Fiscal expansions under flexible exchange rates and in a monetary union: the interplay of biased preferences and pricing-to-market

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Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-21234
http://hdl.handle.net/10900/47451
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2005
Sprache: Englisch
Fakultät: 6 Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät
Fachbereich: Wirtschaftswissenschaften
Gutachter: Walz, Uwe
Tag der mündl. Prüfung: 2005-11-04
DDC-Klassifikation: 330 - Wirtschaft
Schlagworte: Fiskalpolitik
Freie Schlagwörter: Home Bias , Pricing-to-Market , Wohlfahrt , Wechselkursregime
Fiscal Policy , Home Bias , Pricing-to-Market , Welfare , Exchange Rate Regime
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Seit den 60er Jahren ist die Analyse von internationalen makrooökonomischen Fragestellungen in erster Linie vom Mundell-Fleming-Modell sowie der Modellerweiterung von Dornbusch (1976) bestimmt worden. Wenn es darum ging, grundlegende Aspekte offener Volkswirtschaften zu analysieren, wie zum Beispiel die internationalen Übertragungsmechanismen von Geld- und Fiskalpolitik oder die Beurteilung von Währungsregimen ist sowohl im wissenschaftlichen Bereich als auch in der Praxis zumeist auf den von Fleming (1962) und Mundell (1963, 1964) begründeten keynesianischen Modellrahmen zurückgegriffen worden. Insbesondere seit den 90er Jahren sind große Forschungsanstrengungen unternommen worden, um die wesentlichen Schwächen des Mundell-Fleming-Dornbusch-Ansatzes - wie zum Beispiel das Fehlen jeglicher Art von Mikrofundierung - zu überwinden und einen neuen Analyserahmen für die internationale Makroökonomik zu schaffen. Diese Bemühungen haben schließlich dazu geführt, dass sich eine neue Forschungsrichtung in der internationalen Makroökonomik etabliert hat, welche als "New Open Economy Macroeconomics" (NOEM) bezeichnet wird. Der NOEM-Modellansatz verbindet im Rahmen eines mikrofundierten allgemeinen Gleichgewichtsmodells die Annahme eines monopolistischen Preissetzungsspielraums mit der Annahme nominaler Rigiditäten. Der NOEM-Ansatz bietet einen geeigneten Modellrahmen, um die Auswirkungen fiskalpolitischer Entscheidungen in einem internationalen Kontext zu analysieren. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Auswirkungen expansiver Fiskalpolitik bei unterschiedlichen Wechselkurssystemen innerhalb des Modellrahmens der "New Open Economy Macroeconomics". Um die Wirkungen von expansiver Fiskalpolitik in einem internationalen Kontext zu untersuchen, werden allgemeine Zwei-Länder-Gleichgewichtsmodelle verwendet, die auf der Arbeit von Obstfeld und Rogoff (1995) aufbauen. Einige wesentliche Annahmen des Grundmodells werden dabei modifiziert, um empirisch beobachtete Phänomene zu berücksichtigen. Erstens wird die Geldnachfrage durch einen sogenannten Cash-in-Advance-Ansatz modelliert, der davon ausgeht, dass sowohl die privaten Haushalte als auch der Staat Geld halten müssen, um Konsumausgaben zu tätigen. Dies hat zur Folge, dass in den vorliegenden Modellen nicht nur privater Konsum sondern auch Staatausgaben geldnachfragerelevant sind. Zweitens wird davon ausgegangen, dass Konsumenten in beiden Ländern eine Präferenz für Güter haben, die im eigenen Land hergestellt wurden. Drittens werden Abweichungen vom Gesetz des einheitlichen Preises möglich, indem in Anlehnung an Betts und Devereux (2000) angenommen wird, dass ein Teil der Unternehmen eine spezielle Form des sogenannten "Pricing-to-Market" (PTM) verfolgt. Innerhalb dieses Modellrahmens werden die Transmissionsmechanismen asymmetrischer Fiskalpolitik in einem flexiblen Wechselkurssystem sowie in einer Währungsunion untersucht. Im Anschluss an eine getrennte Analyse der beiden Wechselkursssysteme wird ein direkter Vergleich der Ergebnisse sowie der zugrundeliegenden ökonomischen Wirkungsmechanismen durchgeführt. Bei der Beurteilung der Wirkungen asymmetrischer Fiskalpolitik liegt der Schwerpunkt auf zwei möglichen Zielgrößen: Produktion und Wohlfahrt. Die Analyse zeigt, dass die inländischen Haushalte - d.h. die Haushalte in dem Land, in dem es zur der unerwarteten fiskalpolitischen Expansion kommt - eine Währungsunion gegenüber einem flexiblen Wechselkurssystem bevorzugen, unabhängig davon, ob die Expansion nur temporär oder permanent ist und unabhängig davon, ob Produktion oder Wohlfahrt die relevante Zielgröße ist. Für die Haushalte im Ausland ergibt sich das umgekehrte Resultat. Diese Ergebnisse lassen sich auf die Expenditure-Switching- und Terms-of-Trade-Effekte zurückführen, die ausschließlich bei einem flexiblen Wechselkurssystem auftreten. Aufgrund der Annahme, dass die Skalierungsvariable der Geldnachfrage der Summe aus privater und staatlicher Güternachfrage entspricht, führt die fiskalpolitische Expansion im Gleichgewicht zu einer Aufwertung der inländischen Währung. Dies hat zur Folge, dass die ausländische Produktion zu Lasten der inländischen Produktion steigt. In Bezug auf die Wohlfahrtswirkungen im Inland, wird gezeigt, dass sich ein Wohlfahrtsverlust für die inländischen Haushalte ergibt, falls ein Teil der Produzenten PTM verfolgt. Im Gegensatz dazu führen asymmetrische fiskalpolitische Expansionen bei einem flexiblen Wechselkurssystem stets zu Wohlfahrtsverbesserungen für die ausländischen Haushalte. In einer Währungsunion kommt es hingegen zu einer vollständig anderen Transmission asymmetrischer fiskalpolitischer Expansionen. Falls es eine Präferenz für im eigenen Land hergestellte Güter gibt, steigt die Produktion im Inland zu Lasten der Produktion im Ausland. Diese Produktionsveränderungen führen zu einer relativen Wohlfahrtsverbesserung der inländischen Haushalte. Für die ausländischen Haushalte kommt es zu Wohlfahrtsverlusten, wenn die fiskalpolitische Expansion nur temporär ist und es eine Präferenz für im eigenen Land hergestellte Güter gibt. Dieses Ergebnis stellt eine mögliche Begründung dar für die Einführung von Mechanismen in einer Währungsunion, die eine übermäßige Erhöhung der Staatsausgaben verhindern sollen. Auf der Grundlage dieser Resultate wird ein direkter Vergleich der beiden Wechselkurssysteme durchgeführt. Dabei werden die quantitativen Implikationen des Zusammenspiels von Pricing-to-Market und einem Home Bias untersucht.

