Auswirkung einer Albendazol-Therapie bei Schulkindern mit Hakenwürmern auf die physische Entwicklung und körperliche Leistungsfähigkeit in Togo/ Westafrika

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Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-25946
http://hdl.handle.net/10900/44936
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2006
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Sonstige
Gutachter: Schulz-Key, Hartwig
Tag der mündl. Prüfung: 2005-11-29
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Hakenwürmer , Köperliche Entwicklung , Körperliche Leistungsfähigkeit , Albendazol , Schulkind
Freie Schlagwörter:
Hookworm , growth , fitness , albendazole , schoolchildren
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Parasiten können den Menschen erheblich belasten und sich sehr ungünstig auf seine körperliche Leistungsfähigkeit und Entwicklung auswirken. Dies hängt u.a. von der Parasitenspezies und der Infektionsstärke ab. Um eine solche negative Auswirkung bei einer Infektion mit Hakenwürmern aufzuzeigen, wurde in Togo/Westafrika eine placebokontrollierte Interventionsstudie an Schulkindern durchgeführt. Nach eingehender Voruntersuchung wurden Leistungs- und Entwicklungsparameter vor und nach anthelmintischer Intervention mit 400 mg Albendazol gemessen. Der parasitologische Status der Kinder wurde anhand von mikroskopischen Stuhluntersuchungen erfasst. Für die Bestimmung des Entwicklungsstands der Kinder wurden die Parameter Körpergröße, Körpergewicht, Body Mass Index, alle durch Z-Scores altersangepasst, und das Körperfett erhoben. Um die körperliche Leistungsfähigkeit der Schulkinder zu testen, wurde der Bluthämoglobinstatus erhoben und ein standardisierter Leistungsergometertest durchgeführt, bei dem durch Blutlaktatmessungen die jeweilige individuelle anaerobe Schwelle sowie die Herzfrequenz an der individuellen anaeroben Schwelle und die Laufzeit festgestellt wurde. Von 928 parasitologisch untersuchten Kindern waren 431 mit Hakenwürmern infiziert und nach Berücksichtigung von Ausschlusskriterien randomisiert einer Behandlungs- oder Placebogruppe zugeordnet. Nach Intervention waren sowohl die Prävalenz als auch die Infektionsintensität signifikant geringer als in der Placebogruppe. Jedoch konnte bei den Therapierten keine signifikante positive Veränderung der Parameter Körpergröße, Körpergewicht, Body Mass Index, Körperfett sowie der altersangepassten Werte festgestellt werden. Ebenso verhielt es sich mit den Parametern des Bluthämoglobins, der Herzfrequenz an der individuellen anaeroben Schwelle und der Laufzeit. Allein beim Vergleich der individuellen anaeroben Schwelle vor und nach Intervention konnte eine signifikante Verbesserung gezeigt werden. Im Vergleich mit anderen Studien war der Rückgang von Prävalenz und Infektionsintensität in dieser Studie jedoch wesentlich geringer gewesen. Ursachen für die ausgebliebenen erhofften Verbesserungen der Entwicklungs- und Leistungsparameter werden im Ausschluss von stärker infizierten Kinder und dem nicht erwarteten geringen Rückgang der Parasitenlast nach anthelmintischer Therapie gesehen. Die Voraussetzungen und Lebensbedingungen in einem Entwicklungsland sind in mancherlei Hinsicht nicht mit denen in Industrieländern vergleichbar. Daher bedurfte es bei den Untersuchungen verschiedener Anpassungen an die lokale Situation. Die Durchführbarkeit einer solchen Studie war somit eine weitere wichtige Frage, die jetzt positiv beantwortet werden kann. Es wurde für Bedingungen, wie sie in Afrika anzutreffen sind, eine geeignete Methodik zur Durchführung einer Interventionsstudie und der Leistungsdiagnostik entwickelt sowie ein Leistungstest angepasst. Die Erfassung der individuellen anaeroben Schwelle im Rahmen eines Stufenergometertests scheint ein sehr empfindliches Verfahren zur Erfassung einer Leistungsverbesserung nach medikamentöser Behandlung einer parasitären Infektion zu sein und sollte in zukünftigen Studien näher untersucht werden.

Abstract:

Parasites can be a nuisance for humans and have a negative effect on physical fitness and physical development, depending, among other things, on the species of parasite and the seriousness of the infection. In order to demonstrate these negative effects of a hookworm infection a placebo-controlled intervention study was carried out on school children in Togo/West Africa. After having done extensive preliminary examinations parameters of fitness and physical development were measured both before and after anthelminthic treatment with 400 mg albendazole. The parasitological status of the children was determined by microscopic stool analysis. To determine the level of physical development of the school children the following parameters were measured: body height, weight, body mass index (all adjusted to age through Z-scores) as well as body fat. In order to test the physical fitness of the schoolchildren their blood hemoglobin levels were measured and standardized fitness tests on the ergometer were done. The tests measured the individual’s anaerobic threshold by taking blood lactate levels and the heart rate at the individual anaerobic threshold as well as the running time. Out of 928 parasitologically examined children, 431 were infected with hookworm. These were randomized to either a treatment or a placebo group after having considered the criterions of exclusion. After the intervention both prevalence as well as infection intensity were lower in the treated group than in the placebo group. However, the treated children did neither show significant positive change in the parameters of body height, weight, body mass index or body fat nor in the age-adjusted results. This was also the case with the parameters of blood hemoglobin level, heart rate at the individual anaerobic threshold and running time. The only significant improvement could be shown by comparing the individual anaerobic thresholds before and after treatment. However, the reduction of prevalence and reduction of infection intensity in this study were much lower than in other comparable studies. Exclusion of more seriously infected children and the non-expected only minor reduction of parasite levels after anthelminthic therapy are viewed to be the causes of why the parameters of physical fitness and development did not improve as hoped for. Circumstances and living conditions in a developing country are in many ways not comparable to those in developed countries. It was therefore necessary to adjust the research to cater to the local situation. Therefore the viability of a study of this kind had been another important subject matter that now has been proven feasible. Appropriate methodology for an intervention study and fitness exams have been developed and a fitness test has been adjusted to suit special conditions such as in Africa. Monitoring the individual anaerobic threshold in an incremental ergometer test seems to be a sensitive method to record improvements in fitness after treatment of a parasite infection and should be investigated closer in future studies.

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