Education, Innovation, and Growth - Critical Appraisal and Cliometric Analyses with Implications for Present Economic Policy

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Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-38735
http://hdl.handle.net/10900/47618
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2009
Sprache: Englisch
Fakultät: 6 Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät
Fachbereich: Wirtschaftswissenschaften
Gutachter: Baten, Joerg (Dr. rer. pol.)
Tag der mündl. Prüfung: 2009-03-10
DDC-Klassifikation: 330 - Wirtschaft
Schlagworte: Bildungsökonomie , Externer Effekt , Bildungsausgaben , Humankapital , Endogenes Wirtschaftswachstum
Freie Schlagwörter:
Education Economics , Externalities , Education Expenditures , Human Capital , Endogenous Economic Growth
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Diese Dissertation ist inhaltlich durch das Interesse des Autors an bildungs- und innovationspolitischen Problemen motiviert. Aus seiner Forschung als Doktorand sind vier Projekte hervorgegangen, denen jeweils sehr grundlegende bildungs- und innovationsökonomische Forschungsfragen zugrunde liegen. Die Arbeiten haben einen kliometrischen Schwerpunkt; d.h. es werden ökonometrische Methoden - vornehmlich Zähldatenmodelle und Paneldatenanalysen - auf historische Daten angewendet, die teilweise vom Autor neu erhoben oder bedeutend aufgewertet wurden. Die theoretische Basis der Arbeit bilden die Forschungsgebiete Öffentliche Finanzen, Politische Ökonomie, Wachstumstheorie, Humankapitaltheorie, sowie die innovationsgetriebene Wachstumstheorie. Das erste Teilprojekt führt zu der Schlussfolgerung, dass konzeptionelle Missverständnisse die Uneinigkeit in der Debatte um Bildungsexternalitäten auslösen. Die Trennung der Konzepte 'Bildung' und 'Ausbildung' macht deutlich, dass Wachstumsexternalitäten durch Bildung gemäß Lucas (1988) wahrscheinlich am Arbeitsmarkt internalisiert werden können. Bildung wird als ein privates Gut mit wohldefinierten Eigentumsrechten identifiziert. Individuen müssten somit in der Lage sein, sich die entsprechenden Erträge anzueignen. Weiterhin wird durch die Unterscheidung von 'Bildung' und 'Wissen' offensichtlich, dass Wachstumsexternalitäten gemäß Romer (1990) nicht direkt im Zusammenhang mit Bildung, sondern mit der Wissensproduktion, stehen. Ausgehend von diesen Einsichten entwickeln sich drei weitere Fragestellungen, die jeweils durch die folgenden Projekte kliometrisch untersucht werden. Wenn Wachstumsexternalitäten durch Bildung infrage stehen, was dient Regierungen dann als Richtlinie, um die Höhe ihrer Bildungsausgaben festzulegen? Das zweite Projekt beschäftigt sich insbesondere mit dem Einfluss verschiedener Regimetypen. Die Analyse von Bildungsausgaben aus der Zwischenkriegszeit impliziert, dass Demokratien auf lange Sicht zu niedrigeren öffentlichen Ausgaben für Bildung tendieren als Autokratien. Dies kann möglicherweise darauf zurückgeführt werden, dass Autokratien das Bildungswesen nutzen, um ihre Ideologie in der Bevölkerung zu festigen. Andererseits mögen Demokratien die Entwicklung privater Bildungssysteme befördern, welche schließlich die öffentlichen Aufwendungen zurückdrängen. Das dritte Projekt ist durch die Erkenntnis motiviert, das Wachstumsexternalitäten durch die Wissensgenerierung ein bedeutenderes Argument für staatliche Interventionen sind als Wachstumsexternalitäten durch die Bildungsproduktion. Es erforscht auf Makro-Ebene die Natur des Wissensproduktionsprozesses und seine Rückwirkungen auf langfristige Wachstumsprozesse. Die Analyse mit Hilfe eines neuen literaturbasierten Indikators für den Innovationserfolg von Nationen weist darauf hin, dass das langfristige Wachstum der Nationen weniger von deren Innovativität abhängt, und mehr von ihrer Fähigkeit Technologien zu adoptieren und zur technologischen Schwelle aufzuschließen. Die Höhe der einzelnen Länderbeiträge zur Verschiebung dieser Schwelle wiederum ist vor allem durch die Bevölkerungsgröße bestimmt. Auch Institutionen spielen eine wichtige Rolle. Hinweise auf einen positiven Effekt des Humankapitalstocks liefert die Analyse allerdings nicht. Bezüglich der Wissensgenerierung scheint ihm nicht die gleiche Bedeutung zuzukommen wie hinsichtlich der Wissensadoption. Da dieses Ergebnis für viele Ökonomen überraschend erscheinen mag, ist es sinnvoll, dem Zusammenhang zwischen Humankapital und Innovationen zusätzlich auf Mikroebene nachzugehen. Dies realisiert der Autor im letzten Projekt, indem er den Einfluss von formeller Schulbildung auf den Innovationserfolg historischer Erfinder untersucht. Der formale Bildungsabschluss stellt sich nur in bestimmten Konstellationen als vorteilhaft heraus; so kann er zum Beispiel schlechte Startbedingungen kompensieren. Allerdings ergibt sich kein Hinweis darauf, dass die formale Ausbildung grundsätzlich das innovative Potenzial von Individuen erhöhen kann. Dieses Ergebnis ist dann plausibel, wenn begabte Individuen so stark nach kreativer Selbstentfaltung streben, dass sie sich die notwendigen Kenntnisse im Zweifel informell aneignen. Aus den Untersuchungen folgt, dass Anstrengungen von Politik und Wissenschaft sich mehr auf die Qualität des Bildungswesens und weniger die mengenmäßige Höhe des Humankapitalstocks richten sollten. Außerdem erscheinen Forschungssubventionen zur Kompensation von möglichen Wachstumsexternalitäten besser geeignet als tertiäre Bildungssubventionen. Schließlich sollten Politik und Wissenschaft sich auf die Gestaltung nationaler Innovationssysteme konzentrieren sowie neue Technologien evaluieren um eine Informationsgrundlage für die Vergabe von Forschungssubventionen zu schaffen.

