Wahrnehmung von witzigen Stimuli und Veränderung des Humors bei psychischen Erkrankungen am Beispiel der Depression

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URI: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-51716
http://hdl.handle.net/10900/45736
Dokumentart: PhDThesis
Date: 2010
Language: German
Faculty: 4 Medizinische Fakultät
Department: Sonstige
Advisor: Wild, Barbara (Prof. Dr.)
Day of Oral Examination: 2007-12-03
DDC Classifikation: 150 - Psychology
Keywords: Humor , Depression , Stressbewältigung
Other Keywords: Humorwahrnehmung , Humorveränderung
Positive emotions , Coping
License: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Humor als positive Charaktereigenschaft soll helfen Stress zu bewältigen und die Stimmung zu verbessern. Es stellt sich die Frage, ob Humor auch helfen kann Depressionen zu überwinden. Bisher ist jedoch unklar, ob depressive Patienten überhaupt in der Lage sind Humor z.B. in Form von Ironie oder Übertreibung als Mittel zur Bewältigung von negativen Situationen zu nutzen. Diese Studie soll Aufschluss über den Einfluss der Depression auf bestimmte Aspekte und Fähigkeiten wie Sinn für stressbewältigenden Humor (coping humor), Bewertung der Witzigkeit von Witzen und Cartoons, Erfassung der Ausprägung von Humor als Persönlichkeitsmerkmal (trait) bzw. als momentaner Zustand (state) geben. Methode: Patienten mit einer diagnostizierten Depression im Sinne des ICD-10 F32.0, 32.1, 33.0 und 33.1 und gesunde Kontrollen wurden mit standardisierten Selbstbeurteilungsbögen untersucht. Es sollten potenzielle Unterschiede in den Kategorien Vorlieben für Humor, Nutzung des Humors zur Stressbewältigung, Humor, Ernsthaftigkeit und Schlechte Laune als Persönlichkeitseigenschaft und als temporärer Zustand gemessen werden. Ergebnisse: Es konnten keine Unterschiede in der Präferenz von Humorarten, sowie der Bewertung der Witzigkeit von humorvollem Material nachgewiesen werden. Jedoch sind signifikante Unterschiede im Bereich der Persönlichkeitseigenschaften und des temporärem Zustand zu erkennen. Patienten zeigten in den Fragebögen eine hohe Ernsthaftigkeit und Tendenz zur schlechten Laune, während die Kontrollen vorwiegend heiter eingestellt waren. Die Nutzung von Humor als Stressbewältigungsstrategie war bei den Patienten deutlich niedriger als in der Kontrollgruppe. Schlussfolgerungen: Die Sensibilität für humorvolles Material scheint durch die depressive Störung nicht betroffen. Lediglich in der Verwendung des Humors als Stressbewältigungsstrategie konnten signifikante Unterschiede gefunden werden. Es wäre daher sinnvoll depressiven Patienten mittels Humortrainings die Möglichkeit des coping humor zu vermitteln, um ihnen ein besseres Stressmanagement zu ermöglichen.

Abstract:

Humor is an important coping mechanism and can improve mood. However, it is unclear whether depressed patients are able to enjoy funny material, e.g. jokes and make use of their sense of humor for coping with adverse situations. This study aims at investigating the influence of depression on various aspects of humor abilities such as sense of humor, appraisal of funny material and exhilaration. Sampling and methods: patients with major depression and healthy controls were examined with standardized self-assessment questionnaires to study potential group differences in humor type preferences, state and trait cheerfulness, seriousness and bad mood as well as humor coping. Results: Patients and controls did not differ in their humor type preferences and the degree to which humorous stimuli were rated as being funny. The readiness to react to funny stimuli with exhilaration was significantly less pronounced in the patient group. The patients' tendency to use humor as a coping strategy was significantly lower than in the control group. Conclusion: The susceptibility to humorous material seems to be unaffected by the disorder. Introducing means to promote humor behavior might therefore be beneficial to depressed patients. Study limitations: Only self-rating instruments were used. Medication was inhomogenous.

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