Inhaltszusammenfassung:
Der Beitrag sollte verdeutlichen, dass sich seit den Pioniermodellen mit unvollständiger Information mittlerweile eine recht heterogene Klasse von Ansätzen etabliert hat, die sich unter alternativen Grundannahmen mit der Frage auseinandersetzen, ob Unternehmen angesichts diverser Unsicherheiten auf ihren Märkten einen Anreiz besitzen, ihre privaten Informationen mit Konkurrenten zu teilen (Informationsaustausch) oder diese für sich zu behalten (stillschweigende Kollusion). Auf der Basis der bestehenden Literatur demonstrierte der vorliegende Beitrag ausgehend von einem Referenzmodell mit vollständiger Information die einfachst mögliche Modellierung unvollständiger Kosten- und Nachfrageinformation, mit der sich die Frage des Informationsaustausches zwischen Unternehmen in oligopolistischen Marktstrukturen modelltheoretisch erfassen lässt. Er liefert eine einleuchtende Erklärung für das immer wieder festzustellende Phänomen, dass die Unternehmen einer Branche zwar ihre jeweiligen Informationen über die Nachfragesituation bereitwillig den Konkurrenten zur Verfügung stellen, jedoch keinerlei Informationen über die verwendete Produktionstechnologie preisgeben. Die optimale Informationspolitik eines erfolgreichen Unternehmens obliegt folglich der Kunst zu wissen, worüber man spricht und worüber man besser schweigt.