Das Elektro-encephalogramm bei Blindgeborenen

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URI: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-70724
http://hdl.handle.net/10900/46108
Dokumentart: Article
Date: 1971
Source: Neuropsychologie : aktuelle Probleme / hrsg. von Manfred Haider. Unter Mitarb. von N. Birbaumer ... Bern 1971, S. 127-146
Language: German
Faculty: 4 Medizinische Fakultät
Department: Medizin
DDC Classifikation: 610 - Medicine and health
Keywords: Neuropsychologie
License: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Auf der Basis der in der Einleitung beschriebenen Grundlagen wurde eine Gruppe von 20 blindgeborenen, erwachsenen und neurologisch unauffälligen Personen untersucht und einer vergleichbaren Kontrollgruppe von 20 sehenden Versuchspersonen gegenübergestellt. Die elektrische Aktivität des Gehirns der Vpn wurde in Ruhe, unter Aktivierungsbedingung und nach Reizen verschiedener Modalität (Click, Berührung und Blitz) registriert. Verschiedene Parameter der hirnelektrischen Spannungsschwankungen wurden statistisch verrechnet und die Ergebnisse von Versuchs- und Komtrollgruppe einander gegenübergestellt. Die Datenverarbeitung erfolgte von Hand und mit Hilfe eines elektronischen Frequenzanalysators sowie mit Digital- und Analog-Computern. DFie Hautergebnisse lauten: Alpha-Wellen sind auch bei Blindgeborenen vorhanden, die Alpha-Häufigkeit ist aber geringfügig vermindert. Der Verlauf der Frequenzspektren ist in Ruhe bei beiden Gruppen gleich. Blinde haben frontal mehr und occipital weniger Alpha-Wellen als Sehende. Bei Blindgeborenen werden andere Cortexteile aktiviert als bei Sehenden. Versuchs- und Kontrollgruppe zeigen in Ruhe 10-Sekunden-Periodizitäten (wiederkehrende Frequenzmuster), in der Aktivierungsbedingung verschwindet diese Periodizität. Die Amplituden der evozierten Potentiale auf Click und Berührung sind bei Blindgeborenen erniedrigt. Die Form des taktilen Potentials ist bei Blinden verändert. Ein Großteil der resultate steht im Widerspruch zur klassischen Theorie unspezifischer Aktivierung. In der Interpretation wird eine Integration der vorliegenden Erhebung mit neuen, komplexeren Ansätzen der Aktivierungstheorie versucht.

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