Abstract:

The author’s interest in the design of economic policy regarding education and innovation has motivated his research as a doctoral candidate. Four independent projects have emerged, each of which deals with basic research problems of education and innovation economics. All but the first take a cliometric perspective. That is, econometric analyses - for the most part count data regression analysis and panel data analysis - are applied to historical data which are in part made newly available or augmented significantly by the author. The theoretical basis of the work is provided by the fields 'public finance', 'political economy', 'growth theory', 'human capital theory', and 'innovation-driven growth theory'. The first project reveals that the prevailing notion of education externalities is misleading and therefore empirical quantification attempts are inadequate. Distinguishing between the concepts 'education' and 'teaching' it is argued that growth externalities of education according to Lucas (1988) are likely to be internalized on the labor market. Education is recognized as a private good with well-defined property rights. Individuals may exploit those to receive compensation for their investment in education. Further, by differentiating 'education' and 'knowledge' it becomes obvious that growth externalities according to Romer (1990) are not directly related to education, but arise from the knowledge generation process. From these insights, three further research questions emanate, which build the foundations of the remaining projects. If growth externalities of education are called into question, what do governments use as a guideline to determine the extent of public educational spending? In the second project, the author is specifically interested in the influence of different regime types. An analysis of worldwide government spending during the interwar period reveals that in the long run democracies tend to spend less public money on education than autocracies. This is potentially because educational systems are a channel through which autocratic regimes may transmit their ideology. On the other hand, the more advanced private systems of education in democracies may simply crowd out the public educational effort in the long run. Motivated by the finding that growth externalities due to knowledge generation are more relevant for policy design than growth externalities due to education, the third endeavor attempts to come about the nature of the innovation process and its feedback into economic growth. Exploiting a literature-based measure of national innovative success during the last 500 years, the author finds that actual national economic growth depends less on a country’s innovativeness, and more on its ability to adopt technologies. Growth potential in turn is determined by the international technological frontier. The size of a country's contribution to frontier shifts can be ascribed mainly to population size. Also, institutions play an important role. A positive effect of the human capital stock, however, does not emerge from the analysis. In the knowledge generation process, the latter does not seem to be as crucial as in the process of knowledge adoption. Because this finding is at odds with many economists’ central tenets, it makes sense to validate it based on micro-evidence. The author approaches this task in his final research project by scrutinizing the biographies of historical inventors and testing whether their formal level of schooling enhanced their contribution to technological development. Formal schooling is found to be beneficial for innovative success only in very narrow biographical settings. Specifically, it may compensate for unequal starting conditions. But no support is given to the notion of schooling generally being able to enhance an individual’s innovative potential. Trying to explain this finding, it makes sense to think about innovative individuals as characters who strive for creative self-realization and acquire the needed skills informally, if they are deprived of formal schooling. It is concluded from the findings that political and scientific efforts should focus more on quality of schooling and less on quantity. Also, research subsidies may be a more meaningful tool to compensate for growth externalities than higher education subsidies. Further, the design of national system of innovation is important to foster innovation, and evaluating new technologies can provide a basis for informed decisions regarding public support of research projects.

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