Die Bedeutung des kulturellen Kapitals für die Sozialisationsprozesse der argentinischen Jugendlichen im Bildungssystem: Zugang zur Demokratisierung oder sozialer Ausschluss? Risiko oder Chance?

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URI: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-8720
http://hdl.handle.net/10900/47274
Dokumentart: Article
Date: 2003
Language: German
Faculty: 6 Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät
Department: Sonstige - Sozial- und Verhaltenswissenschaften
DDC Classifikation: 370 - Education
Keywords: Sozialisation / Theorie , Argentinien , Jugend / Unterprivilegierung , Jugend
Other Keywords: Jugendliche in Argentinien , Sozialisationtheorie , sozialpädagogischen Perspektive , benachteiligte Jugendliche , kulturelles Kapital
Cultural capital , Youth in Argentina , Socialization theory , disadvantaged youths , social education perspective
License: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ubt-nopod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ubt-nopod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Die Rolle der Verteilung und Erhaltung des kulturellen Kapitals hat im Hinblick auf die Sozialisationsprozesse allmählich an Bedeutung gewonnen, da die Aneignung der grundsätzlichen Fertigkeiten, Dispositionen und Fähigkeiten eine bestimmende Funktion in der sozialen Integration und Entfaltung der Schüler/Innen sowohl innerhalb als auch außerhalb der Schule ausübt. Angesichts der Komplexität des Begriffs "Sozialisation" und des "Verhältnisses zwischen Individuum und Gesellschaft" sollen in der vorliegenden Analyse die historischen, sozialen und materiellen Ansätze dieses Prozesses nach Bourdieus Theorie reflektiert und thematisiert werden, um den Beitrag der Schule zu einer echten Verbesserung der sozialen Rahmenbedingungen der Schüler/innen in Argentinien genauer zu betrachten. Aus diesem Grunde wird mit vorliegender Untersuchung beabsichtigt, die Sozialisation als historischen und politisch geprägten Prozess zu thematisieren. Daneben wird die Situation der argentinischen Jugendlichen im Alter von 15 - 17 Jahren aufgezeigt, die das staatliche Bildungssystem durchlaufen und die nach dem entsprechenden Abschluss den Übergang in die Arbeitswelt oder zu anderen bildungspolitischen Angeboten erleben werden. Dabei werden wir uns mit den Anpassungs- und Umwandlungsinstanzen der Sozialisation in der Schule der Jugendlichen befassen. Darum scheint es bedeutsam, eine Untersuchung der bildungspolitischen Situation der Jugendlichen als "strategische Akteure der Entwicklung" zu unternehmen. In der jetzigen Konjunktur Argentiniens, den ungünstigen sozialen, ökonomischen und politischen Bedingungen vieler benachteiligten und verarmten Gruppen, ist das Misstrauen der Leute an den Beitrag der Schule, als "effektiver Zugangsmöglichkeit" zur effektiven Demokratisierung und gerechten Verteilung der sozialen Chancen zu erkennen. In diesem Sinne kann man davon ausgehen, dass, wenn die Schule nicht den Ansprüchen und Notwendigkeiten der Klienten gerecht werden kann, sie eher zu sozialem Ausschluss, der die Vernachlässigung und Negierung der Betroffenen in Grunde bedeutet, führt. Das heißt, dass die sozialen Ungleichheiten, die außerhalb der Schule bestehen, innerhalb der erzieherischen Institutionen durch eine Aktivierung von mittelbaren und unmittelbaren, materiellen und symbolischen Mechanismen vertieft, verbreitet und selbstverständlich gemacht werden, in einer subjektiven und objektiven Ebene des Verhaltens (Lebensführungen) der sozialen Akteure (Jugendlichen). Darüber hinaus sollen angemessene Vorschläge und alternative Orientierungen für die Jugendlichen in Argentinien bearbeitet werden, denn der Beitrag der Schule stellt trotzt den gegenwärtigen und unterschiedlichen Defiziten eine wichtige Möglichkeit zur individuellen und sozialen Entwicklung der Jugendlichen dar.

Abstract:

The role of disseminating and preserving cultural capital as increased in importance when seen in the context of the socialization process due to the fact that the acquisition of basic capabilities, dispositions and skills have a determining function in the social integration and personal development of schoolchildren both inside and outside of school itself. Because of the complexity inherent the term "socialization" and the "relationship between individual and society", the following analysis addresses the historical, social and material theories of this process in light of Bourdieu's theory. The contribution of schools to a betterment of the social framework for the schoolchildren in Argentina will thus be examined in detail. For this reason the socialization as a historical and political process will be addressed in the following analysis. The situation of the Argentinean youth between the ages of 15 and 17 years old, in the state educational system, who will experience the transition into the working word or higher education after having gotten their diploma, will be illustrated as well in this analysis. The adaptation and mechanisms for transformation in the socialization in the schools will also be examined. It therefore seems meaningful to look more closely at the education policy situation for youth as "strategic actors in development." In Argentina's current economic situation, the disadvantageous social, economic and political constellations for many underprivileged and poor groups the perception of schools as an "effective means of access" to effective democratization and the fair distribution of social opportunity has turned into distrust. Seen in this light one can assume that when schools are unable to live up to the expectations and needs of their clients, they lead to social exclusion, which basically means the neglect and rejection of those affected. Social inequalities that exist outside of schools are then deepened, extended and taken for granted within the educational institutions by way of activating direct and indirect, material and symbolic mechanisms on both the subjective and objective levels of behavior (ways of life) on the part of the actors (the youth in this case). Reasonable suggestions and alternative orientations for youth in Argentina will also be developed, since the contribution of schools remains important for the individual and social development of youths despite its current deficits.

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