Abstract:

Since the 1960s, the field of open economy macroeconomics has been largely dominated by the Mundell-Fleming model and its perfect-foresight extension of Dornbusch (1976). When dealing with classical issues of international macroeconomics, including for instance the international transmission of monetary and fiscal policy or the evaluation of exchange-rate regimes, both academic researchers and policymakers relied heavily on the Keynesian type model framework that emerged from the works of Fleming (1962) and Mundell (1963, 1964). Especially during the last decade, a tremendous amount of research has been undertaken to overcome the drawbacks of this approach, such as the lack of any microfoundation, and to develop a new workhorse for the analysis of international macroeconomic issues. Eventually, these attempts resulted in the emergence of a new paradigm in international macroeconomics, labeled "New Open Economy Macroeconomics" (NOEM). The unifying feature of this literature is the combination of monopolistic behavior of economic agents with nominal rigidities in the context of explicitly microfounded general equilibrium models. The NOEM approach provides a suitable framework to address the questions raised by the international fiscal policy debate. In this dissertation, we address the issue of fiscal expansions under alternative exchange rate regimes within the New Open Economy Macroeconomics model framework. In order to assess the effects of asymmetric expansive fiscal policies in an international context, we deploy a microfounded two-country general equilibrium model along the lines of Obstfeld and Rogoff (1995). However, we account for several stylized facts by extending the model in various directions. First, we introduce money via cash-in-advance constraints on households and on governments instead of modeling real balances as a direct argument of the households' utility function. We thereby modify the scale variable of money demand in that not only private consumption but also public spending triggers money demand. Second, we depart from the assumption of identical preferences across countries and consider the possibility of a home bias in consumption. Third, we drop the assumption that the law of one price holds for all goods at any time. Instead, we follow Betts and Devereux (2000) and allow for a special form of pricing-to-market (PTM) behavior. Given this model setup, we investigate the transmission of asymmetric fiscal disturbances under a flexible exchange rate regime and in a monetary union. Following a separate analysis of the two exchange rate regimes, we provide a direct comparison of the results and the major economic mechanisms at work. In our evaluation of the effects of fiscal policy, the main focus lays on two potential policy targets: output stabilization and overall welfare. Our analysis reveals that under both policy targets, households in the country where the fiscal shock originates prefer a monetary union to a flexible exchange rate regime, while the opposite result holds for households in the foreign country. Importantly, this result is independent of the persistence of the fiscal disturbance. The reason lies in the expenditure switching and terms of trade effects that are prevailing under flexible exchange rates, while being absent in a monetary union. Our assumption of an absorption based money demand function results in an appreciation of the short run nominal exchange rate following a domestic fiscal expansion. The associated expenditure switching effect increases foreign output at the expense of domestic output. Simultaneously, the domestic terms of trade improve for relatively low levels of PTM, while they deteriorate if the majority of the firms follow this kind of pricing behavior. In terms of overall domestic welfare, we show that for positive values of PTM, the combination of these two effects results in welfare losses of domestic households. Altogether, fiscal expansions are always a prosper-thy-neighbor instrument under a flexible exchange rate regime. If, in contrast, the two countries engage in a monetary union, the international transmission mechanisms of fiscal expansions are very different. The distinction between the pricing behaviors of firms then becomes irrelevant. If there is a home bias in consumption, short run domestic production is higher than in the initial state, while the foreign country experiences a negative spillover effect on production. These short run production responses in turn translate into relative welfare gains for domestic households. In a monetary union, fiscal expansions are thus a beggar-thy-neighbor instrument if the fiscal expansion is only temporary and preferences are biased towards domestically produced goods. This finding might provide a rationale for mechanisms to control excessive fiscal spending in a monetary union. Given these results, we present a direct comparison of the effects under the two exchange rate regimes and a thorough analysis of the quantitative implications of the pricing behavior of firms and a home bias in consumption.

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