Inhaltszusammenfassung:
Die vorliegende Arbeit behandelt die Rolle und Motivation Mexikos im Schaffungsprozess der gesamtamerikanischen Freihandelszone (ALCA bzw. FTAA). Hierbei wird die Fragestellung aufgeworfen, wie die Diskrepanz zwischen Mexikos diskursiver Zustimmung zu ALCA und seiner de facto passiven Haltung in den Verhandlungen zu erklären ist. Zur Analyse werden konkurrierende Interessen von verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen Mexikos und divergierende Einstellungen innerhalb der Ministerialbürokratie herangezogen. Darüber hinaus wird Mexikos Haltung vor dem Hintergrund eines ökonomischen Paradigmenwechsels und seine Einbettung in internationale Wirtschaftsbeziehungen betrachtet. Die Arbeit kommt zu dem Ergebnis, dass sowohl ökonomische Pfadabhängigkeiten, als auch ungleiche Zugangs- und Einflussmöglichkeiten gesellschaftlicher Gruppen zu bzw. auf den Ministerialapparat und interne Machtverschiebungen innerhalb der mexikanischen Ministerien für das Verhalten Mexikos in den Verhandlungen zur gesamtamerikanischen Freihandelszone verantwortlich zu machen sind.