Einfluss der Krankheitsaktivität, soziodemographischer Variablen, der Lebenszufriedenheit und psychischer Komorbidität auf die Patientenzufriedenheit ambulanter Patienten mit chronisch entzündlicher Darmerkrankung

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Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-42115
http://hdl.handle.net/10900/45508
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2009
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Sonstige
Gutachter: Klump, Bodo (Privatdozent, Dr. med)
Tag der mündl. Prüfung: 2006-05-23
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Chronische Darmentzündung , FLZ , Zufriedenheit
Freie Schlagwörter: Krankheitsaktivität , Ambulante Patienten
IBD , Outpatient , Disease activity , Satisfaction of life
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Chronisch entzündliche Darmerkrankungen sind Krankheiten, die neben der körperlichen Unversehrtheit wesentlich auch das soziale und psychische „Funktionieren“ Betroffener beeinträchtigen können. Nach einem sich mehr und mehr durchsetzenden Verständnis sollte die Bewertung einer medizinischen Behandlung nicht nur anhand vermeintlich objektiver somatischer Kenngrössen erfolgen, sondern auch die subjektive Wahrnehmung des Patienten seiner Krankheits- und Lebenssituation berücksichtigen. Um jedoch Grössen wie „Lebensqualität“ oder „Zufriedenheit“ sinnvoll in ein innovatives Behandlungskonzept einbeziehen zu können, bedarf es zunächst der Klärung eines Zusammenhanges dieser Parameter mit somatischen oder krankheitsbedingten, psychischen und sozialen Charakteristika des Betroffenen. In der vorliegenden Arbeit wurde die Patientenzufriedenheit von Patienten mit chronisch entzündlicher Darmerkrankung, die ambulant in einer universitären Spezialambulanz betreut wurden, analysiert. Die Ergebnisse wurden in Beziehung gesetzt zu Krankheitstyp und Krankheitsaktivität, zur allgemeinen Lebenszufriedenheit und möglichen psychischen Veränderungen sowie zu soziodemografischen Daten wie z.B. Bildungsgrad, Beruf und Einkommen. Methodisch erfolgte eine postalische Befragung. Medizinische Basisdaten und Krankheitsaktivität wurden mittels des „German Inflammatory Bowel Disease Index“-Bogens (GIBDI), psychische Komorbidität mittels der HADS-D-Fragen und die allgemeine Lebenszufriedenheit mittels des FLZM-Fragebogens ermittelt. Patientenzufriedenheit und soziodemografische Grössen wurden mittels einer eigens hierfür entwickelten Fragensammlung ermittelt, wobei ein Sozialschichtindex nach Winkler berücksichtigt wurde. Es konnten 296 Patienten in die Analyse eingeschlossen werden. Hierbei fand sich eine insgesamt hohe Zufriedenheit mit der erfahrenen medizinischen Betreuung, wobei ärztliches Personal und räumlich-apparative Ausstattung der Ambulanz am positivsten, Wartezeiten und Informationsmöglichkeiten bzw. Aufklärung am negativsten bewertet wurden. Besonders wurde Aufklärung zu nicht unmittelbar medizinisch-therapeutischen Kernfragen wie psychologischer Betreuung oder Ernährungstherapie vermisst. Weiter fand sich, dass eine hohe allgemeine Lebenszufriedenheit auch mit einer höheren Patientenzufriedenheit verknüpft ist. Ein höherer Sozialschichtindex war mit einer grösseren Unzufriedenheit mit der Betreuung verbunden. Die erarbeiteten Ergebnisse zeigen, dass die Patienten mit der medizinischen ärztlichen Kernbehandlung zufrieden sind, dass aber Professionalität im organisatorischen Ablauf eingefordert wird. Weiter wird eine „ganzheitlichere“ Bearbeitung der Erkrankung vermisst. Nicht ganz unerwartet findet sich, dass eine höhere allgemeine Lebenszufriedenheit häufig auch eine höhere Patientenzufriedenheit nach sich zieht. Schliesslich tendieren Patienten mit einem höheren Sozialschicht-Index zu einer grösseren Unzufriedenheit mit der Betreuung, was darauf hindeutet, dass eine erfolgreiche medizinische Therapie auch die individuelle Anspruchs- oder Erwartungshaltung, die mit psychischen und sozialen Charakteristika verbunden ist, mit berücksichtigen muss.

Abstract:

Inflammatory bowel diseases can in addition to physical integrity affect the essential social and psychological functioning of the patient. With increasing understanding, the evaluation of medical treatment should not only base on objective somatic parameters, but also on the subjective perception of the patient's illness and life situation. If you want to integrate parameters such as “Quality of life” and “Satisfaction” usefully in an innovative treatment, it is necessary to first clarify any relationship of these parameters with somatic illness, mental and social characteristics of the person concerned. In the present work, the patient satisfaction of patients with inflammatory bowel disease, who were looked after in an academic outpatient specialty care clinic, was analyzed. The results were related to type of disease, disease activity, general life satisfaction and possible psychological changes as well as socio-demographic data such as Educational level, occupation and income. Methodically a postal survey was made. Medical baseline data and disease activity have been gathered using the "German Inflammatory Bowel Disease Index” questionaire (GIBDI), psychiatric comorbidity using the HADS-D questions and general life satisfaction using the FLZM-questionnaire. Patient satisfaction and socio-demographic variables have been gathered using a specially developed questionnaire while the social-class index after Winkler was taken into account. 296 patients were included in the analysis. There was a high overall satisfaction with the expert medical care, particular positive with medical staff and the spatially and apparative equipped ambulance. Waiting times, information and Patient-Explanation were rated most negative. Especially Patient-Explanation concerning not medically therapeutic core issues such as psychological care or nutrition therapy was missed. It was found that a high general life satisfaction was linked with a higher patient satisfaction. A higher social-class index was associated with greater dissatisfaction with the service. The results show that patients are satisfied with the medical treatment, but that professionalism in the organizational process is demanded. An integrated, “holistic” treatment of the disease was missed. Not quite unexpectedly it was found that a higher general life satisfaction often is also connected with a higher patient satisfaction. Finally, patients with a higher social-class index tend to greater dissatisfaction with care, suggesting that a successful medical therapy has to consider the individual claim or expectation associated with psychological and social characteristics.

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