Inhaltszusammenfassung:
Erythrozyten zeigen eine spezielle Form des suizidalen Zelltods, die Eryptose. Kennzeichen der Eryptose sind Kalziumeinstrom, Zellschrumpfung sowie die Exposition von Phosphatidylserin. Sphingosin und Sphingosin-1-Phosphat (S1P) sind Sphingolipide, die als Signalmoleküle dienen. Sphingosin wirkt proapoptotisch, S1P schützt die Zelle vor Apoptose. Ceramid, ein Molekül, das im Zentrum des Sphingolipidmetabolismus steht, ist ein bekannter Trigger der Eryptose. Wichtige Funktionen der Zelle, wie Zellzyklus und Apoptose, werden durch die biogenen Polyamine Spermin und Spermidin beeinflusst. Sie können auch Ionenkanäle modifizieren.
Zur Überprüfung einer möglichen Beeinflussung der Eryptose durch die Sphingolipoide Sphingosin und S1P sowie die biogenen Polyamine Spermin und Spermidin wurden Experimente durchgeführt.
Sphingosin führt zu einer Erhöhung der intrazellulären Kalziumkonzentration, einer Verringerung des Zellvolumens und zu gesteigerter Eposition von Phosphatidylserin. S1P bewirkt keine dieser Veränderungen. Sphingosin ist, im Gegensatz zu S1P, ein potenter induktor der Eryptose.
Auf Basis der Versuche mit biogenen Polyaminen kann vermutet werden, dass Spermin und Spermidin in geringen Konzentrationen vor Eryptose schützen.