Wer bezahlt für unser Essen? Eine international vergleichende Studie zu den Gründen und Folgen von Staatseingriffen in den Agrarsektor im Rahmen der Neuen Politischen Ökonomie.

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Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-44625
http://hdl.handle.net/10900/47709
Dokumentart: Abschlussarbeit (Master)
Erscheinungsdatum: 2009
Sprache: Deutsch
Fakultät: 6 Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät
Fachbereich: Politikwissenschaft
DDC-Klassifikation: 320 - Politik
Schlagworte: Landwirtschaft , Interessenverband , Politische Ökonomie , Regulierung , Agrarpolitik
Freie Schlagwörter: Staatseingriff
Collective Action
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Zahlreiche Staaten, darunter die meisten Mitglieder der Europäischen Union, greifen zu Gunsten ihrer Agrarsektoren in den Markt ein, obwohl diese oftmals über komparative Kostennachteile bei der Produktion von landwirtschaftlichen Erzeugnissen verfügen. Im Gegensatz dazu werden landwirtschaftliche Güter in Staaten – wie z.B. Argentinien -, die über komparative Kostenvorteile verfügen, unter anderem durch Steuern und Exportbeschränkungen benachteiligt. Beide Politiken sind unter dem Gesichtspunkt ökonomischer Rationalität nicht zu erklären. Weshalb verfolgen Nationalstaaten regulative Politiken zum volkswirtschaftlichen Nachteil? Und welche Konsequenzen resultieren aus Staatseingriffen, die schwache Sektoren stützen bzw. wettbewerbsfähige diskriminieren? Zur Erklärung dieser ökonomischen Irrationalität wird im Rahmen der Neuen Politischen Ökonomie auf Mancur Olsons Collective Action und Gary Beckers Wettbewerbsmodell der Interessengruppen zurückgegriffen. Beide bestätigen die zuvor operationalisierten Thesen: (a) Je kleiner der Agrarsektor, desto besser können Interessengruppen mobilisieren und ihre Belange durchsetzen. (b) Je geringer die Konkurrenz zwischen den Interessengruppen bzw. je höher die Konzentration potenzieller Mitglieder in einer Interessengruppe, desto höher wiederum die Mobilisierbarkeit. Auf Basis dieser theoretischen Fundierung werden 56 Staaten mit ihren Agrarsektoren in sechs Cluster unterteilt, aus denen sechs repräsentative Fallstudien (Argentinien, Indonesien, Mexiko, Neuseeland, Südkorea und USA) eingehend betrachtet werden. Die theoretisch postulierte Bedeutung der internen Charakteristika der Interessengruppen bestätigt sich dabei auch empirisch. Die Erkenntnisse münden in Politikempfehlungen für die politischen Akteure (Politiker und Interessengruppen) und bieten Handreichungen entsprechend der jeweiligen Clusterzugehörigkeit: einerseits zur ökonomisch rationalen Regulierung und andererseits zur effektiven Durchsetzung der jeweiligen Interessen.

Abstract:

Various states, among these, most of the European Union members, intervene into markets promoting their agribusiness sectors, although these sectors hold comparative cost disadvantages in the production of agricultural commodities. In contrast, other states such as Argentina which hold comparative cost advantages, discriminate agricultural goods e.g. by raising taxes or imposing export restrictions. Taking on a perspective of economic rationality does not explain the two policies named above. Why then do states implement regulation if it harms their economy? Moreover, what results from state intervention which supports weak sectors or discriminates competitive ones, respectively? Explaining these economic irrationalities, the study falls back upon two approaches from New Political Economy: Mancur Olson's Collective Action and Gary Becker's Interest Group Competition model. Both theories verify the operationalized hypotheses: (a) The smaller the respective agribusiness sector, the better interest groups mobilize and impose their concerns. (b) The lower the competition among interest groups or the higher the concentration of potential members in one single group, the higher their capacity to mobilize. On the basis of this theoretical background, the study draws from the six clusters representing the data from 56 states' agribusiness sectors six case studies (Argentina, Indonesia, Mexico, New Zealand, South Korea and the U.S.), which are analyzed in detail. The theoretically postulated importance of interest groups' internal characteristics is verified empirically. The findings yield policy advice for political actors (policy-makers and interest groups), further, they provide recommendations according the clusters: on the one hand, for economically rational regulation; on the other hand, for effective assertion of the different interests.

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