Die dekompressive Kraniektomie nach Schädel-Hirn-Trauma und Infarkt : eine retrospektive Analyse

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Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-15470
http://hdl.handle.net/10900/44590
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2005
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Sonstige
Gutachter: Morgalla, Matthias
Tag der mündl. Prüfung: 2004-11-30
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Hirnödem , Schädel-Hirn-Trauma , Infarkt
Freie Schlagwörter: Dekompressive Kraniektomie
decompressive craniectomy , brain edema , traumatic brain injury , cerebral infarction
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Die dekompressive Kraniektomie stellt in der Therapie des unkontrollierbar erhöhten Hirndruckes nach Versagen konservativer Behandlungsmethoden die letzmögliche, für den Patienten lebensrettende Behandlungsoption dar. Der Nutzen dieser Operation wird jedoch kontrovers diskutiert. In der vorliegenden Studie wurden die Daten von 50 Patienten retrospektiv analysiert. Bei den Patienten wurde die dekompressive Kraniektomie aufgrund eines therapierefraktär erhöhten Hirndrucks durchgeführt. Um das postoperative Ergebnis und den Zustand der Patienten zu evaluieren wurde eine telefonische Befragung durchgeführt. Ziel dieser Arbeit war es, die perioperative Mortalität der Patienten zu ermitteln und bei den Überlebenden festzustellen, ob postoperativ eine funktionelle und soziale Rehabilitation erreicht werden konnte. Im Besonderen wurde hierbei untersucht, welche Einschränkungen persistierten, ob eine Rückkehr in das normale Alltagsleben und eine berufliche Rehabilitation erreicht werden konnte. Die Alltagsaktivität wurde mit Hilfe des Barthel-Index graduiert. 33 Patienten hatten ein Schädel-Hirn-Trauma, 17 Patienten einen zerebralen Insult oder eine Subarachnoidalblutung erlitten. Die dekompressive Kraniektomie wurde aufgrund zunehmender klinischer Verschlechterung und unkontrollierbar hohen Hirndruckwerten durchgeführt. Insgesamt haben 33 Patienten (66%) überlebt, 17 Patienten verstarben. Dies entspricht einer Mortalitätsrate von 34%. Zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung befanden sich 7 Patienten (14%) mit Kraniektomie nach Schädel-Hirn-Trauma in einem persistierenden vegetativen Status. Keiner der Infarkt-Patienten war postoperativ in diesem Status verblieben. Schwerbehindert waren postoperativ insgesamt 9 Patienten (18%), davon 6 Patienten mit Schädel-Hirn-Trauma und 3 aus der Gruppe der Infarkt-Patienten. Eine leichte bis mittelschwere Behinderung wurde bei keinem der Trauma-Patienten und zwei der Infarkt-Patienten festgestellt. Mit einem Barthel-Index von 95-100 Punkten vollständig rehabilitiert waren insgesamt 15 Patienten (30%), 13 Patienten mit Schädel-Hirn-Trauma und 2 Infarkt-Patienten. Dabei war eine berufliche Rehabilitation oder die Rückkehr in den normalen Schulalltag bei 6 Patienten (12%) möglich gewesen. Im Vergleich der beiden Patientengruppen hatten junge Trauma-Patienten ein postoperativ deutlich besseres funktionelles Ergebnis, sie waren insgesamt selbstständiger im alltäglichen Leben. Ältere Trauma- oder Infarkt-Patienten hatten schlechtere funktionelle Ergebnisse mit mittelgradiger oder schwerer Behinderung, sie waren vermehrt auf Unterstützung im Alltag angewiesen. Es bedarf weiterer, prospektiver Studien zur Erstellung eindeutiger Richtlinien und Indikationskriterien, die ein gutes Operationsergebnis, vor allem im Hinblick auf die postoperativ zu erreichende Lebensqualität der Patienten gewährleisten.

Abstract:

Decompressive craniectomy is used as a surgical treatment for patients with uncontrolled brain edema. This surgical technique is an ultima ratio when conservative methods failed. In fact decompressive craniectomy must be considered a lifesaving procedure for these patients. However the benefit of this intervention is still controversially discussed. In the present study, data of 50 patients who underwent decompressive craniectomy because of uncontrollable intracranial hypertension was analyzed retrospectively. To assess the postoperative, functional outcome, the patients were interviewed in a follow-up telephone call. This studies aim was the evaluation of the rates of immediate, postoperative mortality and the determination of functional outcome and social recovery for the patients who survived. Therefor it was assessed wether the patients could return to daily life, which disabilities after surgery persisted and if work was resumed. The patients activities of the daily life were graduated according to the Barthel-Index. 33 out of 50 patients underwent decompressive craniectomy after traumatic brain injury. In 17 patients this surgical intervention was performed because of brain edema due to cerebral infarction or subarachnoidal bleeding. In both groups decompressive craniectomy was performed when clinical deterioration or therapy-resistant brain edema occured. A total of 33 patients (66%) survived, 17 patients died, the overall mortality rate has been 34%. A persistent vegetative state was found in 7 patients (14%) of the trauma-group but none of the patients with a cerebral infarction remained in such a state. In 9 Patients (18%)severe disability was found, 6 patients of the trauma-group and 3 patients with cerebral infarction. No patient of the trauma-group and two patients of the infarction-group suffered from a moderate disability. 15 patients (30%) achieved a complete rehabilitation, i.e. a Barthel-Index score of 95-100, 13 patients of the trauma-group and 2 patients of the infarction-group. 6 patients (12%) achieved complete social rehabilitation and resumed their jobs or normal school.

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