Teicoplanin (Targocid (R)) bei der Behandlung von MRSA- und MRSE-Infektionen : Bestimmung der Antibiotikaspiegel und klinische Ergebnisse

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URI: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-29185
http://hdl.handle.net/10900/45055
Dokumentart: PhDThesis
Date: 2007
Language: German
Faculty: 4 Medizinische Fakultät
Department: Sonstige
Advisor: Eingartner, Cristoph (Prof. Dr. med.)
Day of Oral Examination: 2007-05-22
DDC Classifikation: 610 - Medicine and health
Keywords: MRSA , Teicoplanin , Minimale Hemmkonzentration
Other Keywords: Teicoplaninkonzentration , Peak , steady-state , MHK90
teicoplanin , MRSA , peak , steady-state , MHC90
License: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Einleitung: Staphylokokkus aureus (S.aureus) ist sowohl innerhalb als auch außerhalb des Krankenhauses ein sehr häufiger Erreger von bakteriellen Infektionen. S.aureus Infektionen sind in der Regel gut behandelbar. Man beobachtet aber eine zunehmende Resistenzentwicklung von einigen Staphylokokkenstämme gegen die eingesetzten Antibiotika. Besonders besorgniserregend ist die Entwicklung von Methicillin-resistenten Staphylokokkus aureus/ epidermidis (MRSA/ MRSE). Im Rahmen dieser Dissertation wurde untersucht, ob bei MRSA-infizierten Patienten die erforderliche Antibiotikakonzentration im teilweise schlechter perfundierten Gewebe erreicht wird, und wie sich die Pharmakokinetik verhält im Vergleich zur Literatur gesunder Patienten. Methode: Insgesamt 30 Patienten aus zwei berufsgenossenschaftlichen Unfallkliniken (Tübingen und Ludwigshafen) konnten in einem Zeitraum von Oktober 2001 bis Juni 2003 erfasst werden. Den Patienten wurde eine tägliche Dosis von 400mg Teicoplanin i.v. appliziert und in Abhängigkeit zur Zeit die Konzentration in verschiedenen Gewebearten (Serum, Knochen, Weichteilgewebe und Drainageexsudat) bestimmt. So kamen 299 Proben zur statistischen Auswertung. Ergebnis: Es konnte nachgewiesen werden, dass die erforderlichen Konzentrationen selbst im entzündlichen Weichteilgewebe als auch im minderperfundierten Knochengewebe deutlich übertroffen wurden. Unabhängig zur Zeit und zum Bestimmungsort waren 97% der gemessenen Werte weit oberhalb des in der Literatur angegebenen MHK90 von 2,0µg/ml bzw. 2,0µg/g für S.aureus und S.epidermidis. Der Abbau von Teicoplanin nach Einmalgabe war in dieser Arbeit im Serum als statistisch signifikant logarithmisch einzuordnen, in der Drainage war ein konstant hoher Spiegel nachweisbar. Im Weichteil- als auch im Knochengewebe konnte bei einer 24-stündigen Anwendung das Erscheinen eines statistisch signifikanten Peak nach ca. 5 Stunden beobachtet werden. Eine Korrelation zwischen Serum- und Drainagenspiegel konnte nicht dargestellt werden. Trotz der Multimorbidität der hier untersuchten Patienten waren die beobachteten Nebenwirkungen hinsichtlich Zahl und Schwere vergleichbar mit den bereits publizierten Daten in der Literatur. In dieser Dissertation konnte anhand der Daten aufgezeigt werden, dass eine Kumulation auftritt und nach 5-14 Tagen Therapiedauer ein steady-state erreicht wird. Über die gesamte Beobachtungsdauer betrachtet, zeigte sich eine statistisch signifikante logarithmische Erhöhung der Serumkonzentration als auch eine statistisch signifikante logarithmische Erhöhung der Teicoplanin-Konzentration im Knochengewebe. Die in der Literatur beschriebene terminale Eliminationszeit von 109 Stunden konnte exakt verifiziert werden. Bei den stetig hohen Konzentrationen in der Drainage als auch im Weichteilgewebe konnte keine statistisch signifikante Verlaufskurve dargestellt werden. Diskussion: Wird Teicoplanin als präoperative Antibiotikaprophylaxe bei orthopädischen Eingriffen eingesetzt, sollte die Applikation von Teicoplanin i.v. möglichst 4-5 Stunden präoperativ erfolgen. Eventuell sollte nach Abwägung der Risiken und Dringlichkeit eine Teicoplanin-Therapie auch mindestens 5 Tage präoperativ begonnen werden, um einen steady-state am Zielort zu erreichen.

Abstract:

Introduction: Staphylococcus aureus is inside and outside of the hospital a very common source of bacterial infections. But there is a rising number of resistance of the Staphylococcus to the used antibiotics. Very worrisome is the development of methicillin-resistant Staphylococcus aureus/ epidermidis (MRSA/ MRSE). We examined if in MRSA-infected patients the required concentration of antibiotic is reached in the less perfused tissue and how the pharmacokinetic behaves versus the results in literature of healthy patients. Methods: Data of 30 MRSA-/ MRSE infected patients of two traumacenters (Tübingen and Ludwigshafen) could be collected from October 2001 to June 2003. Those patients have been given a daily dose of 400mg Teicoplanin i.v. and the concentration in serum, bone, soft tissue and drainage samples was measured by high-performance liquid chromatography (HPLC). 216 samples could be obtained. Results: Even in the less perfused and inflammatory tissue the required concentration could be exceeded. 97% of all measurements unrelied to time and place of determination have been above the common accepted MHC90 of 2,0µg/ml or. 2,0µg/g for s.aureus and s.epidermidis. The determination of Teicoplanin after a single given dose was significant shown as exponential. In the 24 hours treatment in the soft tissue and in the bone there could be shown the development of a peak about 5 hours after application. It could be showed a steady-state reached after 5-14 days. Looked at the whole duration of therapy a significant logarhythmic increase of the concentration in serum as in bone samples could be detected. The formerly described terminal elimination time of 101,9 hours could be exactly verified. Discussion: Teicoplanin given as an prophylaxis prior to orthopaedic surgeries the application should be 4-5 hours before. A 5-day period of a single daily dose of 400mg Teicoplanin with a terminal elimination time of about 100 hours should be efficient to reach a steady-state in the target tissue.

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