Psychiatrische Komorbidität bei Opiatabängigen auf einer qualifizierten Drogenentgiftungsstation

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Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-30898
http://hdl.handle.net/10900/45135
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2007
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Sonstige
Gutachter: Batra, A.
Tag der mündl. Prüfung: 2006-11-23
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Sekundärkrankheit , Drogenabhängigkeit , Entgiftung
Freie Schlagwörter:
comorbidity , drug abuse
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Psychiatrische Komorbidität ist ein Faktor für ein schlechtes Therapie-Outcome und führt zu häufigen Wiederaufnahmen. In dieser Studie wurden 247 Patienten der qualifizierten Entgiftungsstation in der UKPP Tübingen retrospektiv auf Doppeldiagnosen gescreent. Der Anteil an Doppeldiagnosen lag bei 19,4% (n=48). Am häufigsten traten Persönlichkeitsstörungen (n=16) auf, gefolgt von Angststörungen (n=14) und affektiven Störungen (n=11). Frauen waren relativ häufiger betroffen als Männer. Es bestand eine Therapieabbruchrate von 48%, von den Patienten mit regulärem Therapieabschluß (n=25) trat nur ein kleiner Teil (n=13) eine Anschlusstherapie an, die nur in 5 Fällen auf Doppeldiagnosen ausgerichtet war. Im zweiten Teil der Studie wurde prospektiv untersucht, in wieweit standardisierte psychologische Testungen, SKID II-Fragebogen und SCL-90-R, zur Verbesserung der Diagnosestellung einsetzbar sind. Diese Tests wurden an 30 Patienten der Tübinger Drogenentgiftungsstation durchgeführt. Es wurden Patienten mit auffälligen Werten in der SCL-90-R mit Patienten, die unabhängig davon eine Doppeldiagnose erhielten, verglichen. Hierbei zeigte sich, dass die Opiatabhängigen durchschnittlich eine Standardabweichung über der Normstichprobe liegen. Die Doppeldiagnose-patienten mit Achse I Diagnose liegen mehr als eine Standardabweichung über der Norm. Darüber hinaus gibt es 6 Patienten, die nach SCL-90-R deutlich mehr als eine Standardabweichung von der Normstichprobe abweichen, dennoch keine Doppeldiagnose gestellt bekamen. Es ist wahrscheinlich, dass es sich hierbei um ein Defizit in der Diagnosestellung handelt, das durch den häufigeren Einsatz des SCL-90-R behoben werden könnte. Der SKID II-Fragebogen erwies sich als wenig hilfreich für die Diagnosestellung von Persönlichkeitsstörungen bei Opiatabhängigen, da er bei dieser Patientengruppe keinerlei Screeningfunktion erfüllte. Alle unter-suchten Patienten hatten in mehreren Kategorien erhöhte Werte. Zusammenfassend wird gezeigt, dass die Diagnosestellung und die sich daraus ergebenden therapeutischen Konsequenzen bei Doppeldiagnose-patienten weiterer Verbesserung bedürfen. Operationalisierte Fragebögen wie die SCL-90-R können dazu einen wichtigen Teil beitragen.

Abstract:

Psychiatric co-morbidity is an indicator for bad therapy outcome and leads to a higher frequency of readmission. In this retrospective study 247 opiate addicts were investigated on prevalence and quality of psychiatric co-morbidity. RESULTS: Prevalence of co-morbid Axis I or Axis II disorders was only 19,4 %. Most frequently patients were diagnosed with a personality disorder: n=16. Second frequently were anxiety disorders, n=14, followed by mood disorders, n=11. In the second part of the study it was investigated how far standardised psychological tests like SCID II and SCL-90-R show results that differ from the clinical diagnosis. CONCLUSIONS: The prevalence of co-morbid psychiatric disorders in this study was relatively low compared with other studies. The reason may be short therapy times on one hand, on the other hand standardized diagnostic instruments should be used more regularly.

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