Der Langzeitverlauf nach einer kombiniert stationär-ambulanten Psychotherapie alkoholabhängiger Patienten - eine 25-Jahreskatamnese

DSpace Repositorium (Manakin basiert)


Dateien:

Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-21271
http://hdl.handle.net/10900/44766
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2005
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Sonstige
Gutachter: Mundle, Götz
Tag der mündl. Prüfung: 2004-05-11
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Alkoholismus , Therapie , Therapieerfolg , Katamnese , Verlauf
Freie Schlagwörter: Langzeitverlauf
alcoholism treatment , longterm outcome
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
Gedruckte Kopie bestellen: Print-on-Demand
Zur Langanzeige

Inhaltszusammenfassung:

Die vorliegende Studie beschreibt eine 25-Jahres-Katamnese von 96 Patienten, die 1976 an der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Tübingen eine kombiniert stationär-ambulanten Alkoholentwöhnungstherapie absolvierten. Dieselbe Gruppe wurde bereits nach zwei, fünf, zehn und 16 Jahren nachuntersucht. Die Erhebung des Trinkverhaltens stellte einen Schwerpunkt der Befragung dar. Um die Lebenssituation der Patienten bestmöglich zu erfassen, wurden außerdem Bereiche der sozialen, beruflichen und gesundheitlichen Situation sowie die Inanspruchnahme weiterer Therapiemaßnahmen erfragt. Bei der Untersuchung waren von den damaligen Patienten noch 56 am Leben. Informationen liegen von über 90% dieser Patienten vor; mit 46 Personen (82%) erfolgte ein persönliches Interview, bei fünf Patienten (9%) wurde ein Ersatzinformant befragt. In den zwölf Monaten vor der Befragung waren 33 Patienten (34% der Gesamtgruppe) abstinent, 23 Patienten (41%) wurden als rückfällig eingestuft. Verstorben waren 40 Personen (42%), von denen 70 % rückfällig geworden waren. Unter den Abstinenten lebten 17 Personen (18%) seit der Therapie abstinent, sieben weitere (7%) seit mindestens zwanzig Jahren. Die Gruppe der Rückfälligen lässt sich unterteilen in acht Patienten mit gebessertem Trinkverhalten und 10 Patienten mit ungebessertem Trinkverhalten sowie fünf nicht auffindbare Patienten. In der vorliegenden Katamnese konnten im Unterschied zu den ersten Voruntersuchungen keine signifikanten Zusammenhänge zwischen Prognosekriterien zum Therapiezeitpunkt und dem jetzigen Trinkverhalten nachgewiesen werden. In den ersten zwei Jahren nach der Therapie war die Wahrscheinlichkeit für einen ersten Rückfall am höchsten. Es zeigte sich jedoch auch, dass selbst nach 24 Jahren Abstinenz ein Rückfall auftreten kann. Die Inanspruchnahme von ambulanten oder stationären Nachsorgeinrichtungen ging im Vergleich zu den vorhergehenden Katamnesen weiter zurück. Für viele Patienten spielte der Hausarzt eine wichtige Rolle in der ambulanten Nachsorge, zehn Personen besuchten regelmäßig eine Selbsthilfegruppe. Der genaue Verlauf einzelner Patienten bezüglich des Trinkverhaltens und weiterer Lebensbereiche über den gesamten Zeitraum seit der Therapie wird durch detaillierte Life-Chart-Tabellen grafisch dargestellt.

Abstract:

This study describes a 25-year follow-up of 96 patients who underwent a combined in- and outpatient alcoholism treatment in the year 1976 at the University Hospital for Psychiatry and Psychotherapy in Tübingen. A follow-up of the same group had already been carried out two, five, ten and 16 years after treatment. The investigation of drinking-patterns was a main focus of the interview. To comprehend the life situation of the patients in the best possible way, spheres, such as social situation, occupation and health status were also investigated. Of the 56 surviving patients data was received from more than 90%; a personal interview was carried out with 46 persons (82%), information on 5 patients was given by a relative. During the 12 months before the interview 33 patients (34% of the overall group) were abstinent, 23 patients (41%) were classified as relapsed. 40 persons (42%) had died, 70% of whom had relapsed.Among the abstinent persons, 17 (18%) had been abstinent since treatment, seven others (7%) had been abstinent for at least 20 years. The group of relapsed persons can be divided into eight persons with an improved drinking pattern, ten persons with an unchanged drinking pattern and five persons who could not be followed up. Contrary to preceding follow-ups, no significant relation between prognostic criteria at the start of treatment and the present drinking pattern could be confirmed in this follow-up. During the first two years after treatment the probability of a relapse was at its highest. However, it could be shown that even after 24 years of abstinence a relapse is still possible. The use of inpatient or outpatient aftercare facilities decreased in comparison to former follow-ups. For many patients their general practitioner played an important role in outpatient aftercare, ten patients regularly took part in a self-help group. The exact course of individual patients with regard to their drinking patterns and other areas of life over the whole period since treatment is shown in detailed life chart graphs.

Das Dokument erscheint in: