zum 18. Jahrhundert vergleichsweise gering war und die Bildungsschere sich erst zum 19. Jahrhundert deutlich öffnete. Wirtschaftliche Öffnung war im 19. Jahrhundert mit gesteigerter - und im späteren 20. Jahrhundert mit geringerer Bildungsungleichheit verbunden. In der zweiten Studie wird empirisch untersucht, welche Determinanten zentral für den Ausbruch von Bürgerkriegen sind. Ungleichheit stellt sich in der Analyse als zentrale kriegsfördernde Determinante heraus. Die folgenden drei Kapitel untersuchen unterschiedliche Aspekte der Entwicklungshilfe. Die dritte der fünf Studien widmet sich der Frage, ob Entwicklungshilfe den Lebensstandard in Empfängerländern erhöht. Während die Analyse einen negativen kurzfristigen Effekt von Entwicklungshilfe in den 1960er und 1970er Jahren zeigt, wird für spätere Perioden und für langfristige Auswirkungen kein signifikanter Zusammenhang gefunden. Das folgende Kapitel geht speziell auf die Effektivität von Ernährungshilfe ein. Zwischen 1995 und 2010 lässt sich ein positiver signifikanter Zusammenhang zwischen Ernährungshilfe und der Körpergröße von Kindern feststellen. Die fünfte Studie untersucht schließlich den Einfluss von Ernährungshilfe auf die landwirtschaftliche Produktion in Empfängerländer. Während die gesamte landwirtschaftliche Produktion von Hilfsleistungen unberührt bleibt, kann ein positiver (verzögerter) Effekt auf Weizenproduktion festgestellt werden.