Vergleichende Untersuchungen zur Validität des beidohrigen Zahlentests im Störgeräusch bei Schulkindern mit und ohne Lese-Rechtschreib-Störung

DSpace Repositorium (Manakin basiert)


Dateien:

Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-13706
http://hdl.handle.net/10900/44527
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2004
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Sonstige
Gutachter: Arold, R
Tag der mündl. Prüfung: 2003-06-18
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Legasthenie , Binaurales Hören , Störgeräusch
Freie Schlagwörter: BZT von Sauer , binauraler Hörgewinn , LRS
dyslexia , binaural hearing , background noise
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
Gedruckte Kopie bestellen: Print-on-Demand
Zur Langanzeige

Inhaltszusammenfassung:

Ziel der vorliegenden explorativen Untersuchung war es, zu untersuchen, in wie weit die Hörleistungen normalhörender Schulkinder bei Störgeräuschen mit denen von Erwachsenen vergleichbar sind. Darüber hinaus lag der Untersuchung auch die Fragestellung zu Grunde, ob sich beim binauralen Hören die Verständlichkeit signifikant verbessert und ob dieser binaurale Hörgewinn altersabhängig ist. Methodische Grundlage der Untersuchungen bildete der Beidohrige Zahlentest im Störgeräusch von Sauer (BZT), dessen divergente Validität beim Einsatz bei Schulkindern ebenfalls im Focus der Untersuchungen stand. Anhand eines Extremgruppenvergleichs wurde untersucht, ob sich bei Kindern mit unterschiedlichen Schulleistungen differentielle Effekte zeigen. Der Stichprobenumfang betrug 28 Kinder mit Lese- und Rechtschreibstörungen (LRS), sowie 49 schulunauffällige Kinder. Die Kinder wurden am Audiometer mit dem BZT von Sauer getestet. Im BZT wurden in fest definierten Abständen Gruppen von Zahlenwörtern von rechts, von links und von vorne über Kopfhörer vorgetragen. Dem Zahlenvortrag ist ein konstant von vorne dargebotenes immer gleichlautes, kontinuierliches Rauschen mit einem Pegel von 70 dB hinterlegt. Zur Ermittlung der sogenannten Mithörschwellen, d.h. denjenigen Pegeln in dB, bei denen noch 50% der vorgetragenen Zahlen von den Kindern verstanden werden, wurde die Lautstärke der Zahlen in Stufen um jeweils 5 dB abgesenkt. Für die Mithörschwellen lagen Referenzwerte für Erwachsene aus Untersuchungen von Sauer vor. Mit weiteren Tests, z.B. dem SON-R 5,5-17 und dem CPM, wurden die sprachfreie Intelligenz sowie sequentiell-sprachliche Arbeitsgedächtnisleistungen der Kinder ermittelt. Bei den Untersuchungen stellte sich heraus, dass die Kinder beim Hören von vorne ähnlich gute Leistungen wie Erwachsene erzielten. Auch bei den Kindern stellte sich, wie bei Erwachsenen, ein deutlicher binauraler Hörgewinn (von rechts oder von links) ein. Jedoch war dieser Hörgewinn beiderseits um durchschnittlich 5,5 dB geringer als bei Erwachsenen. Die Ursache, warum die untersuchten 8- bis 10-jährigen Kinder noch nicht das Leistungsniveau von Erwachsenen erreichen, konnte in der vorliegenden Untersuchung nicht ermittelt werden. Hierzu sind weitere, auf diese Fragestellung spezifisch abgestimmte Untersuchungen erforderlich, die unter expliziter Berücksichtigung von Perzpetionsstrategien klären, wann sich bei Kindern das binaurale Hörvermögen dem Erwachsenenniveau angleicht. In Hinblick auf die divergente Validität des BZT konnten die grundlegenden Anforderungen der Unabhängigkeit der Leistungsvarianz im BZT von der sprachfreien Intelligenz und der auditiv-sequentiellen Merkfähigkeit nachgewiesen werden. Im Gruppenvergleich der LRS- und Kontrollgruppe konnte sich jedoch keine differentielle Validität nachweisen lassen.

Abstract:

Goal of this explorative investigation was to examine how far the hearing achievements with interferences of normal hearing school children are comparable to those of adults. Another question was to investigate if comprehensibility is significantly improved in binaural hearing and if a gain of binaural hearing is age-dependent. Methodical basis of the investigations was Sauer's binaural number test with background noise (Beidohriger Zahlentest im Störgeräusch von Sauer – BZT). Its divergent validity in use with school children was also a focus of this investigation. By comparing extreme groups it was examined if the results depends on school achievements. The sample size amounted to 28 children with reading and spelling disorders, as well as 49 children who are inconspicuous in school. The children were tested at the Audiometer with the BZT of Sauer. In the BZT of Sauer groups of number words were spoken in firmly defined distances, from the right, the left and from the front. The numbers are spoken against an always equivalent, continuous noise with a level of 70 dB, presented constantly from the front. To determinate the so-called monitoring thresholds (those levels in dB, with which still 50% of the spoken numbers were understood), the volume of the numbers was lowered into stages, in each case 5 dB. Preference values for adults exist for the monitoring thresholds from the investigations of Sauer. With further tests, e.g. the SON-R 5,5-17 and the CPM, the speak-free intelligence as well as sequential-linguistic memory achievements of the children were determined. The investigation shows that the results of the children listening from the front were as good as the results of the adults. Equal to the results of the adults children also have a clear binauraler hearing gain (from the right or from the left). This hearing gain on both sides was on the average 5.5 dB lower than the hearing gain of adults. The reason for this could not be discussed in this investigation. Therefore there are further investigations necessary, that specifically refer to this question. According to the divergent validity of the BZT of Sauer, the fundamental requirements of the independence of the achievement variance in the BZT of Sauer from the speak-free intelligence and the auditiv-sequential memory could be proven. In comparing the group with reading and spelling disorders with the control group it was not possible to prove a differential validity.

Das Dokument erscheint in: