Eine Untersuchung der Anzeigenwerbung in populärmedizinischen Zeitschriften von 1900-1930 am Beispiel der Homöopathischen Monatsblätter

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Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-68559
http://hdl.handle.net/10900/46078
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2013
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Jütte, Robert (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2013-05-14
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Anzeigenwerbung , Medizinische Zeitschrift
Freie Schlagwörter: Homöopathische Monatsblätter , Anzeigenwerbung für Arzneimittel , Laienzeitschrift , Geheimmittel , Spezialität
Pharmaceutical advertising , Lay press , Nostrum , Proprietary medicinal products
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Thema der Arbeit ist die Betrachtung der Anzeigenwerbung der Laienpresse von 1900-1930. Die Anzeigenwerbung für Arzneimittel veränderte sich im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts im Zuge der Industrialisierung umfassend. Die pharmazeutische Industrie produzierte Arzneimittel auf Vorrat, für deren Absatz die Anzeige als Mittler zwischen Produzent und Konsument immer größere Bedeutung erlangte. In der Laienpresse war noch eine Bewerbung aller Arzneimittel möglich. Es konnten darin Werbung für die traditionellen Geheimmittel sowie für die, in rascher Folge entwickelten, synthetisch hergestellten Arzneispezialitäten erscheinen. Die vorliegende Arbeit untersucht die Anzeigen der populärmedizinischen Zeitschrift „Homöopathische Monatsblätter“ von 1900-1930 quantitativ und qualitativ. Ein Schwerpunkt wird auf die Arznei-, Heil- und Nahrungsergänzungsmittel gelegt, die zusammen 21,3% des gesamten Anzeigenvolumens ausmachen. Mit dem Analyseschlüssel der Emnid-Faktoriellen-Anzeigenanalyse aus dem Jahr 1961 werden die formalen und inhaltlichen Veränderungen der Anzeigen im Verlauf des Beobachtungszeitraums aufgezeigt. Die kontinuierliche Zunahme der Bilder und Abbildung von Konsumenten verdeutlicht diese Entwicklung anschaulich. An der Anzeigenserie des Nervenmittels „Biocitin“ wird zudem die suggestive Beeinflussung des Lesers bis zum Kaufwunsch dargestellt. Weiterhin werden die Arzneimittel selbst betrachtet. Nach ihrer Wirkung erfolgt eine Einteilung in Husten-, Magen-Darm-, Nerven-, Herzkreislauf-, Stärkungs-, Schwächemittel und andere mehr. Auf der Grundlage der deklarierten Inhaltsstoffe und der angegebenen Wirkungsbreite wird eine Unterscheidung in Universalheilmittel und Spezifika vorgenommen. Darüber hinaus wird die Frage untersucht, ob Universalheilmittel identisch mit Geheimmitteln und Spezifika mit Spezialitäten sind und welche Anhaltspunkte die Anzeigen liefern. Die Ergebnisse zeigen eine Zuordnung von 57,5% der Arzneimittel zu den spezifisch wirkenden Mitteln und damit zu den Spezialitäten. Die Geheimmittel sind aufgrund der Merkmale in den Anzeigen hingegen retrospektiv nicht eindeutig identifizierbar.

Abstract:

The topic of this paper is the analysis of advertising in the lay press in 1900-1930. The print media advertising has fundamentally changed in the course of industrialisation in the first third of the 20th century. The pharmaceutical industry produced pharmaceuticals for stock, and advertising as a link between the manufacturer and the consumer became more an more important for their sale. Moreover, the lay press offered an opportunity to advertise all pharmaceuticals. It was a place for advertising traditional nostrums as well as synthetically manufactured proprietary medicinal products undergoing rapid development. This paper presents a quantitative and qualitative investigation into advertisements published in "Homöopathische Monatsblätter", the popular medical journal, in 1900-1930. The focus is on the pharmaceuticals, remedies and food supplements which together present 21.3% of the total number of advertisements. Analysis keys from the factor analysis of advertising provided by Emnid (market and opinion research institute) in 1961 were used to show changes in form and content during the observation period. The continuous growth in the number of pictures and consumer photos provides a clear illustration of this development. Moreover, the series of advertisements for Biocitin nerve medicine shows suggestive influence on the reader leading to the desire to buy. Furthermore, attention is paid to pharmaceuticals themselves. They are divided into cough suppressants, gastro-intestinal, nerve, cardiovascular drugs, tonics, etc. Depending on the declared ingredients and the spectrum of effect, they are divided into universal remedies and special drugs. Another issue under investigation is whether universal remedies are identical to nostrums and special drugs with proprietary medicinal products and which criteria are shown in the advertisements. The results show that 57.5% of pharmaceuticals are drugs with special effects, and consequently proprietary medicinal products. At the same time, the features described in the advertisements provide no basis for clear retrospective identification of the nostrums.

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